30.08.2019

Dänemark: Umweltministerin will Expansion der Meeresfischzucht stoppen

Dänemarks Umweltministerin Lea Wermelin will in ihrem Land keine weiteren marinen Aquakulturen und will die Expansion bestehender Farmen verhindern, meldet IntraFish. Aquakulturen schadeten der Umwelt und in Dänemark würde bereits eine Höchstmenge an Fisch im Meer produziert, alles weitere würde die Umwelt gefährden. Als Hauptgefahren sehe die Sozialdemokratin Sauerstoffmangel und den Anstieg von Stickstoff und Phosphor im Meer. Derzeit gebe es in Dänemark 19 Meeresfischfarmen, von denen 6 keine Betriebsgenehmigung, die übrigen 13 gar keine Erlaubnis besäßen, zitiert IntraFish die Umweltministerin. Die Regierung unterstütze, dass Fisch in Zukunft an Land gezüchtet werde.
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30.08.2019

Niederlande: Frische Zeeland-Muscheln für die Mikrowelle

Die neu gegründete holländische Seafood Steam Group bietet frische Miesmuscheln an, die in einer speziellen Verpackung in der Mikrowelle dampfgegart werden können. Gezüchtet werden die Muscheln auf Boden- und Hängekulturen von Neeltje Jans, die in der Oosterschelde und im Wattenmeer produzieren. Neeltje Jans gehört unter anderem die größte Hängekultur in den Niederlanden. Die neue Verpackung hat Marko van de Plasse (vdP International) entwickelt, geboren in Yerseke und aufgewachsen als Sohn eines Muschelverarbeiters. Inzwischen als Verpackungshändler tätig, hat van de Plasse eine zu 90% recycelbare Packung entwickelt. Kunststoff und Karton können sauber getrennt und separat recycelt werden. In der Produktion eines dritten Partners, der De Zeeuwse Mossel (DZM), werden derzeit vier verschiedene Muschelgerichte mit jeweils 500g Muscheln produziert: 'natürlich', in Weißweincreme, mit Roquefort-Käse und 'marinière'. Die Muscheln dürfen nicht nur das MSC-Siegel tragen, sondern sind auch als 100% 'Zeker Zeeuwse' zertifiziert, das heißt sie kommen mit Sicherheit aus Seeland. Die Seafood Steam Group verkauft seit April diesen Jahres an Großkunden in Deutschland und der Schweiz.
28.08.2019

Cuxhaven: Ditzer neuer Vorsitzender der Fischwirtschaftlichen Vereinigung

Michael Ditzer (54), Geschäftsführer von Cux Fisch Ditzer, ist seit April neuer Vorsitzender der Fischwirtschaftlichen Vereinigung Cuxhaven. Damit ist der Cuxhavener Fischhändler für die Betreuung der Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit für die örtliche Fisch- und Lebensmittelbranche sowie für die Kontaktpflege zur über- und regionalen Politik zuständig. Daneben organisiert die Vereinigung regelmäßig einen Gemeinschaftsstand auf der alle zwei Jahre stattfindenden Messe Fish International in Bremen. Michael Ditzer übernimmt die Position von Bodo von Holten (60), Geschäftsführer des Fischmehl- und -ölproduzenten Bioceval. Neue stellvertretende Vorsitzende ist Melanie Nermerich-Widowitsch (43), Geschäftsführerin von Nermerich Feinkost. Sie will sich für die Wiederaufnahme des jährlichen Fischerfestes in Cuxhaven einsetzen, das in diesem Jahr nicht stattfand. Es habe sich bereits in den vergangenen Jahren abgezeichnet, dass es künftig schwerer werde, die Auflagen zu erfüllen, sagte Nermerich-Widowitsch. Das jeweils zu Pfingsten ausgerichtete Fest bot auf 5.000 qm überdachter Fläche in der alten Cuxhavener Auktionshalle ein Fischbuffet und Live-Musik, außerdem konnten Schiffe besichtigt werden. Der Fischwirtschaftlichen Vereinigung gehören 28 Betriebe an, darunter Fischeinzelhändler, Spediteure und Konservenproduzenten.
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28.08.2019

