18.11.2016

Förderung: MSC stellt 240.000 Euro für kleine Fischereien zur Verfügung

Der Marine Stewardship Council (MSC) hat die zweite Förderperiode eines Fonds aufgelegt, der insbesondere kleineren Fischereien dabei helfen soll, eine MSC-Zertifizierung zu erreichen. Der 'Global Fisheries Sustainability Fund' (GFSF) wendet sich insbesondere an Forschungseinrichtungen, Fischereien, Regierungen und NGOs. Sie sollen mit ihren Fachkenntnissen dazu beitragen, die Datenlage von kleineren Fischereien und solchen in "Entwicklungsländern" zu verbessern, um ihnen den Weg zu einer MSC-Zertifizierung zu ermöglichen. Der Fonds speist sich aus Geldern, die aus dem Verkauf von nachhaltig produziertem Seafood zusammengekommen sind. Für die Förderperiode 2016/17 stehen insgesamt 207.500 GBP - das sind momentan 240.401 Euro - zur Verfügung. In der vergangenen Förderperiode flossen die Gelder unter anderem in eine Risikobewertung von Thunfisch-Lieferketten in Indonesien, die Entwicklung einer Management-Methodologie für Küstenfischereien mit begrenztem Datenmaterial in Surinam sowie den Einsatz von Smartphones für die Datengewinnung bei der Oktopus-Fischerei vor Madagaskar. Interessierte Organisationen oder Einzelpersonen können sich noch bis zum 13. Februar 2017 bewerben. Formulare finden sich unter msc.org/gfsf, Fragen beantwortet GFSF@msc.org.
Länderreport Länderreport
17.11.2016

Island: Der Streik ist vorbei, die Fangflotte fischt wieder

Schon in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch haben sich auch die letzten beiden noch streikenden isländischen Gewerkschaften mit der Arbeitgeberseite geeinigt und den seit vergangenem Donnerstag andauernden Streik der Fischer beigelegt. "Rund 60 isländische Fischereischiffe fischen inzwischen wieder oder sind auf dem Weg in die Fanggründe", meldete gestern die Iceland Review. Zuletzt hatte 'Fischerei Island' (SFS), der Verband isländischer Fischereiunternehmen und Schiffseigner, noch mit zwei kleineren Gewerkschaften verhandelt.
17.11.2016

USA: 18 Prozent mehr Scallops im kommenden Jahr

Die Scallops-Fischer an der Ostküste der USA können im kommenden Jahr voraussichtlich 18 % mehr anlanden als im laufenden 2016, schreibt IntraFish. Dieser Entscheidung des New England Fishery Management Council (NEFMC) muss noch vom US-Handelsministerium zugestimmt werden, was jedoch wahrscheinlich ist. Dann können in der Fangsaison 2017/18 46,5 Mio. Pounds - rund 21.111 t - gefischt werden. 2016 hat die Fischerei bis Ende Oktober 30,1 Mio. Pounds (13.665,4 t) angelandet. "Ich rechne damit, dass sie weitere 7 Mio. (= 3.178 t) fischen werden", meint Analystin Dvora Hart von der Nationalen Wetter- und Ozeanographiebehörde (NOAA). Das wären dann fast 40 Mio. Pounds (= 18.160 t) für das Gesamtjahr.
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17.11.2016

Fernseh-Hinweis: "45 Min - die Lachs-Industrie"

Eine kritische Dokumentation über Zuchtlachs insbesondere aus Norwegen sendet der NDR am kommenden Montag, den 21. November 2016, von 22:00 bis 22:45 Uhr. "Heute ist er ein Massenprodukt ... immer wieder in Verruf geraten. Es ist die Rede von Antibiotika, Pestiziden und sogar 'giftigem Lachs'", heißt es einer Vorankündigung von "45 min - die Lachs-Industrie". "Was ist dran an diesen Vorwürfen?" fragt Redakteur Nils Casjens, der als freier Autor unter anderem für die Panorama-Redaktion schreibt. Der Hamburger Gastronom Thomas Sampl, zuletzt acht Jahre lang Küchendirektor im Restaurant Vlet in der Speicherstadt und seit diesem Jahr selbständig, machte sich für "45 Min" auf den Weg zu Lachsfarmern, Wissenschaftlern und Händlern, um Antworten auf diese Frage zu finden. Zur Sprache kommt die Umstellung der Lachsfarmer auf "vegetarisches Futter", was Konsequenzen für den Omega 3-Gehalt des Lachses hat, oder das Konservierungsmittel Ethoxyquin, mit dem das Lachsfutter haltbar gemacht wird. Auch das Hauptproblem der Züchter, die Lachsläuse, werden thematisiert, schreibt der NDR: "Eine Plage, die sie bislang nicht in Griff bekommen und die einen Verdacht nährt: die Lachszucht in den Fjorden könnte ausgereizt sein."
16.11.2016

