20.05.2020

Island: Samherji-Eigner überschreiben Anteile an ihre Kinder

Die Mehrheitseigner des isländischen Fischereikonzerns Samherji haben ihre Unternehmensanteile an ihre Kinder transferiert, meldet die Iceland Review. Die Transaktion mit einem Wert von 60 bis 70 Mrd. ISK - zwischen 382 und 446 Mio. Euro - könnte die größte "Erbschaft" in der Geschichte Islands sein. Die Hauptanteilseigner Helga Steinum Gu∂mundsdóttir, Thorsteinn Már Baldvinsson, Kristján Vilhelmsson und Kolbrún Ingólfsdóttir haben 86,5% ihrer Samherji-Anteile vererbt und behalten noch 2% Unternehmensanteile. Thorstein Már, derzeit Geschäftsführer von Samherji, und Kristján Vilhelmsson, Geschäftsführer für die Schiffsoperationen, werden ihre Stellungen behalten. "Durch die Übergabe an ihre Kinder wollen die Gründer von Samherji die wichtigen familiären Beziehungen, auf denen das Unternehmen gründet, erhalten", heißt es in einer Samherji-Mitteilung. Nach dem Transfer sind die größten Samherji-Aktionäre Baldvin Thorsteinsson und Katla Thorsteinsdóttir mit 43% Anteil sowie Dagny Linda Kristjánsdóttir, Halldór Örn Kristjánsson, Kristján Bjarni Kristjánsson und Katrín Kristjánsdóttir, die zusammen 41% halten. Samherji ist unterteilt in zwei Unternehmen: Samherji hf. betreibt die isländische und färingische Fischereiindustrie und ist gleichzeitig eine Investment-Company, während die Samherji Holding die ausländischen Tochterunternehmen managed, außerdem 27% der Anteile der isländischen Reederei Eimskip hält.
Länderreport Länderreport
20.05.2020

Island: Fangsaison für Seehasen bereits am 3. Mai beendet

Islands diesjährige Fangsaison für den Seehasen endete bereits am 3. Mai, weil die Fischer die vom Marine and Freshwater Research Institute (MFRI) empfohlene Quote von 4.646 t nahezu vollständig ausgefischt hatten, meldet die Iceland Review. Eine Enttäuschung bedeutete dies für Fischer in Westisland, denn die Fangsaison beginnt im Osten des Landes früher. Im Westen hatte die Fischerei noch nicht einmal gestartet. Die Fangquote gilt für die weiblichen Seehasen oder Grásleppa, die wegen ihres wertvollen Rogens befischt werden. Die Männchen, die Rau∂magi, sind erheblich kleiner.
20.05.2020

Schottland: Bakkafrost investiert 188 Mio. Euro

Der färingische Lachsproduzent Bakkafrost will in den kommenden vier Jahren jährlich 350 Mio. DKK (= 46,9 Mio. Euro) in den jüngst erworbenen schottischen Lachszüchter The Scottish Salmon Company (SSC) investieren, melden die Undercurrent News. So sollen insbesondere mehrere kleine SSC-Hatcheries durch den Neubau einer Brutanstalt mit 45.000 bis 50.000 Kubikmetern Smolt-Produktion ersetzt werden. Bakkafrost will in Zukunft 500g-Smolts produzieren, um so deren Mortalität zu reduzieren und die Risiken in der Meeresphase zu verringern. Außerdem werde der Bedarf an Behandlung gegen Lachsläuse reduziert. Das Smolt-Projekt soll die Profitabilität in Schottland erheblich steigern.
TK-Report TK-Report
19.05.2020

USA: Alaska-Seelachs-Produzenten stoppen Kampagne gegen russischen AP

Die US-amerikanischen Produzenten von Alaska-Pollack (AP) verzichten nach gut 17 Jahren darauf, im Marketing den Alaska-Pollack aus russischer Fischerei schlecht zu reden, schreibt IntraFish. Craig Morris, seit Januar 2019 neuer Geschäftsführer der Industrievereinigung Genuine Alaska Pollock Producers (GAPP), will stattdessen die positiven Aspekte von Alaska-Seelachs hervorheben, und zwar als Teil einer größeren schönen Geschichte über Seafood. Über Jahre hatte die GAPP bei ihrem Marketing insbesondere in Europa betont, dass das amerikanische Produkt gefangen und dann nur einmal in Blöcken gefrostet werde, während Alaska-Seelachs aus russischer Fischerei gefangen, als H&G-Ware gefrostet, in chinesischen Fabriken aufgetaut, filetiert und anschließend erneut in Blöcke gefrostet werde. Morris sei von diesem Ansatz abgebracht worden, nachdem ihm mehrere führende TK-Seafood-Unternehmen und europäische LEH-Filialisten ihr Unwohlsein bezüglich dieser Form von Marketing mitgeteilt hätten. Denn: "Der Kunde kommt in den Supermarkt, sieht die tolle Seafood-Präsentation in der Tiefkühltruhe und denkt dann: `Ich erinnere mich: da war doch was mit schlechtem Fisch im Handel. Ich kaufe lieber Hühnerbrust.'" Den neuen positiven Werbeansatz hat die GAPP auf ihrer jüngst neu gestalteten deutschsprachigen Internetseite www.alaska-seelachs.de umgesetzt.
19.05.2020

