03.11.2016

Marokko: Tod eines Fischhändlers provoziert Massenproteste

Der brutale Tod eines marokkanischen Fischhändlers in der Presse eines Müllwagens hat in dem nordafrikanischen Land zu landesweiten Massenprotesten geführt, schreibt 'Die Welt'. Der Tod des Fischhändlers Mohesin Fikro aus al-Hoceima war für zehntausende Menschen in über 20 Städten Anlass, gegen die grassierende Korruption in Marokko auf die Straße zu gehen. Was war passiert? Fikri hatte auf seinem Lkw am Freitag vergangener Woche 500 Kilo Schwertfisch geladen, der um diese Jahreszeit nicht hätte gefangen werden dürfen. Doch gemeinsam mit drei Kollegen gelangte er durch die Kontrollen im Hafen, obwohl der Staatsanwalt die Beschlagnahmung der Fracht angeordnet hatte. Außerhalb des Hafengeländes wurde er gestoppt. Beamte der Stadt konfiszierten die Fischladung und warfen sie in einen Müllwagen. Fikri und seine Kollegen waren erzürnt und sprangen in den Müllwagen, um die Vernichtung der Fische im Wert von mehreren tausend Euro zu verhindern. Als die Presse anspringt, können sich die drei Kollegen Fikris retten, er selbst aber bleibt hängen und wird von der Maschine erdrückt. Das Video des Vorfalls, das sich in kürzester Zeit in den sozialen Medien Marokkos verbreitete, führte wenige Stunden später zu spontanen Demonstrationen im Nordosten des Königsreichs. Unter dem Slogan "Wir sind Mohesin" prangerten die Protestierenden ein strukturelles Problem an: die staatliche Willkür und Korruption in dem Land.
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