Polen: Erste landgestützte Lachszucht erhält ASC-Zertifikat

Der polnische Lachszüchter Jurassic Salmon hat für seine landgestützte Lachszucht eine Zertifizierung des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) erhalten, teilt das Portal IntraFish mit. Die Farm im westpolnischen Karnice, etwa 104 km nordöstlich von Szczecin (dt. Stettin), war erst Ende 2014 mit Lachsen besetzt worden und hat in diesem Jahr erstmals geerntet. Das Besondere: die Fische schwimmen in 150 Millionen Jahre altem Geothermalwasser, das aus der Tiefe gepumpt wird. "Wir haben eine Anzahl von Kunden, die ASC-zertifizierten Fisch möchten, und wir haben das Gefühl, dass wir von der Zertifizierung profitieren werden", kommentierte Jurassic-Produktionsleiter Michal Kowalski die Verleihung des Siegels. Die ASC-Auditierung wurde von dem unabhängigen Fischerei- und Aquakultur-Zertifizierer Acoura durchgeführt. Jetzt arbeite Jurassic an einer BRC- und einer IFS-Zertifizierung, teilt Kowalski mit.
15.11.2016

Sozialstandard: Englische Behörde Seafish zertifiziert Arbeitsbedingungen

Als offenbar erste Fischerei weltweit will sich eine Fischerei auf "clams and cockles" - Sandklaff- und Herzmuscheln - im Süden Englands gleichzeitig nach den Standards des Marine Stewardship Council (MSC) und einem neuen Sozialstandard, dem Responsible Fishing Scheme (RFS), bewerten lassen, teilt das Portal IntraFish mit. Der RFS-Standard startete in Großbritannien im Januar 2016 und sei inzwischen von führenden britischen LEH-Filialisten wie Marks & Spencer, Morrisons und Waitrose in deren Einkaufspolitik integriert worden. Die Eignung des RFS-Standards für die Anwendung auch außerhalb Großbritanniens sei im Rahmen von Machbarkeitsstudien in der isländischen Kabeljaufischerei und der peruanischen Sardellenfischerei getestet worden, teilt Libby Woodhatch mit, Sprecherin der britischen Seafood-Behörde Seafish. Seafish ist Inhaberin des RFS-Standards und lässt durch unabhängige Zertifizierungsorganisationen die betriebliche gute Praxis, die 'best practice', auf Fangschiffen bewerten. Der Standard ist kein reiner Sozialstandard, doch zu seinen fünf Kerngebieten gehören auch das Wohlergehen der Mannschaft und die Arbeitsbedingungen an Bord.
14.11.2016

Island: Fischer-Streik nach drei Tagen nahezu beendet

Islands größte Fischereigewerkschaft, der Dachverband 'Föderation Isländischer Seeleute' (SSI), hat ihren am vergangenen Donnerstag begonnenen Streik beendet. Das teilte für die Arbeitgeberseite Karen Kjartansdóttir von 'Fischerei Island' (SFS) heute mit. Offiziell endet der Streik am morgigen Dienstag um 20:00 Uhr, doch offenbar werden schon am heutigen Montag die ersten Fangschiffe wieder auslaufen, schreibt das Portal IntraFish: "Das Gros der isländischen Flotte sollte innerhalb der nächsten Tage wieder auf See sein." Kjartansdóttier erklärte, die Tarifparteien hätten sich auf eine neue Lohnvereinbarung geeinigt, die für die kommenden zwei Jahre - von Anfang 2017 bis Ende 2018 - bindend sei. Zwei kleinere Gewerkschaften hätten der Vereinbarung nicht zugestimmt. Eine örtliche Vereinigung, die 'Union der Fischer und Metalltechniker von Grindavik', hatte der SSI gestern Nacht ihr Mandat entzogen und ist damit nicht Teil des Abschlusses geworden. Ebenfalls keine Einigung habe es mit der 'Fischervereinigung von Island' gegeben. Nichtdestotrotz stelle sich die Industrie jetzt die Frage, welchen Schaden der Streik der Industrie beschert habe, insbesondere dem Frischfisch-Sektor.
11.11.2016

