06.02.2018

Russland prognostiziert 39 Prozent mehr Wildlachs für 2018

Die russische Fischereiforschung rechnet für dieses Jahr mit einer sehr guten Lachsfangsaison, schreibt IntraFish. Demnach könnten insgesamt 492.000 t gefischt werden und damit 39 Prozent mehr als 2017 und 12,3 Prozent mehr als 2016. Zurückzuführen sei der Optimismus auf Rekordläufe beim Buckellachs, dessen Fänge bei 323.000 t enden könnten - 68,7 Prozent der Lachsmenge insgesamt. Die übrigen Lachsarten sollen folgenden Anteil an der Fischerei 2018 haben: Ketalachs (Chum) = 21,2 Prozent, Rotlachs (Sockeye) = 8,4 Prozent, Silberlachs (Coho) = 1,6 Prozent und Königslachs (Chinook) und Lachsforelle zusammen nur knapp über 0,1 Prozent.
Länderreport Länderreport
06.02.2018

Argentinien: MSC-Zertifizierung für Sardelle ausgesetzt

Die MSC-Zertifizierung für die argentinische Sardellenfischerei sei vorläufig ausgesetzt, weil der MSC-Klient geforderte Informationen nicht zur Verfügung stelle, teilt der Marine Stewardship Council (MSC) mit. Argentiniens Sardellenfischerei war erstmals im August 2011 zertifiziert und im Dezember 2016 rezertifiziert worden - allerdings unter Auflagen. Das Zertifikat sei nicht wegen schlechter Praktiken ausgesetzt worden, sondern weil die Fischerei bestimmte Informationen, die Fortschritte bei einem vorgesehenen Aktionsplan demonstrieren sollen, bislang nicht geliefert habe. Jetzt habe der Auftraggeber der Zertizierung 90 Tage lang Zeit, auf die Forderungen des MSC einzugehen. Werde die geforderte Information nicht geliefert oder sei sie nicht akzeptabel, soll die Fischerei das MSC-Programm verlassen. Betroffen von der Zertifizierungsaussetzung sind 12 Unternehmen. Die argentinische Sardelle, von der 2017 insgesamt 4.987 t gefischt wurden, wird zu 80 Prozent exportiert, und zwar ausschließlich für den direkten menschlichen Verzehr. Weltweit ist noch eine weitere Sardellenfischerei MSC-zertifiziert, nämlich die Ringwadenfischerei im kantabrischen Meer.
02.02.2018

Bodensee: 20 Berufsfischer verlieren ihre Patente

20 Bodenseefischer verlieren bis zum Jahr 2020 ihre Patente. Bereits 2015 hatte die Internationale Bevollmächtigtenkonferenz für die Bodenseefischerei (IBKF) beschlossen, die Zahl der Fischereipatente bis 2020 von 101 auf 80 zu reduzieren, schreibt der Südkurier. Das heißt: einige Fischer müssen in den nächsten zwei Jahren ihren Beruf aufgeben. Hintergrund sind die seit Jahren rückläufigen Fangerträge auf Deutschlands größtem See: gingen den Fischern im Jahre 2012 noch 604 Tonnen Fisch ins Netz, so waren es im Jahre 2015 gerade einmal 307 Tonnen. Einem Gutachten zufolge braucht ein Fischereibetrieb einen Fangertrag von mindestens sieben Tonnen im Jahr, um wirtschaftlich bestehen zu können. Deshalb einigten sich die Anrainer-Länder, dass Baden-Württemberg künftig 36 Fischereilizenzen ausgeben darf, die Schweizer 24, die Österreicher 12 und die Bayern 4. Nur ein Patentinhaber habe bislang das Angebot des Landes akzeptiert, für 15.000 Euro seine Lizenz vorzeitig abzugeben. Anita Koops, Sprecherin der württembergischen Berufsfischer und Mitglied im IBKF-Vorstand, hält das Vorgehen für kontraproduktiv und meint mit Blick auf das fortgeschrittene Alter vieler Berufsfischer: "Das regelt sich in den nächsten fünf, sechs Jahren doch von allein." Zumal es für die Zunft kaum Nachwuchs gebe.
TK-Report TK-Report
01.02.2018

