06.01.2020

Vietnam will Export aquatischer Produkte 2020 um 6,3 Prozent steigern

Vietnams Fischindustrie rechnet für das neue Jahr 2020 mit der Ausfuhr von Wassertieren im Wert von 8,9 Mrd. Euro, was einem Plus von 6,3% entsprechen würde, meldet IntraFish. Kernprodukte wie Tiger-Shrimps, White Leg-Shrimps und Pangasius sowie weitere hochwertige Arten sollen "weiterentwickelt werden". Insgesamt rechne der Sektor mit der Produktion von 8,2 Mio. t Produktgewicht, ein Zuwachs von 0,6% im Vergleich zum vergangenen Jahr. Auf Basis Menge sollen davon 17% auf Pangasius und 10% auf Shrimps entfallen. Außerdem sollen weitere Pangasius- und Shrimp-Zuchten sowie Netzgehege-Aquakulturen zertifiziert werden, kündigte Tran Dinh Luan an, Leiter des Fischereidirektorats.
Länderreport Länderreport
03.01.2020

Studie: "Aquakultur verknappt Phosphor, gefährdet Nahrungssicherheit"

Die zunehmende Bedeutung von Aquakulturen in der Fischgewinnung trägt zur Verknappung des Rohstoffes Phosphor bei und gefährdet dadurch langfristig die Nahrungssicherheit, falls nicht gegengesteuert wird. Das behauptet ein Autorenteam um Dr. Yuanyuan Huang (CSIRO, Melbourne), zu dem auch Dr. Daniel Goll vom Institut für Geographie der Universität Augsburg zählt, in einer Studie, die in der wissenschaftlichen Open-Access-Fachzeitschrift „Nature Communications" veröffentlicht wurde. Phosphor, ein wesentliches Element für alle Lebensformen auf der Erde, wurde im Jahre 2014 von der EU in die Liste der 20 kritischen Rohstoffe aufgenommen. Während Phosphordüngemittel in der Landwirtschaft seit der Einführung einschlägiger Vorschriften effizienter eingesetzt werden, würden in der Fischzucht erhebliche Mengen an Phosphor mit nur sehr geringem Wirkungsgrad verbraucht: nur ein Viertel des verwendeten Phosphors werde mit dem Fisch geerntet. Der im Wasser verbleibende Phosphor schade potentiell benachbarten Ökosystemen und könne zum Verlust biologischer Vielfalt oder zu Algenblüten führen. Die Autoren fordern deshalb, den Eintrag von Phosphor in Aquakulturen auf ein Minimum zu reduzieren und schreiben außerdem: "Wir sollten uns überlegen, wie wir Phosphor in der Fischwirtschaft recyceln und wiederverwenden können, um damit mehr Feldfrüchte anzubauen."
03.01.2020

Krabbenfischer: 2019 schlechter als das Krisenjahr 2011

Deutschlands Krabbenfischer haben im Jahre 2019 die schlechtesten Umsätze seit gut einem Jahrzehnt eingefahren, melden die Cuxhavener Nachrichten. Die Umsätze sind von mehr als 60 Mio. Euro im Jahre 2018 auf geschätzte 25 Mio. Euro im zu Ende gegangenen Jahr eingebrochen, teilte die Erzeugergemeinschaft der Nord- und Ostseefischer in Cuxhaven mit. Hauptursache sind die geringen Erzeugerpreise, die von durchschnittlich 4,- Euro 2018 auf nur noch 2,70 Euro pro Kilogramm 2019 zurückgegangen sind. "Weder Menge noch Preis waren 2019 zufriedenstellend", erklärte Kai-Arne Schmidt, Geschäftsführer der EG. Die Fischer sowie die Erzeugergemeinschaft hätten große Schwierigkeiten, sich den Schwankungen anzupassen. Auch beim Frischfisch gingen die Fangmengen zurück ung lagen bis Oktober bei 28.000 t (2018: 44.000 t). Während die Fänge bei Sprotten und Heringen in der Nordsee zunahmen, gab es Rückgänge bei Kabeljau, Seelachs und Ostsee-Hering. In diesem Jahr wollen die Fischer alle Fragen klären, die sich aus dem Brexit ergeben. Die Handelsabkommen der EU mit Großbritannien müssten zügig verhandelt werden, weil die Übergangsfrist Ende 2020 auslaufe.
TK-Report TK-Report
03.01.2020

