27.05.2020

Gastronomie: Drei von vier Betrieben können nicht wirtschaftlich arbeiten

Eine Woche nach Wiedereröffnung der Gastronomiebetriebe in Baden-Württemberg hat der dortige Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) eine erste Bilanz gezogen. Das Fazit: unter den geltenden Auflagen können drei von vier Gastronomiebetrieben im Land nicht wirtschaftlich arbeiten, heißt es auf der Hogapage, einem Portal für die Hotel- und Gastro-Branche. Befragt wurden 2.800 der Dehoga-Mitgliedsbetriebe in Baden-Württemberg. Bei dem Gros, nämlich 82,9 Prozent, blieben die Umsätze hinter den Erwartungen zurück: Rund 40 Prozent der Befragten setzten nach eigenen Angaben weniger als ein Viertel von dem um, was in einer normalen Maiwoche üblich wäre. 35 Prozent erzielten zwischen 25 und 50 Prozent des normalen Umsatzes und nur 6,2 Prozent der Befragten gaben an, dass sie mehr als 75 Prozent der in normalen Zeiten üblichen Umsätze erwirtschaftet haben. Fritz Engelhardt, Vorsitzender des Dehoga Baden-Württemberg, resümierte: "Die Zahlen zeigen, dass die Krise trotz der jetzt existierenden Öffnungsmöglichkeiten für die Speisegastronomie noch lange nicht beendet ist." Darüber hinaus gebe es alleine in BW noch 5.000 gastgewerbliche Betriebe, die nicht arbeiten dürfen: Bars, Diskotheken, Schankwirtschaften und Catering-Unternehmen.
Länderreport Länderreport
27.05.2020

Tiefkühlkost: Bis zu 80 Prozent mehr Umsatz im deutschen LEH

Die Umsatzzuwächse bei tiefgekühlten Fischprodukten lagen im deutschen Lebensmitteleinzelhandel seit Beginn der Corona-Krise bei bis zu 80%, meldet der Marine Stewardship Council (MSC) unter Verweis auf Zahlen des US-amerikanischen Marktforschungsunternehmens Information Resources Inc. (IRI). Demnach lag das Umsatzplus in den vergangenen Wochen (KW 09-19) in den Spitzenwochen bei 49,7%, 55,9% und erstaunlichen 81,4% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Zwischen dem 24. Februar und dem 10. Mai 2020 gab es lediglich eine einzige Woche, in der die Verkaufszahlen für TK-Fischprodukte nicht gegenüber dem Vorjahr wuchsen. Laut dem deutschen Statistik-Portal Statista betrug der Umsatz mit Tiefkühlkost im LEH 2018 in Deutschland fast 6 Mrd. Euro, wovon Fisch mit 1,234 Mrd. Euro oder 21% den größten Anteil hatte. Der Absatz von Tiefkühlfisch im deutschen LEH lag zuletzt bei 199.515 t (2019), ein leichter Rückgang um 3,3 % gegenüber 2018 mit 206.289 t. Im Finanzjahr 2018/2019 wurden 113.608 t (Gesamt-Produktgewicht) MSC-zertifizierter TK-Fisch verkauft. Das entspricht etwa 40% des gesamten MSC-Volumens in Deutschland - hinzu kommen beispielsweise noch Frisch- und Konservenware, Räucherfisch oder MAP-Ware.
27.05.2020

Indonesien: Weltweit erste Thunfischerei mit Handleinen erhält MSC-Zertifikat

Eine kleine indonesische Fischerei, die von Ein- oder Zweimannbooten aus mit Leinen und Haken Gelbflossenthun fängt, ist gemäß dem Umweltstandard des Marine Stewardship Councils (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden, meldet der MSC. Die Thunfischerei der North Buru und Maluku Fair Trade Fishing Association ist weltweit die erste Thunfischfischerei mit Handleinen, die das MSC-Siegel erhält, und die zweite MSC-zertifizierte Fischerei Indonesiens. Die auf der Molukken-Insel Buru ansässige Fischerei durchlief zunächst seit April 2013 ein mehrjähriges Fischereiverbesserungsprojekt (FIP), in dem es vor allem um Datenerfassung und Fischereimanagement ging. Im Oktober 2014 erhielt sie das FairTrade US-Siegel, bevor sie nun MSC-zertifiziert werden konnte. Unterstützt wurde die Fischerei auf ihrem Weg vom FIP zur MSC-Zertifizierung auch von der Anova Food LLC, den Fischverarbeitern Coral Triangle Processors LCC und PT Harta Samudra sowie der unabhängigen Stiftung Yayasan Masyarakat dan Perikanan Indonesia (MDPI). Gelbflossenthun ist in Deutschland vor allem in Restaurants und als Frisch- oder Tiefkühlfisch in Supermärkten und im Fischfachhandel zu finden.
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26.05.2020

Fischersatz: Veganes Akami soll Thunfisch ersetzen

Das Berliner Start-up Kuleana hat mit "Akami Tuna Sashimi" ein Produkt entwickelt, das eine pflanzliche Alternative zu Rotem Thunfisch sein will. Kuleana arbeite "an der nächsten Stufe von Fisch-Alternativen, um viele Probleme der traditionellen Fischwirtschaft zu lösen, darunter Überfischung, Verschmutzung mit Plastik, Betrug mit Fisch, Sklaverei und Probleme bezüglich der menschlichen Gesundheit", schreibt das Portal VegNews.
26.05.2020