USA: Alaska-Seelachs-Produzenten lassen Ökobilanz errechnen

Die Vereinigung der Alaska-Seelachs-Produzenten (GAPP) hat angekündigt, den CO2-Fußabdruck für den wildgefangenen Alaska-Seelachs errechnen zu lassen, melden die Undercurrent News. Mitte August teilte die GAPP mit, sie habe das Schweizer Beratungsunternehmen Quantis beauftragt, für den Fisch eine Ökobilanz (engl. life cycle assessment = LCA) erstellen zu lassen. Das etwa sieben Monate dauernde Berechnungsverfahren erfolge nach ISO-Standards, die der "Goldstandard" bei der Ökobilanz-Erstellung seien. Nach Abschluss werde Quantis gemeinsam mit der Düsseldorfer PR-Firma Ketchum Informationsmaterial erstellen, das in Nordamerika und im Ausland im Konsumentenkontakt eingesetzt werden solle.
27.08.2019

Alaska: Rekordhohe Wassertemperaturen lassen Wildlachse sterben

Der nördlichste Bundesstaat der USA, Alaska, erlebt derzeit die heißesten Temperaturen seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahre 1952. Die damit verbundenen höheren Wassertemperaturen in den Flusssystemen sind offenbar Ursache für eine steigende Mortalität unter Wildlachsen, schreibt Fish Information & Services (FIS). Allerdings, so Sam Rabung, Leiter der Abteilung kommerzielle Fischerei bei Alaskas Behörde für Fisch & Wild (ADF&G), habe seine Behörde das Sterben noch nicht quantifiziert, bemerkte jedoch: "Wenn wir das ein paar Jahre lang in Folge haben, dann, glaube ich, haben wir ein größeres Problem." Auf einen warmen Juni sei der heißeste jemals in Alaska registrierte Monat gefolgt mit einer Luftdurchschnittstemperatur von 14,5 ºC - 3 ºC über dem historischen Durchschnitt. Lachse geraten bei Wassertemperaturen von mehr als 12,8 ºC in Stress, sagte Sue Mauger, wissenschaftliche Direktorin der für den Wasserschutz zuständigen Cook Inletkeeper Group. Ihre Gruppe maß am 7. Juli 2019 im Deshka River, einem der wichtigsten Lachsströme nördlich von Anchorage, eine Temperatur von 27,6 ºC. Klimamodelle hätten errechnet, dass eine derartige Temperatur nicht vor dem Jahre 2069 erreicht werde, meinte Mauger: "Wir sind 50 Jahre weiter als wir dachten."
27.08.2019

Wattenmeer: Neue Muschelart könnte Nahrungskonkurrent werden

An der Nordseeküste breitet sich mit der Amerikanischen Trogmuschel (Mulinia lateralis) eine invasive Art aus, die zum Nahrungskonkurrenten für heimische Muscheln werden könnte, schreibt das Hamburger Abendblatt. Bereits im Sommer 2017 hatten Meeresforscher aus den Niederlanden die Muschelart im Rheindelta entdeckt. Sie soll von der US-Ostküste stammen und war bis dato in Europa unbekannt. Nach Angaben des Portals Sealifebase ist die Amerikanische Trogmuschel im westlichen Atlantik in gemäßigten und subtropischen Breiten in einer Meerestiefe bis zu 134 Metern zuhause. Sie wird etwa 1,5 cm groß und kann mehrmals pro Jahr laichen. Optisch erinnert sie an die in Deutschland bereits heimische, im Nordatlantik verbreitete Gedrungene Trogmuschel (Spisula subtruncata). Da sie Brackwasser bevorzugt, ist Mulinia lateralis perfekt an das Wattenmeer mit den Flussmündungen von Rhein, Ems, Weser, Elbe und Eider angepasst. Die neue Art könnte ein Nahrungskonkurrent für die heimischen Muscheln werden, meint der Meeresbiologe Rainer Borcherding von der Schutzstation Wattenmeer. Sie sei jedoch auch ein gutes Vogelfutter für verschiedene Wattvögel. "Wir können nur das Beste hoffen. Eingeschleppte Aliens wird man nicht wieder los", meint der Biologe.
27.08.2019

