13.02.2018

Ostsee: Früher Start der Heringssaison

Die Fangsaison für den Frühjahrshering vor der Rügener Küste hat in diesem Jahr bereits mitten im Winter begonnen, meldet die Ostsee-Zeitung. Statt wie üblich Anfang März fingen die Fischer die ersten nennenswerten Mengen schon im Januar. Die Fangzeiten verschöben sich immer weiter nach vorne, meint Fischer Silvio Mundt aus Baabe und vermutet die Klimaveränderung als Ursache. Dem widerspricht Norbert Kahlfuß, Mitglied im Vorstand des Landesverbandes der Kutter- und Küstenfischer Mecklenburg Vorpommern: solche Schwankungen beim Saisonbeginn des Ostsee-Herings seien nicht ungewöhnlich. Der Hering, ehemals der "Brotfisch" der Ostseefischer, kann aufgrund der um 39 Prozent gekürzten Quote und des gleichzeitig niedrigen Preises die Küstenfischer nicht mehr ernähren. Allein die 26 Fischer der Fischereigenossenschaft Freest müssten aufgrund der Kürzung 2018 mit Umsatzeinbußen in Höhe von 350.000 Euro rechnen, hatte deren Vorsitzender Michael Schütt Anfang Oktober prognostiziert. Quotenkürzungen hatte es im Übrigen auch beim Dorsch (-8%) und bei der Scholle (-10%) gegeben.
Länderreport Länderreport
12.02.2018

Norwegen: Neue Lachsverbeitung für 10.000 Tonnen

Der norwegische Lachsverarbeiter Inka AS will Ende diesen Jahres mit dem Bau einer neuen Produktion für Lachsprodukte beginnen. Das teilte Geschäftsführer Karsten Austevoll am Rande der Salmon ShowHow mit, schreibt das Portal IntraFish. Gegenwärtig verarbeite Inka jährlich etwa 6.000 t Lachsrohware zu Filets, Portionen und wertgesteigerten Produkten, insgesamt mehr als 30 Varianten, und zwar seit dem Jahre 2006 ausschließlich für das Handelsunternehmen Seaborn. Mit der zweiten Fabrik könne die Produktionsmenge auf 15.000 bis 16.000 t im Jahr wachsen, sagt Austevoll. Als Wachstumsmärkte sieht Seaborn insbesondere die USA, wo die Norweger jüngst ein neues Verkaufsbüro einrichteten, und China. Doch zum 35-köpfigen Seaborn-Team gehören auch ein Sales Manager Europe und zwei Key Accounter für Europa.
12.02.2018

Lachsverarbeitung: Steigende Innovationsgeschwindigkeit

Die vierte industrielle Revolution, bekannt auch als Industrie 4.0, führt auch in der Lachs verarbeitenden Industrie dazu, dass die Automatisierung immer schneller voranschreitet. Im Rahmen der am 7. Februar von Marel in Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen veranstalteten Salmon ShowHow sprachen zwei Führungskräfte des Technikherstellers darüber, wie Automatisierung, "Big Data" und das Internet der Dinge (IdD) für die Wertschöpfung und die Einsparung von Arbeitskräften verwendet werden können. Sigur∂ur Olason, Geschäftsführer von Marel Fish, führte als Beispiel einen neuen Qualitätsscanner aus seinem Hause an, der allerdings noch nicht verkaufsfähig sei. Der Scanner kann Daten zu jedem einzelnen verarbeiteten Lachs sammeln, und zwar zum Filetgewicht, zur Farbvariante des Fleischs, zu Blut- und Pigmentflecken sowie Trimfehlern. Anhand dieser Informationen können die Verarbeiter Veränderungen auf der vorgelagerten Produktionsstufe anstoßen: wie die Fische gefüttert, wie sie geschlachtet oder gegen Krankheiten behandelt werden. "Aber auch wenn Sie Lachs kaufen, liefert ihnen das klare Informationen, von wem Sie Ihren Lachs kaufen sollten", meint Olason. Die Marel-Gruppe will ihren Umsatz von derzeit rund 1 Mrd. Euro in den kommenden zehn Jahren verdreifachen. Fisch ist die kleinste Sektion von Marel mit einem Umsatz von zuletzt 132 Mio. Euro (2017).
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12.02.2018

