13.07.2020

Bornholm: Fischer fangen Kaisergranat statt Kabeljau

Die Fischer der dänischen Ostseeinsel Bornholm erwirtschaften inzwischen mehr Umsatz mit der Fischerei auf den Kaisergranat als mit dem traditionellen Fang von Kabeljau. Das war ein Fazit der Jahreshauptversammlung des Fischereiverbandes Bornholm und Christiansø, der am 29. Juni in Åkirkeby stattfand. So brachte die Fischerei auf den Nephrops norvegicus den Bornholmern 2019 einen Umsatz von 28,7 Mio. DKK (= 3,8 Mio. Euro), während Kabeljau, normalerweise die umsatzstärkste Fischerei, nur für 21,6 Mio. DKK (= 2,9 Mio. Euro) Umsatz stand. Insgesamt landeten die Fischer Fänge für 91,4 Mio. DKK (= 12,3 Mio. Euro) an, ein Minus von 4,8 Mio. DKK (= 644.000 Euro) oder 5,2 % gegenüber 2018.

Nur etwa 10 % der Fänge, nämlich Fisch im Wert von 8,5 Mio. DKK (= 1,1 Mio. Euro), wurden auf Bornholm angelandet. Neun Bornholmer Fischer steuern inzwischen den Hafen von Gilleleje im Norden der Insel Seeland an und fischen von dort aus auf Kaisergranat. Damit hat sich die Bornholmer Fischerei mehr oder weniger dauerhaft ins Kattegat verlagert. Die Fischerei leidet unter den geringen Kabeljauquoten und vielen Robben. In diesem Jahr kamen die Folgen der Corona-Krise hinzu, die zu einem Preisverfall bei Kaisergranat führten. In den wichtigsten Abnehmerländern Italien, Spanien und Frankreich war mit den Schließungen der Gastronomie nahezu der gesamte Markt für den kleinen Hummer weggebrochen.

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