Saarbrücken: Seawater Cubes verkauft erste Wolfsbarsche

Das Start-up Seawater Cubes in Saarbrücken-Burbach hat im Dezember mit dem Verkauf von Wolfsbarschen, die in dem Prototyp einer Kreislaufanlage gezüchtet wurden, begonnen, meldet die Frankfurter Rundschau. Rund 7.000 Wolfsbarsche standen zunächst zum Verkauf. "Erst nach Eingang der Bestellung werden die Barsche per Hand abgefischt, ausgenommen und fertig gemacht", teilte Geschäftsführerin Carolin Ackermann (29) mit, die das Anlagenbau-Unternehmen gemeinsam mit Christian Steinbach (29) und Kai Wagner (31), beide Absolventen eines Ingenieursstudiums an der Hochschule für Wirtschaft und Technik (HWT) des Saarlandes, gegründet hat. Ein ganzer Fisch (ausgenommen, ca. 400g) koste 11,40 Euro (= 28,50 Euro/kg), die geräucherte Variante 16,90 Euro (= 42,25 Euro/kg).
03.01.2020

Norwegen: Erste Shrimp-Farm des Landes erntet

Seit August 2019 arbeitet in einer ehemaligen Garnelenfabrik im norwegischen Sirevåg (Landkreis Rogaland) als Pilotprojekt eine Kreislaufanlage für die Produktion von Warmwassergarnelen, meldet IntraFish. Happy Prawns-Geschäftsführer Magnar Hansen hat Brut aus den USA importiert und konnte in seinem 12.000 Liter-Tank bislang etwa 50 kg Shrimps in Marktgröße ernten. Dabei füttert er nicht mit kommerziellem Futter, sondern nach eigener Rezeptur. Gereinigt wird das System mit der für Norwegen ebenfalls neuen Biofloc-Technologie. Bjørn Jakobsen, Geschäftsführer des Seafood-Unternehmens Lerøy, habe ihn bereits besucht, die Garnelen probiert - "sie haben eine gute Konsistenz, Geschmack und sehen gut aus" - und hält die Shrimps für ein interessantes Produkt im Bereich des norwegischen Sushi- und Gastromarktes. Magnar Hansen will noch im Jahre 2020 eine Produktion errichten, um zunächst 5 t, eventuell bis zu 10 t zu produzieren. In zehn Jahren sollen dann zehn Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 100 t stehen. "Es klingt total verrückt, wenn ich das jetzt sage, aber ich muss Vertrauen in meinen Geschäftsplan haben", meint Hansen lachend.
02.01.2020

Berlin: Kritik an "Weißfischbefischung"

Tier- und Umweltschützer fordern ein Ende der "Weißfischabfischung" aus Flüssen und Seen des Bundeslandes Berlin, meldet das Nachrichtenportal rbb24. Im Jahre 2019 holten sieben Fischereibetriebe im Auftrag des Landes 43,4 Tonnen Weißfische - vor allem Brassen, Rotfedern und Rotaugen - aus Berliner Gewässern, die getötet und in Biogasanlagen entsorgt wurden. Bis vor drei Jahren seien es sogar meist über 100 Tonnen gewesen, seit 2008 insgesamt 1.295 Tonnen. Die Senatsumweltverwaltung begründet die seit etwa 40 Jahren betriebene Abfischung mit einer Verbesserung der Wasserqualität. Denn die Weißfische fressen das Zooplankton, das jedoch die durch Überdüngung stark wachsenden Algen und Wasserpflanzen eindämmen soll. So finanzierte die Verwaltung die Befischung alleine im Jahre 2018 mit 49.000 Euro. Die Landesarbeitsgemeinschaft Tierschutz fordert, das Geld "für andere, direkt Natur und Gewässer aufwertende Maßnahmen" zu verwenden. Aktuell untersuche der Senat die "Effekte der Weißfischentnahme". Parallel werde nach einer Idee für eine "innovative Nutzung als Futtermittel oder als aufbereitetes Lebensmittel" gesucht. Im brandenburgischen Strodehne (Havelland) fängt der Fischer Wolfgang Schröder seit Jahren Brassen und Rotaugen und verkauft sie filetiert und geräuchert.
02.01.2020

Norwegen: 44 Prozent mehr Escapes bis November 2019

Die Zahl der Escapes aus norwegischen Lachsfarmen lag in den ersten elf Monaten 2019 rund 44% höher als im Vergleichszeitraum des Jahres 2018, meldet IntraFish unter Verweis auf Zahlen der Fischereibehörde. Insgesamt entkamen 287.000 Lachse und 2.000 Regenbogenforellen aus Netzgehegen. Anlass für die Meldung war ein erneuter Vorfall, bei dem aus einer Anlage des Lachszüchters Lingalaks im Hardangerfjord Anfang Dezember eine unbekannte Anzahl Fische entwichen war. Dabei handelte es sich um die 45. Escape-Meldung im Jahr 2019.
02.01.2020

