Im holländischen Hafen Stellendam ist ein Muschelernteschiff in Dienst gestellt worden, das während der Arbeit vollelektrisch fahren kann, meldet die holländische Fachzeitung Visserij Nieuws. In Kooperation mit Partnern auch aus der Muschelzucht hat die Werft Damen Maaskant Shipyards Stellendam ein Schiff vorgestellt, das dank eines kombinierten Verbrennungs- und Elektromotors, eines so genannten Hybridmotors die Abgasemissionen - CO2, Feinstaub (PM, particulate matter), Schwefeloxide (SOx) und Stickstoff (NOx) - gemäß den strengeren Vorschriften der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO) und der EU-Bestimmung der Stufe V für Binnenschiffe reduziert hat. Ziel dieses Neubaus sei es gewesen, die Emissionen erheblich zu reduzieren, sagt Jeroen van den Berg, kaufmännischer Leiter der Maaskant-Werft. Auf der Basis von zuvor durchgeführten Messungen auf existierenden Schiffen unter anderem von den Muschelverarbeitern Prins & Dingemanse und Neeltje Jans Mosselen wurden für den Neubau drei Ziele formuliert: 1. das Schiff soll mindestens die Hälfte der Zeit vollelektrisch fahren, 2. die Energieeffizienz soll gegenüber bestehenden Anlagen um mindestens 15% verbessert werden und 3. soll der Ausstoß von CO2, NOx, SOx und Feinstaub im Vergleich zu vorhandenen Schiffen um mindestens 50 Prozent verringert werden.
Der niederländische Frischfisch-Distributeur Kotra Logistics übernimmt zum 1. Februar 2020 Nagel Airfreight, die Luftfrachtsparte der Nagel-Group. Das teilte der Lebensmittellogistik-Dienstleister Nagel (Hauptsitz: Versmold/Nordrhein-Westfalen) vergangene Woche mit. "2020 optimieren wir unsere Strukturen weiter und konzentrieren uns auf unsere Kernkompetenzen", begründete Carsten Taucke, CEO der Nagel-Group, die Trennung von der Frischfisch-Logistik. Nagel Airfreight wurde 1987 gegründet und beschäftigt 40 Mitarbeiter an den drei deutschen Standorten Frankfurt, Berlin und Bremerhaven. Für die übernehmende Kotra Logistics kommentierte Geschäftsführer Erik de Koeijer die Fusion in einer Pressemitteilung: "Damit unternimmt Kotra einen wichtigen Schritt, um den Vertrieb von Fischen, Krebstieren und Schalentieren in ganz Deutschland zu gewährleisten. Die Länder Mitteleuropas können auch von Frankfurt aus beliefert werden." Kotra Logistics transportiert mit einer Flotte von rund 150 Lkw in ganz Europa Kühl- und Tiefkühlprodukte, vor allem Fisch, Krustentiere und Muscheln.
Steffen Dolle hat bei der CSB-System AG in Geilenkirchen den Branchenvertrieb für den Fischerei- und Aquakultursektor übernommen. Dolle hat an der Universität Rostock das Studium der Agrarwissenschaften abgeschlossen und weiterführend den Master of Science Aquakultur verliehen bekommen. Während seines Studiums war er auf dem größten Fischereiforschungsschiff des Bundesamtes für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) für das Thünen Institut für Seefischerei (TISF) in grönländischen Gewässern als Wissenschaftler tätig. In den Jahren 2018 und 2019 war er unter anderem als wissenschaftliche Hilfskraft bei der Gesellschaft für Marine Aquakultur (GMA) in Büsum beschäftigt. Seit Mai 2019 arbeitet Steffen Dolle für die CSB-System AG, einem führenden ERP-Softwarespezialisten für die Branchen Nahrungsmittel, Getränke, Chemie, Pharma und Kosmetik sowie den Handel.
In Nordspanien will Norcantabric für 31,5 Mio. Euro Spaniens erste landgestützte Lachszucht errichten, meldet IntraFish. Schon 2021 sollen im Gewerbegebiet Alto Asón in Riancho (Ramales de la Victoria/Kantabrien) 3.000 t Lachs produziert werden, in einer Expansionsstufe sollen es sogar 10.000 t Fisch per anno werden. Die Technik werde voraussichtlich der israelische Aquakultur-Spezialist AquaMaof liefern. Der Lachs soll den spanischen Binnenmarkt versorgen, der aktuell jährlich rund 60.000 bis 70.000 t importiere, insbesondere aus Norwegen und Chile, in geringerem Umfang auch aus Schottland, und jährlich um 6% wachse. Norcantabric wolle so wettbewerbsfähig wie möglich produzieren, sagt CEO Emilio Cano.
Shawn Harriman hatte erst zum Jahresbeginn seine Stelle als Projektleiter einer landgestützten Mega-Lachszucht in den USA angetreten. Eine Woche später hat sein Arbeitgeber Nordic Aquafarms (Norwegen) dem Manager gekündigt, melden zahlreiche Zeitungen. Tierschützer hatten ein 15 Jahre altes Foto veröffentlicht, das Harriman zeigt, wie er mit Jagdgewehr hinter einem von ihm erschossenen Löwen posiert. Nachdem das lokale Internetportal Lost Coast Outpost das Unternehmen um eine Stellungnahme zu dem auf Blogs und in Twitter-Accounts publizierten Foto gebeten hatte, kündigte Nordic-Geschäftsführerin Marianne Naess die Entlassung des Projektleiters an. "Wir heißen weder dieses Verhalten gut noch unterstützen wir diese Form der Jagd", sagte Naess. Das Foto, dessen Echtheit Harriman bestätigte, sei zwar vor langer Zeit aufgenommen worden. Doch es sei wichtig, dass Nordic Aquafarms zu seiner Erklärung stehe, das Tierwohl ernst zu nehmen. Shawn Harriman rechtfertigte den Abschuss damit, dass ihn der Löwe angegriffen und er ihn in Notwehr getötet habe. Nordic Aquafarms (Norwegen) will an der Humboldt Bay (Kalifornien) eine Fischzucht für 400 Mio. USD (= 360 Mio. Euro) errichten.