Norwegen: Lachspreise steigen sprunghaft auf fast 7,- Euro/kg

Die Preise für Norwegerlachs sind in den vergangenen Wochen sprunghaft um 20 NOK/kg (= 1,81 Euro/kg) gestiegen, alleine seit letztem Freitag um 10 NOK/kg (= 0,90 Euro/kg), meldet IntraFish. Ein Produzent nannte Preise von 68 bis 70 NOK (6,15 bis 6,44 Euro/kg) für Fische von 3 bis 6 kg, während größere Lachse für Asien bis zu 75 NOK/kg (= 6,78 Euro/kg) erzielten. Ein norwegischer Produzent zeigte sich hinsichtlich der "sehr guten Preise" "geschockt", da sie auf Kundenseite zu Kaufzurückhaltung führten. "Mit Preisen, wo sie jetzt liegen, erhalte ich einfach keine Antwort von den Kunden", kommentierte auch ein dänischer Produzent, der ein Angebot für 6,20 bis 6,50 Euro/kg ausgeschlagen hatte.
19.05.2020

Alaska: Start der Wildlachs-Saison

Am vergangenen Freitag, den 15. Mai, ist in Seattle per Luftfracht der erste Copper River-Lachs eingetroffen und hat damit den Beginn der diesjährigen Fangsaison für Wildlachs eingeläutet, meldet Alaska Airlines. Die ersten 18.000 Pounds frischer Wildlachs werden entlang der US-amerikanischen Pazifikküste, aber auch in den übrigen 45 US-Bundesstaaten an Gastronomie und Frischetheken geliefert. Für die Fischerei am Copper River werden in diesem Jahr 55.000 Königslachse (king salmon - Oncorhynchus tshawytscha) erwartet. Alaska Air Cargo hat im vergangenen Jahr fast 14 Mio. Pounds an frischem Alaska-Seafood in den Rest der USA geflogen, davon mehr als 85.000 Pounds an Copper River-Lachs.
13.05.2020

Nomad Foods: 20 Prozent mehr TK-Fisch ist "das neue Normal"

Nomad Foods, Muttergesellschaft der Marken Iglo, Birds Eye und Findus, meldet für Mitte März ein außergewöhnliches Umsatzplus. "Seitdem sind die Leute wieder auf ein 'neues Normal' zurückgefallen, aber wir bewegen uns immer noch in der Gegend von 20% Plus", teilte Nomad Foods-CEO Stefan Descheemaeker anlässlich der Präsentation der Quartalsergebnisse I/2020 mit, schreibt das Portal IntraFish. Der Nomad-Umsatz stieg in den ersten drei Monaten 2020 um 10,5% auf 683 Mio. Euro dank des massiven Anstiegs beim heimischen Verzehr von TK-Lebensmitteln. Das EBITDA der Gruppe blieb allerdings für diesen Zeitraum mit 120 Mio. Euro etwa 2% hinter dem Ergebnis im Vorjahreszeitraum zurück, bedingt durch steigende Kosten im operativen Geschäft. Angesichts der gestiegenen Nachfrage habe Nomad Foods geplante Marketing- und Promotionpläne auf die zweite Jahreshälfte 2020 verschoben. Die Rohwarensituation sei durch die Corona-Pandemie nicht beeinträchtigt, obgleich das Jahr mit steigenden Fischpreisen begonnen habe. Alle 13 Produktionsbetriebe des Unternehmens seien dank frühzeitiger Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten offen und würden laufen.
13.05.2020