Schottland: Anhaltende Proteste gegen geplante 5.000 Tonnen-Farm

An der Nordspitze der schottischen Insel Arran will die Scottish Salmon Company (SSC) auf einer Fläche von 97 Hektar eine Netzgehegefarm installieren, um in 20 Käfigen jährlich 5.000 t Lachs zu produzieren. Die Pläne, auf der Urlaubsinsel im Firth of Clyde an der Westküste Schottlands Lachs zu züchten, stößt auf anhaltenden Widerstand insbesondere von Inselbewohnern, schreibt die britische Zeitung The Guardian. Der Council North Ayrshire, zu dem die Insel gehört, habe bereits 243 Einsprüche gegen das Projekt erhalten, darunter von der Naturschutzbehörde Scottish Natural Heritage (SNH). Die Farmgegner kritisieren vor allem drei Aspekte. Zum einen würde die Farm, die mehr als doppelt so groß werde wie die meisten anderen Lachsfarmen, Fäkalien in einer Menge produzieren, die einer Stadt mit 66.000 Einwohnern entspreche. Die SSC selbst spricht von einem Äquivalent von 14.000 Menschen.
30.12.2019

Brüssel: Zahl der Fischverarbeiter ist erheblich zurückgegangen

Die Zahl der Fisch verarbeitenden Betriebe in Europa ist in den vergangenen sechs Jahren erheblich zurückgegangen und fiel im Jahre 2017 das erste Mal in mehr als einem Jahrzehnt unter die Marke von 3.500 Betrieben, schrieben die Portale IntraFish und Undercurrent News. In der gesamten EU gäbe es nur noch 70 Fischverarbeiter mit mehr als 250 Beschäftigten. Das teilte Frangiscos Nikolian, Referatsleiter der Wirtschaftsanalyse-Abteilung der GD Mare anlässlich der Jubiläumsveranstaltung zum 60-jährigen Bestehen der AIPCE mit, der Europäischen Vereinigung der Fischindustrie. Während sich nur noch 3.460 Betriebe in erster Linie mit Fisch beschäftigten, sei die Zahl jener Verarbeiter, die erst an zweiter Stelle auch Fisch verarbeiteten, gegenüber 2013 auf 1.100 angewachsen. Nikolian wertete diese Entwicklung als Zeichen dafür, dass die Spezialisierung auf die Verarbeitung von Fisch allmählich zurückgebe. Das Handelsbilanzdefizit sei seit 2012 anhaltend gestiegen: heute importiere die EU 73,3% des in der Gemeinschaft verzehrten Fischs und Seafoods. Der Umsatz der EU-Seafoodverarbeiter steige ebenfalls beständig, und zwar mit einer Wachstumsrate von jährlich 6% im vergangenen Jahrzehnt auf 30,4 Mrd. Euro (2017). Die führenden Länder auf Basis Umsatz waren Frankreich und Spanien mit 5 Mrd. Euro jährlich, gefolgt von Großbritannien mit 4 Mrd. Euro.
30.12.2019

Indonesien: Acht Thunfischereien starten MSC-Verfahren

Acht indonesische Fischereien auf Thunfisch, die den Fisch mit Angelroute und -leine fangen, wollen eine Zertifizierung nach dem Standard des Marine Stewardship Councils (MSC) starten, meldet Fish Information & Services (FIS). Partner des MSC ist die Asosiasi Perikanan Pole & Line dan Handline Indonesia (AP2HI). Die acht beteiligten Fischereien sind über die gesamte indonesische Inselwelt verstreut - von Nord-Sulawesi und den Nordmolukken bis zur Bandasee sowie Ost- und West-Flores im Süden. Die Fischereien fischen in hohem Maße selektiv mit geringen Auswirkungen auf andere marine Tierarten und die Umwelt. Bei diesen Fischereien, die die Fische einzeln entnehmen, handelt es sich oft um Familien- oder kommunale Unternehmen. In Kooperation mit der International Pole & Line Foundation (IPNLF) und dem indonesischen Ministerium für maritime Angelegenheiten und Fischerei (MMAF) werden vor allem die Datensammlung und das Management der Fischereien optimiert. Diese Aufgabe übernehmen örtliche Beobachter, die sowohl an Bord der Schiffe als auch im Hafen arbeiten. Dabei wird beispielsweise auf Beifangmengen, eingesetzte Köderfische und die Zusammensetzung der Fänge nach Thunfischarten geachtet.
Fischmagazin
Fischmagazin
Fischmagazin Newsletter
jetzt kostenlos anmelden

Für den Versand unserer Newsletter nutzen wir rapidmail. Mit Ihrer Anmeldung stimmen Sie zu, dass die eingegebenen Daten an rapidmail übermittelt werden. Beachten Sie bitte deren AGB und Datenschutzbestimmungen.


Kontakt
  • Kontakt Redaktion
  • Kontakt Anzeigen
  • Kontakt Leserservice

Verlag