Island: Neue Aktien der Ice Fish Farm umgehend überzeichnet

Die für den 8. Juni angekündigte Neuemission von Aktien des isländischen Lachsfarmers Ice Fish Farm am Merkur Market, einem Marktplatz der Osloer Börse, war wenige Stunden nach Beginn des Angebotes bereits überzeichnet, meldet IntraFish. Ice Fish Farm will die Gelder in Höhe von 35 Mio. Euro in den Ausbau seiner Smolt-Kapazität, neue Farmausrüstung und eine Erweiterung der Biomasse sowie eine Erhöhung der Produktionsmenge investieren. Die Erntemenge soll von rund 6.000 t im laufenden Jahr 2020 über 7.000 t (2021) auf 16.000 t (2022) steigen. Derzeit hält der Züchter Lizenzen für 20.800 t Kapazität an Islands Ostküste und hat sich bereits um Lizenzen für weitere 16.800 t beworben.
26.05.2020

Dänemark: Espersen produziert wieder ab 9. Juni

Der dänische Weißfisch-Verarbeiter Espersen fährt seine Produktion in Hasle/Bornholm, die das Filet-O-Fish - den Fisch-Burger - für die Fastfoodkette McDonald's in Europa herstellt, nach einer corona-bedingten Schließung von über zwei Monaten wieder an, teilte CEO Klaus Nielsen dem Portal IntraFish mit. Zum 9. Juni, wenn Europas Regierungen die Wiederaufnahme von Restaurant-Aktivitäten erlauben, ist Espersen lieferbereit. Die 38 Beschäftigten hatten nach Schließung am 16. März weiterhin ihr volles Gehalt bezogen, da Espersen auf staatliche Fördergelder zurückgreifen konnte. Die Kosten für die Tiefkühllagerung der Rohware mussten Lieferanten schultern, hatten Führungskräfte des Sektors mitgeteilt.
25.05.2020

Alaska: Keine Forschungsfahrten wegen Corona-Pandemie

Die alljährlich im Frühjahr beginnenden Forschungsfahrten, die eine Basis für die Fangquoten von Alaska-Pollack, Pazifischem Kabeljau und weiteren wichtigen Weißfischarten vor Alaska bilden, fallen in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie aus. Das teilte die US-amerikanische Nationale Wetter- und Ozeanographiebehörde (NOAA) vergangenen Freitag mit, meldet das Portal IntraFish. Nach zweimonatiger Bewertung sei man zu dem Schluss gekommen, dass die Studien nicht in einer Art und Weise durchgeführt werden könnten, die die Risiken für Wissenschaftler, Besatzungsmitglieder und die betroffenen Gemeinden minimieren würden. Die Behördenentscheidung betreffe Studien zur Grundschleppnetzfischerei vor den Aleuten-Inseln, im östlichen und im nördlichen Beringmeer, eine akkustische Studie zum Alaska-Seelachs im Beringmeer sowie eine Herbststudie zum Ökosystem. Wie geplant stattfinden werde die jährliche Studie zur Alaska-Langleinenfischerei.
25.05.2020

Schweiz: Swiss Lachs will 2021 volle Kapazität erreichen

Swiss Alpine Fish (SAF), Betreiber einer Kreislaufanlagen-Aquakultur für Lachs, will im kommenden Jahr nahezu seine volle Produktionskapazität von 600 t erreichen und dann einen Umsatz von 8 Mio. CHF (= 7,5 Mio. Euro) erzielen, meldet das Portal Undercurrent News. Gleichzeitig wolle man verstärkt auf veredelte Premium-Produkte setzen, kündigt Finanzvorstand Marcel Ruegg in einem Webinar an, das die norwegische SpareBank 1 Markets organisiert hatte. Aktuell laufe der RAS-Betrieb in Lostallo (Graubünden) aufgrund einiger "technischer Flaschenhälse" noch nicht auf voller Geschwindigkeit.
25.05.2020

Schwarzmund-Grundel: Eine Bedrohung für die heimische Fischwelt

Biologen zählen die Schwarzmund-Grundel (Neogobius melanostomus) zu den invasivsten Fischarten überhaupt. Seit etwa 30 Jahren verbreitet sich die ursprünglich aus dem Schwarzen Meer stammende Grundel auch im deutschen Sprachraum und Nachbarländern: Anfang der 1990er Jahre wurde sie erstmals in Österreich, aber auch schon in der Danziger Bucht gesichtet, zu Beginn der 2000er Jahre tauchte sie in großen deutschen Flüssen wie Rhein und Elbe auf und 2008 soll sie erstmals im Hamburger Hafen entdeckt worden sein, schreibt die Kreiszeitung-Wochenblatt aus Buchholz in der Nordheide.
20.05.2020

Messe Bremen feiert den neuen Matjes im Internet

Gemeinsam den neuen Matjes zu genießen, das hat Tradition in Bremen. Ein großes Fest auf dem Domshof in der Innenstadt wird es allerdings wegen der Corona-Krise in diesem Jahr nicht geben. Die gute Nachricht: Die Messe Bremen hat auch in diesen Zeiten ein großes Herz für die Fans und die Fischhändler. Zum Start in die Matjessaison am Freitag, 12. Juni 2020, bitten die Organisatoren von „Moin moin, Matjes! online“ um 17:00 Uhr vor die Bildschirme. Bis 19:00 Uhr veranstalten sie ein buntes Programm mit Wissenswertem rund um den jungen Hering, Rezeptideen und Showkochen, virtueller Weinverkostung, Live-Schalte direkt nach Holland, Expertengesprächen und Unterhaltung. Der Mehrwert für den Fachhandel: Händler können ihren Kunden das Event zusammen mit der Aussicht auf den neuen Matjes schmackhaft machen. Dafür hat Projektleiterin Sabine Wedell von der Messe Bremen Veranstaltungsflyer vorbereitet. Interessierte können sie gegen eine kleine Gebühr bis Montag, 25. Mai, direkt bei ihr mit diesem Formular bestellen.
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