Island: Steuerermittlungen zwingen Exporteur zur Aufgabe

Gegen den Geschäftsführer und Inhaber des isländischen Seafood-Exporteurs Sæmark laufen Ermittlungen wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehungen. Die Veröffentlichung der "Panama Papers" hatte auch Sigur∂ur Gísli Björnsson im Jahre 2016 ins Visier der Steuerfahnder gebracht. Er besaß in Panama seit 2009 die Offshore-Gesellschaft Freezing Point Corp. In der Folge habe Björnsson das Handelsunternehmen Sæmark geschlossen, seinen Anteil an der ebenfalls isländischen Bacco Seaproducts verkauft und seine Sitze in den Vorständen von Gadus und der Holding Steinasalir aufgegeben, schreibt das Portal IntraFish. Die Geschäftsführer von Bacco Seaporducts, Hjalti Halldórsson und Bjartmar Pétursson, haben Björnsson und dessen Partner Magnús Gu∂mundsson ausgezahlt. Außerdem hat Halldórsson die Vorstandssitze von Björnsson bei Gadus und Steinasalir übernommen. Sæmark war Teil der Holding Steinasalir, die im April 2017 den belgischen Frischfisch-Verarbeiter Gadus von der Icelandic-Gruppe gekauft hatte. Damit haben jetzt weder Björnsson noch Sæmark irgendwelche Verbindungen mehr zu Bacco Seaproducts. Die wichtigsten Mitarbeiter von Sæmark seien von Bacco übernommen worden, teilte Halldórsson mit. Sæmark hatte nach Angaben der größten isländischen Tageszeitung Fréttabla∂i∂ einen Umsatz von 6,3 Mio. Euro und meldete für 2016 einen Nettogewinn von 225.223 Euro.
01.02.2018

Island: Erste Seeteufelfischerei weltweit erhält MSC-Zertifikat

Die isländische Fischerei auf den Seeteufel hat eine Zertifizierung des Marine Stewardship Councils (MSC) erhalten, meldet das Portal IntraFish. Damit ist sie die erste Fischerei auf den 'monkfish' oder 'anglerfish' weltweit, die eine MSC-Zertifizierung besitzt. Klient des MSC ist die im Jahre 2012 gegründete Vereinigung Iceland Sustainable Fishery (ISF), der inzwischen über 50 Unternehmen angehören. Während der Seeteufel in den Jahren 2000 bis 2007 vor allem mit Kiemennetzen vor der isländischen Südküste gefangen wurde, liegen die Fischgründe seit 2008 im Westen Islands. Die Zertifizierung, der eine Bewertung durch den Zertifizierer Tún vorausgegangen war, erstreckt sich auf ein halbes Dutzend Fangmethoden: Grundschleppnetz, Schleppnetz, Snurrewade, Kiemennetz, Langleine und "Seeteufel-Kiemennetz". Die Fangmengen lagen in den letzten drei Jahren bei jährlich weniger als 1.000 Tonnen. Wichtigster Markt für den isländischen Seeteufel ist Großbritannien, auf das 60 Prozent der Exporte entfallen, wovon wiederum 70 Prozent frisch verkauft werden, vor allem Schwänze. Weitere bedeutende Märkte für den 'Icelandic Anglerfish' sind Dänemark, Deutschland, Schweden, die Schwei, Frankreich sowie die Beneluxstaaten.
31.01.2018