EuroTier: 6. Internationales Fischgespräch am 17. November 2016

Als Treffpunkt von Fischproduzenten mit Einkäufern ist das Internationale Fischgespräch angelegt, das in diesem Jahr zum 6. Mal auf der Messe EuroTier in Hannover veranstaltet wird. "Das Fischgespräch ist Treffpunkt für internationale Fischzüchter, Betreiber von geschlossenen Fischfarmen und intensiven Aquakultursystemen mit den Vermarktungsspezialisten und Einkäufern aus dem Lebensmittelhandel, aber auch Zertifizierer und Aquakulturtechnologen nehmen am Gespräch teil", heißt es in der Einladung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG), deren Sektion Aquakultur die Abendveranstaltung organisiert.
11.11.2016

Islands Fischer streiken

Ein großer Teil der isländischen Fischer befindet sich seit gestern Nacht, 23:00 Uhr Ortszeit, im unbefristeten Streik, meldete heute morgen die Iceland Review. Es sei ihr erster Streik seit 15 Jahren. Die Schiffsingenieure hingegen hatten sich mit den Eignern der Fangschiffe soweit geeinigt, dass deren Streikbeginn vorerst auf kommenden Montag, den 14. November, 15:00 Uhr verschoben worden ist. Nach Angaben von Hei∂rún Lind Marteinsdóttir, Geschäftsführerin von Fisheries Iceland, hätten die Verhandlungen mit den Fischern kurz vor einem Abschluss gestanden. Uneinigkeit bestehe jedoch weiterhin, was die Zahl der Besatzungsmitglieder auf Schwarmfischfängern anbelangt. Bevor die Gespräche erneut aufgenommen werden, könne bis zu einer Woche vergehen. Bis dahin bleiben alle Schiffe ab einer Länge von 12 Metern im Hafen bzw. sind auf dem Weg dorthin, sofern sie noch auf Fangfahrt waren.
10.11.2016

Island: Angekündigter Streik könnte heute beginnen

Die Gewerkschaften isländischer Fischer stehen weiterhin in Verhandlungen mit Islands führenden Fangschiffseignern und Ernteunternehmen, schrieb das Portal IntraFish diesen Montag. Bislang sei noch keine Einigung erzielt worden, teilte Karen Kjartansdóttier mit, Marketingmanagerin bei Fisheries Iceland und Vertreterin der Arbeitgeberseite: "Wir hoffen aber, dass es zu einer Einigung kommt, bevor der Streik beginnt." Im Oktober hatten die Gewerkschaften für einen unbefristeten Streik votiert, der am heutigen Donnerstag, den 10. November, um 23:00 Uhr Ortszeit beginnen soll. "Eine unbefristete Arbeitniederlegung auf Fangschiffen, die den Mitgliedern von Fisheries Iceland gehören, kann ernsthafte Auswirkungen haben", urteilt die Arbeitgebervereinigung. Unilateral können die Gewerkschaften den Start der Arbeitsniederlegung um 28 Tage verschieben, das heißt auf den 8. Dezember, oder aber die Arbeit jederzeit einstellen. Die letzte tarifliche Vereinbarung zwischen Fisheries Iceland und den Gewerkschaften der Fischer wurde vor acht Jahren - am 17. Dezember 2008 - unterzeichnet und erstreckte sich auf die Zeit vom 1. Januar 2009 bis zum 1. Januar 2011. Seitdem haben beide Parteien wiederholt ergebnislos verhandelt. Eine letzte revidierte Vereinbarung vom Juni diesen Jahres wurde von den Gewerkschaften abgelehnt.
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