Norwegen: Führende Fangunternehmen fusionieren

Ervik Havfiske, Norwegens größtes Unternehmen für Langleinenfischerei, und das Fangunternehmen Carisma Fish (Måloy) haben fusioniert, heißt es in einer Pressemitteilung. Bei der Transaktion, die im Mai abgeschlossen sein soll, kauft Carisma 25% von Havfiske. Der alleinige Carisma-Gesellschafter, Arild Aarvik, wird in die Havfiske-Geschäftsführung von Stig und Kjell Magne Ervik einsteigen, während Geir Solvåg das Tagesgeschäft führt. Die Ervik Havfiske Group beschäftigt 350 bis 400 Mitarbeiter. Die Verkaufsabteilungen von Ervik Havfiske und Carisma Fish verschmelzen unter dem schon bekannten Namen Arctic Linefish. Arild Aarvik ist auch stellvertretender Vorsitzender der Norwegian Fishermen's Association.
12.02.2018

Schottland exportierte 26 Prozent mehr Lachs

Schottland hat im vergangenen Jahr auf Basis Menge 26% mehr Lachs exportiert als im Vorjahr. Der Wert der Exporte lag mit 676,5 Mio. Euro sogar 35% über dem Vorjahreswert, schreibt IntraFish unter Verweis auf aktuelle Zahlen der Britischen Finanz- und Zollbehörde HMRC. Der größte Markt für schottischen Lachs waren weiterhin die USA (Exportwert: 217,6 Mio. Euro), gefolgt von Frankreich (212 Mio. Euro), China (77,8 Mio. Euro), Irland (38,3 Mio. Euro) und Taiwan (18 Mio. Euro). Auf den Plätzen 6 bis 10 folgten Deutschland, Polen, Kanada, Belgien und die Niederlande.
12.02.2018

USA: Hohe Strafe wegen Umweltverstößen

Die US-Umweltschutzbehörde (EPA) hat gegen Trident Seafoods eine Geldbuße in Höhe von rund 242.000 Euro verhängt, weil der in Seattle ansässige Fischproduzent in zwei Fabriken in Alaska - in Sand Point und in Wrangell - zulässige Abfallhöchstmengen überschritten habe, schreibt IntraFish. Das betreffe die Lagerung von Fischabfällen sowie jährliche und tägliche Abwasserhöchstmengen. Trident habe nun bis Ende 2019 Zeit, die Probleme zu lösen. In Sand Point kann Trident täglich bis zu 680 t Alaska-Pollack oder 160 t Lachs verarbeiten, produziert dort außerdem Surimi, AP-Rogen und Fischmehl. In Wrangell werden bis zu 340 t Fischrohware zu TK-Fisch H&G verarbeitet.
08.02.2018

USA: Safe Catch produziert Fischkonserven mit wenig Quecksilber

Der US-amerikanische Hersteller Safe Catch produziert Fischkonserven mit niedrigem Quecksilbergehalt, meldet Fish Information & Services (FIS). Ursprünglich hatten sich die Safe Catch-Gründer Sean Wittenberg und Bryan Boches ein Verfahren patentieren lassen, mit dem Quecksilber in einer Reihe von Fischarten nachgewiesen werden kann. Der Versuch, diese Technologie zu vermarkten, scheiterte am geringen Interesse der verarbeitenden Industrie. Deshalb beschlossen die in San Francisco (Kalifornien) ansässigen Lebensmitteltechnologen, ihre Strategie zu ändern und selbst Thunfisch zu verarbeiten. Jetzt bieten sie Thunfisch- und Wildlachs-Konserven in verschiedenen Geschmacksrichtungen an. "Wir sind die einzige Marke und das einzige Unternehmen weltweit, das Fisch in Echtzeit auf Quecksilber testen kann", erklärte Boches gegenüber dem Online-Nachrichtenportal "TechCrunch". Normalerweise dauere eine Untersuchung eine Woche und koste 100,- USD (= 81,07 Euro) je Untersuchung: "Das hieße, dass jede Dose 20,- USD (= 16,21 Euro) kosten würde. Das kann niemals funktionieren." Inzwischen verkaufe Safe Catch an 10.000 Geschäfte in den USA und habe den Umsatz bislang jährlich verdoppeln können.
08.02.2018