An der französischen Atlantikküste haben Diebe im vergangenen Jahr viermal mehr Austern gestohlen als 2018. "Es ist eine Katastrophe, ein dunkles Jahr, wir verstehen nicht, was los ist", sagt Christophe Laferrière, Gendarmerieoffizier der Nautischen Brigade, die für die Überwachung des Départements Charente-Maritime zuständig ist. In den Tagen vor Weihnachten seien aus den Austernparks an der Küste 24,7 t der Schalentiere gestohlen worden, während es im Vorjahr 6,6 t waren. Wenn mal ein paar Kilo verschwänden, könne es sich um Einzeltäter handeln, sagt Daniel Coirier, Präsident des Regionalen Ausschusses für Muschelzucht der westfranzösischen Region Poitou-Charentes, doch wenn auf der Insel Ile de Ré 2,4 t oder im Becken von Marennes-Oléron 3,8 t oder 5,3 t auf einmal gestohlen würden, könne dies nur die Arbeit von Profis sein. Aus der Region Charente-Maritime kommt etwa ein Drittel der französischen Austernproduktion, das heißt rund 30.000 t. Die Nautische Brigade der Gendarmerie hat seit Mitte des Jahres ihre Patrouillenflüge, die Kontrolle mit Kajaks, den Einsatz von Überwachungsdrohnen sowie die Kontrolle der Märkte verstärkt. Dennoch wurden alleine 2019 insgesamt 24 Diebstähle gemeldet.
Eine Reportage über das Fischkaufhaus in Waren an der Müritz sendet der Norddeutsche Rundfunk (NDR) am heutigen Montag, den 13. Januar 2020, von 18:15 bis 18:45 Uhr unter dem Titel „Frischer Fisch für jeden Tisch“. Die Journalisten haben das Weihnachtsgeschäft des Fischhandels begleitet. In Waren werden Fische aus heimischen Gewässern wie Barsch, Zander und Hecht sowie Spezialitäten wie Seeteufel, Wolfsbarsch oder Kaivar nicht nur über das eigene stationäre Geschäft, sondern auch über einen Online-Versand verkauft. Gerade das Weihnachtsgeschäft 2019 stellte die Warener vor Herausforderungen. Die Sendung wird am kommenden Mittwoch, den 15. Januar 2020, von 11:30 bis 12:00 Uhr wiederholt und kann anschließend ein Jahr lang in der Online-Mediathek des NDR abgerufen werden.
Die Preise für norwegischen Zuchtlachs waren zum Ende der 2. KW des neuen Jahres anhaltend hoch, meldet IntraFish. Ursachen seien das weiterhin schlechte Wetter in Norwegen, kleine Lachssortierungen aus Schottland und von den Färöer Inseln sowie geringe Anlandungen von Weißfisch. Die Märkte für Lachs und Weißfisch hingen durchaus zusammen, sagte eine Exporteur: "Wenn es keine Kabeljaufänge gibt, könnte man Lachs kaufen." Nach IntraFish-Recherchen lagen die Produzentenpreise (FOB) Ende 2. KW 2020 bei 7,10 Euro (70 NOK)/3-4 kg, 7,40 Euro (73 NOK)/4-5 kg, 7,80 Euro (77 NOK)/5-6kg und 8,60 Euro (85 NOK)/6 kg+.
In Kanada wurde eine Sammelklage gegen die im Lande aktiven norwegischen Lachszüchter eingereicht, die den Produzenten Preisabsprachen vorwirft, meldet Fish Information & Services (FIS). Unter den Beschuldigten sind Grieg Seafood, Leroy Seafood Group und Mowi sowie mehrere kanadische Tochterunternehmen, außerdem SalMar und Scottish Sea Farms. Die Vorwürfe müssen jetzt gerichtlich überprüft werden. Sowohl Grieg als auch Mowi wiesen die Anschuldigungen zurück. Grieg teilte mit, die Vorwürfe hingen zusammen mit unabhängigen Untersuchungen der EU-Kommission und des US-Justizministeriums, die mögliche Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht in der Lachszuchtindustrie prüften.
Mehr als ein Dutzend Vorträge und die Möglichkeit zum Netzwerken bietet die Konferenz 'Focus Fish', die am 21. und 22. Januar 2020 in Bremerhaven stattfindet. Organisiert vom Technologie-Transfer-Zentrum (ttz) Bremerhaven bietet die zweitägige Veranstaltung aktuelle Informationen zu Herausforderungen und Trends in der Fischbranche, aktuellen Entwicklungen in der Aquakultur sowie in der Analytik (Mikroplastik, Fischartenbestimmung) und stellt innovative Technologien zur Qualitätssteigerung von Fisch und Seafood vor. Weiteres Thema sind Trends und Innovationen in der Shrimpverarbeitung. An den ersten Konferenztag schließt sich eine Abendveranstaltung im "Klimahaus Bremerhaven 8º Ost" an. Veranstaltungssprachen sind Deutsch und Englisch (mit Simultanübersetzung Deutsch-Englisch und Englisch-Deutsch). Das vollständige Programm sowie die Anmeldeunterlagen finden Sie unter www.ttz-bremerhaven.de bzw. hier.