20.07.2018

Marokko: 120 EU-Schiffe müssen Fanggebiet verlassen

Die Verhandlungen zwischen der EU und Marokko über ein neues Fischereiabkommen sind bislang ergebnislos verlaufen, schreiben die Undercurrent News. Die Folge: nach Auslaufen des bisherigen, seit 2014 geltenden Abkommens am 14. Juli 2018 mussten 120 Schiffe aus EU-Ländern, darunter 90 aus Spanien, aber auch Fangschiffe aus Frankreich, Deutschland und Dänemark, die Fanggebiete vor Westafrika verlassen. Trotz vier Verhandlungsrunden konnten sich die Parteien nicht auf ein Folgeprotokoll einigen. Ein Streitpunkt: Marokko fordert EU-Zahlungen von 80 Mio. Euro und damit doppelt soviel wie bislang. Ein weiteres Problem: 90 Prozent der Fänge erfolgen vor der Küste der Westsahara, die Marokko seit Mitte der 1970er Jahre völkerrechtswidrig besetzt hält. Die dortige Befreiungsfront der Sahrauis, der Bevölkerung der Westsahara, die Frente Polisario, hat einen Vorschlag abgelehnt, die Westsahara in das Handelsabkommen miteinzubeziehen. Die Fischerei ist einer der wesentlichen Wirtschaftszweige für die Westsahara. Nicht beeinträchtig sei die laufende marokkanische Oktopussaison, da die Oktopus-Quote fast ausschließlich der Flotte Marokkos zugeteilt ist.

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02.12.2013   EU ratifiziert umstrittenes Fischereiabkommen mit Marokko
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