Deutsche See: Hartwig Retzlaff wechselt zur "Eat happy"-Mutter

Hartwig Retzlaff, bis Ende Dezember Geschäftsführer Einkauf/Verkauf bei Deutsche See, wechselt als Geschäftsführer und Gesellschafter zur Kölner fcf Holding, meldet das Portal IntraFish. Fcf ist unter anderem die Muttergesellschaft von "eat happy", einem Instore-Sushi-Konzept im deutschen und österreichischen Lebensmitteleinzelhandel. Dort werde er am 5. Februar seine Arbeit aufnehmen, teilte Retzlaff mit. Eat happy hat vor wenigen Tagen seine 300. Filiale in einem neu eröffneten Edeka-Markt im Remscheider Stadtbezirk Lennep (Nordrhein-Westfalen) in Betrieb genommen. Retzlaff bezeichnet Eat happy als "wahrscheinlich eines der erfolgreichsten Lebensmittel-Startups in Deutschland in den vergangenen drei bis vier Jahren". Inzwischen habe das Konzept eine Größe erreicht, die den Umbau vom Start-up zur Struktur eines mittelständischen Unternehmens mit rund 1.000 Beschäftigten erfordere. Das werde eine seiner Hauptaufgaben, sagt Retzlaff. "Darüberhinaus werden wir an Marken-Konzepten und Sortimenten arbeiten, um 'frische asiatische Convenience' zum Verbraucher in Deutschland und Europa zu bringen." Retzlaff war 18 Jahre lang in führender Position bei Deutsche See, suchte jetzt jedoch eine Tätigkeit, bei der er näher am Endverbraucher arbeiten könne.
29.01.2018

Hamburg: Nur noch 55 Fischfachgeschäfte

Am vergangenen Sonnabend hat in Hamburg wieder ein Fischgeschäft geschlossen. "Fische Faerber", seit dem Jahre 1945 an der Fuhlsbüttler Straße 44 im Stadtteil Barmbek-Nord ansässig, weicht nach 73 Jahren einem Hotelneubau, meldet die Hamburger Morgenpost (Mopo). Ursula Faerber, die 1954 im Laden ihrer Schwiegereltern zu arbeiten begonnen hatte und das Geschäft zuletzt führte, geht mit 80 Jahren in den Ruhestand. Ihr Sohn werde allerdings weiterhin mit vier Mobilen den Fischhandel auf Märkten in Hamm und Bramfeld fortsetzen, sagt die Seniorin. Laut Statistikamt Nord gibt es in Hamburg inzwischen noch 55 Fischfachgeschäfte, und zwar sowohl stationäre wie auch mobile. Zehn Jahre zuvor seien es noch 78 gewesen. Dabei nimmt die Hansestadt beim Pro-Kopf-Verzehr von Fisch und Meeresfrüchten im Ranking der Bundesländer mit 6,0 kg aktuell Platz 4 ein (Bundesdurchschnitt: 5,3 kg). Allerdings kaufen die Bundesbürger insgesamt inzwischen 48,6 Prozent allen Fischs und aller Meeresfrüchte im Discount. Der Anteil der Fischfachgeschäfte lag 2016 bei 5,1 Prozent (2015: 5,6 Prozent).
29.01.2018

ASC will Kriterien zum Thema Fischwohl definieren

Der Aquaculture Stewardship Council (ASC) will wissenschaftlich basierte und spezies-spezifische Kriterien zum Thema Fischwohl definieren, die später als freiwilliges Modul an die ASC-Farmstandards gekoppelt werden sollen. Mit dieser Mitteilung reagiert der ASC auf eine vom Verein fair-fish lancierte Petition, die das ASC-Label auffordert, den Standard um Tierschutz-Kriterien zu ergänzen und keine Fischzucht in Netzkäfigen mehr zu akzeptieren. Die Petition war dem ASC kürzlich mit 22.884 Unterschriften, gesammelt von 17 Organisationen vor allem in der Schweiz, übergeben worden. In einem Statement zu dieser Petition betont der ASC, dass er keine Produktionsmethode von vornherein ausschließe. Aspekte des Tierwohls bilde der ASC indirekt ab wie zum Beispiel durch Anforderungen bezüglich gelöstem Sauerstoff, Reduktion der Wasserverschmutzung oder Maßnahmen zur Krankheitsvorsorge. Obwohl Tierwohl nicht explizit in den ASC-Standards enthalten sei, bewertete die niederländische Konsumentenorganisation Milieu Centraal den ASC im letzten Jahr mit zwei von fünf möglichen Punkten. Aktuell führe der ASC gemeinsam mit Partnern und der Universität Wageningen eine explorative Studie zum Thema Tierwohl durch, deren erste Ergebnisse für 2018 erwartet würden.
29.01.2018