Wiesbaden: Fisch-Frickel schließt nach fast 120 Jahren

Zum 28. Februar geht in Wiesbaden eine nahezu 120-jährige Tradition zu Ende: Martin Wiedmann und seine Mutter Luzie Wiedmann schließen das Fischgeschäft Fisch-Frickel an der Marktstraße. "Die Stadt ist einfach nicht mehr der Ort des Lebensmitteleinkaufs", beklagt Martin Wiedmann. Er sehe sein Geschäft als Opfer des Strukturwandels, zitiert das Wiesbadener Tageblatt den studierten Betriebswirt. Die Laufkundschaft habe gefehlt und die Zahl der Stammkunden reichte am Ende nicht mehr. Hinzu kämen hohe Kosten. "Wir zahlen allein 1.350 Euro für Wasser und rund 3.000 Euro für Strom im Monat", sagt Wiedmann. Im Geschäft gibt es allein vier Wasserbecken mit lebenden Hummern, Karpfen, Forellen, Saiblingen und Lachsforellen, im Keller stehen weitere Becken für die Hummer. Dabei ist Martin Wiedmann Eigentümer des Gebäudes, das nun verkauft werden soll. Doch "vermutlich wird hier kein Lebensmittelgeschäft mehr reinkommen". Gegründet im Jahre 1899, war Frickel seit 1939 in der Marktstraße ansässig. Aktuell beschäftigt das Geschäft noch gut ein Dutzend Mitarbeiter. Nicht betroffen von der Schließung ist die Frickel GmbH & Co. KG in Wiesbaden/Mainz-Kastel, die Wiedmanns Cousin Andreas Wiedmann betreibt und die Hotellerie, Gastronomie und Großküchen beliefert.
08.02.2018

Niederbayern: Lehrbetrieb Lindbergmühle wird modernisiert

Der fischereiliche Lehr- und Beispielbetrieb des Bezirks Niederbayern in Lindbergmühle bei Zwiesel soll für 2,4 Mio. Euro saniert und modernisiert werden. Diese bereits 2017 getroffene Entscheidung wurde jetzt vom Bezirksausschuss in Straubing abgesegnet, schreibt die Passauer Neue Presse (PNP). Dabei soll das Betriebsgebäude saniert und das Schulungs- und Besucherzentrum erweitert werden. Grund dafür sind u.a. Auflagen, die es erforderlich machen, dass die Räumlichkeiten für die Besucher von der Produktion (Verarbeitung, Räucherei) getrennt werden. Neueste Technik soll langfristig die Einsparung von Wasser und Energie gewährleisten und damit die Betriebskosten senken. In Lindbergmühle werden an der Fischerei Interessierte beraten und fortgebildet. Die Anlage, zu der rund 50 Teiche und Becken gehören, dient unter anderem der Vermehrung von gefährdeten heimischen Art und Problemfischen sowie der Entwicklung von Zuchtverfahren, die den niederbayerischen Klimaverhältnissen entsprechen.
06.02.2018

USA: Monterey Bay Aquarium setzt erstmals marine Lachsfarm auf "grün"

Das Monterey Bay Aquarium (Kalifornien), eines der weltweit größten öffentlichen Schauaquarien, hat in seinem "Seafood Watch Program" erstmals eine norwegische Meeresaquakultur für Atlantischen Lachs als empfehlenswert eingestuft, meldet IntraFish. Nach einjährigem Bewertungsprozess ist Lachs von Salten Aqua, gezüchtet im Skjerstadfjorden, auf "grün" gesetzt worden. Jahrelang listete Seafood Watch Atlantischen Zuchtlachs generell als "rot" und empfahl, das Produkt nicht zu kaufen. Für Salten Aqua-Lachs spreche, dass die Produktionsintensität relativ gering sei, dass kaum Chemie und nur minimal Antibiotika verwendet würden und keine "Pestizide", da es in dem Fjord keine Lachsläuse gebe.
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