Aramark: Nur noch verpackte Lebensmittel im Betriebsrestaurant

Aramark hat für seine Betriebsrestaurants ein ausführliches Konzept entwickelt, um Schutz und Gesundheit aller Kunden, Gäste und Mitarbeiter in den kommenden Wochen und Monaten zu gewährleisten, teilt der Caterer mit. So wurde eine Maskenpflicht für die Mitarbeiter eingeführt. Für die deutschen Betriebe wurden 42.000 mit Aramark-Logo gebrandete wiederverwendbare Schutzmasken aus Textilmaterial produziert. Vor Dienstbeginn kann bei den Mitarbeitern mit medizinischen Infrarot-Thermometern Fieber gemessen werden - kontaktlos, freiwillig und anonym. Die Anzahl der Sitzplätze im Gästebereich wurde reduziert, um die Abstände zu vergrößern. Optional können auf den Tischen Plexiglasabtrennungen zum Schutz vor Tröpfcheninfektion installiert werden. Alle Lebensmittel und Gerichte müssen aufgrund der aktuellen Situation entweder gut verpackt oder abgedeckt sein. Besteck, Gläser und Servietten werden von Mitarbeitern ausgegeben anstatt wie üblich für die Gäste zur freien Verfügung zu stehen. Damit sich die Gäste weiterhin wohlfühlen, wurde ein Teil der Botschaften mit einem Augenzwinkern gestaltet: "Drei Baguettes Abstand, bitte!" steht zum Beispiel auf einigen Bodenmarkierungen.
13.05.2020

Norwegen: Neue Steuer auf Lachs

Die norwegische Regierung hat die Einführung einer neuen Steuer für die Salmoniden-Farmer im Land angekündigt, melden die Undercurrent News. Zum 1. Januar 2021 wird eine Steuer von 0,40 NOK oder fast 0,04 Euro je Kilogramm auf sämtliche gezüchteten Lachse, Lachsforellen und Regenbogenforellen erhoben, wobei die ersten Zahlungen erst im Jahre 2022 erfolgen sollen. Die Steuereinnahmen in einer erwarteten Höhe von 500 Mio. NOK (= 45 Mio. Euro) sollen in den Aquakultur-Fonds fließen und unter örtlichen Gemeinden verteilt werden. Die neue Steuer ist Teil des neuen norwegischen Staatshaushalts und tritt an die Stelle einer zunächst vorgeschlagenen Quellensteuer in Höhe von 40%. Der Vorstand des führenden Lachszüchters Mowi äußerte sich im Kontext der vorgestellten Bilanz für das 1. Quartal 2020 zufrieden darüber, dass der Vorschlag einer Quellensteuer damit vom Tisch sei. Dieser hätte erhebliche negative Auswirkungen für die Industrie gehabt. Allerdings beeinträchtige angesichts der steigenden Produktionskosten, mit denen Norwegens Lachsfarmer zu kämpfen haben, jede zusätzliche Abgabe die Wettbewerbsfähigkeit der Branche.
12.05.2020

Schweiz: Basis57 will Weihnachten 2020 erste Filets schneiden

Die im Bau befindliche schweizerische Zander-Zucht "Basis57 nachhaltige Wassernutzung AG" in Erstfeld (Kanton Uri) hat nach dem symbolischen ersten Spatenstich am 10. Oktober 2019 einen Monat später mit dem Bau der Fischmast am Neat-Nordportal begonnen, meldet die Luzerner Zeitung. Parallel werden Satzfische produziert. "In der Satzfischzucht wurden zudem siebenmal erfolgreich Zander-Muttertiere gestreift", teilte Basis57-Geschäftsführer Thomas Gisler mit. Die Investitionssumme wurde von 8,2 Mio. CHF auf 10,5 Mio. CHF erweitert, sagte Gisler Anfang April auf der diesjährigen Generalversammlung, an der allerdings aufgrund der Corona-Beschränkungen die 650 Aktionäre nur online teilnehmen durften. Im Laufe des Jahres 2019 habe man Darlehen von privaten Investoren in Höhe von rund 2,5 Mio. CHF beschaffen können, außerdem habe der Technologiefonds des Bundes eine Bundesbürgschaft von 3 Mio. CHF zugesagt und die Neue Regionalpolitik (NRP) angesichts dieser Bürgschaft Fördergelder von 3 Mio. CHF bewilligt. Die vier bisherigen Verwaltungsräte wurden für eine weitere Amtsperiode von drei Jahren bestätigt. Bereits im Weihnachtsgeschäft 2020 wolle die Basis57 "mit den Fischfilets aus der neuen Mast [...] einen Vorgeschmack auf die kommenden Großmengen geben", kündigte Remo Baumann, Vizepräsident des Verwaltungsrats, an. Nach Fertigstellung wäre die Basis57-Farm nicht nur die größte Fischzucht der Schweiz, sondern auch die weltgrößte Indoor-Farm für Zander.
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