Neues Forschungsprojekt zu Garnelen aus Aquakultur

Das Institut für Fischerei der Landesforschungsanstalt Mecklenburg-Vorpommern untersucht bis 2020 in einem Forschungsprojekt in Kooperation mit der „Garnelen Farm Grevesmühlen“ Möglichkeiten zur Optimierung der Garnelenzucht in Aquakultur. Derzeit werden jährlich etwa 40.000 Tonnen Garnelen und verwandte Krebsarten tiefgefroren nach Deutschland importiert. „Doch das Interesse der Konsumenten an regional erzeugten Lebensmitteln steigt stetig“, sagt Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus. „Garnelenfarmen produzieren nicht nur umweltfreundlich und antibiotikafrei. Ihr Vorteil liegt in der Regionalität. Die Garnelen können frisch vermarktet werden; kurze Vertriebswege bedeuten ausgezeichnete Qualität, und die Produzenten erzielen beste Verkaufspreise“, so der Minister. Mit der Weiterentwicklung des derzeitigen Know-hows könne Mecklenburg-Vorpommern zum Vorreiter der Garnelenaquakultur in Kreislaufanlagen und zum Ansprechpartner für nationale und internationale Partner werden. Das im September 2017 gestartete Projekt der Landesforschungsanstalt wird bis Ende August 2020 mit rund 990.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Meeres- und Fischereifonds und des Landes Mecklenburg-Vorpommern finanziert.
25.01.2018

Spanien: Thunfisch-Gruppe Calvo will Abfall vermeiden

Der spanische Thunfisch-Verarbeiter Grupo Calvo will den im Unternehmen produzierten Abfall in Zukunft so weitgehend wie möglich einer sinnvollen Verwendung zuführen, berichtet IntraFish. Das Umweltschutzprogramm "Calvo Zero Waste" habe Calvo bereits in seinen Fabriken in Spanien umgesetzt und will es im Laufe dieses Jahres auch in seinen übrigen Betrieben weltweit realisieren. Ziel sei es, sämtlichen "unbedenklichen" Müll zu vermeiden. Calvo rechne damit, dieses Ziel in seiner Fabrik in Carballo bis zum Jahre 2025 zu erreichen. So sollen eine effizientere Sortierung und ein Abfallmanagement das Wegwerfen vermeiden und eine Wiederverwertung als Rohmaterial oder Energie sowie ein Recycling ermöglichen. Das Projekt orientiert sich an der im September 2015 verabschiedeten "Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung" der Vereinten Nationen (UN), die 17 Nachhaltigkeitsziele formuliert. Die Calvo Group ist mit einem Gesamtumsatz von mehr als 800 Mio. Euro (2016) im Bereich Fischkonserven Marktführer in Spanien, Italien und Brasilien. Calvo unterhält eine Flotte von sieben Thunfischfängern und drei Frischfischfängern und beschäftigt mehr als 4.000 Menschen.
FischMagazin
FischMagazin
FischMagazin Newsletter
jetzt kostenlos anmelden

Für den Versand unserer Newsletter nutzen wir rapidmail. Mit Ihrer Anmeldung stimmen Sie zu, dass die eingegebenen Daten an rapidmail übermittelt werden. Beachten Sie bitte deren AGB und Datenschutzbestimmungen.


Kontakt
  • Kontakt Redaktion
  • Kontakt Anzeigen
  • Kontakt Leserservice

Verlag