Rostock: "Beißzeit" - hochwertige Fischbrötchen vom Fahrrad

Von einem Verkaufsfahrrad bietet der Rostocker Armin Steibli seit Mai hochwertige Fischbrötchen in der Hansestadt an, meldet die Schweriner Volkszeitung (SVZ). Der gebürtige Schwabe, der in Rostock Lebensmittel- und Biotechnologie mit einem Masterabschluss in Aquakultur studiert hat, wollte ursprünglich ein stationäres Fischgeschäft eröffnen. "Ich hatte bereits einen Businessplan und einen vorläufigen Kredit, aber es gab keine richtige Immobilie und ich bekam auch kalte Füße", berichtet der 33-Jährige. So entschied er sich für eine originelle Geschäftsidee - ein "Gastrobikekonzept": ein Fischbrötchen-Bistro mit Elektromotor und Pedalantrieb. Von René Tober vom Transportrad MV und Bootsbauermeister Paul Brümmer - beide aus Rostock - ließ er ein 120 kg schweres Lastenrad (Basis: Bakfiets) mit Elektromotor, Theke und Kühlaggregat bauen.
26.08.2019

100 Jahre Fische Giesler: "Ich habe einfach Bock auf das Produkt Fisch"

Seit 100 Jahren gibt es 2019 Fische Giesler in Barmbek. Das Geschäft in der Fuhlsbüttler Straße 137 führt seit 15 Jahren Thomas Giesler (51). Der Charakter des Fischfachgeschäfts hat viel Klassisches. Morgens kurz nach 4:00 Uhr fährt Giesler vom heimischen Poppenbüttel zum Fischmarkt an der Großen Elbstraße: "Ich kaufe nur ganze Fische. Da sieht man die Qualität, die Frische der Fische besser - und ich habe ein besseres Gefühl." Sein Vater Hans-Wilhelm Giesler (77), von dem er das Geschäft übernommen hat, verrät: "An guten Tagen verkaufen wir schon ein paar Zentner Fisch." Mit fünf Beschäftigten werden im Keller des Ladens nicht nur die Fische filetiert, sondern auch sämtliche Salate - bis auf den Algensalat - hergestellt, einschließlich der Mayonnaise. Vom eigenen Mittagstisch werden täglich bis zu 100 Portionen verkauft. Die Gieslers sind eine "Fisch-Dynastie". Thomas' Bruder Frank (53) arbeitet für seinen Schwiegervater bei Fisch Böttcher am Mühlenkamp. Die Großeltern mütterlicherseits hatten 1933 ein Fischgeschäft am Efeuweg in Winterhude gegründet, das Hans-Wilhelm 1965 mit seiner Frau Karin übernahm. 1970 baute er an der stärker frequentierten Alsterdorfer Straße neu und war hier, in der Nähe des Winterhuder Marktes, schon damals mit einem Mittagstisch erfolgreich. 1982 übernahm er von einem Kollegen den heutigen Standort in Barmbek-Nord. Thomas Giesler, dessen Arbeitstag 15 Stunden hat, zitiert das Hamburger Abendblatt: "Ich habe einfach Bock auf das Produkt Fisch."
26.08.2019

Kanada: Hummerfischerei behält MSC-Zertifikat trotz hoher Geldbuße

Das kanadische Fischereiunternehmen Clearwater Seafoods darf seine MSC-Zertifizierung für die Hummerfischerei vor der Ostküste Kanadas behalten, obwohl es im September 2018 zu einer hohen Geldbuße verurteilt worden ist, schreibt das Nachrichtenportal CBC News. Der in Halifax ansässige Hummerverarbeiter hatte 3.800 nicht genutzte Hummerkörbe im Herbst 2017 für nahezu zwei Monate auf dem Meeresboden vor Nova Scotia gelagert, statt sie an Land zu bringen. Dafür wurde Clearwater zu einer Zahlung von 30.000 USD (= 26.091 Euro) verurteilt. Strafschärfend wirkte, dass Kanadas Fischereibehörde (DFO) die Clearwater-Geschäftsführung schon im Jahre 2016 ausdrücklich aufgefordert hatte, dieses seit langem praktizierte Verfahren zu beenden - eine Warnung, die das Management ignoriert hatte, urteilte das Gericht. Laut Vorschrift müssen ausgelegte Hummerkörbe in Kanada alle 72 Stunden kontrolliert werden. Clearwater argumentiert, diese Vorschrift sei bei einer Fischerei, die 50 bis 200 Seemeilen vor der Küste stattfinde, unpraktikabel und die DFO habe die Regel daher auch ändern wollen, was jedoch bislang nicht geschehen sei.
26.08.2019

Dänemark: Scandic Salmon vergrößert Betriebsfläche

Der dänische Lachsverarbeiter Scandic Salmon in Lemvig, gegründet im Jahre 2016, erweitert seine Betriebsfläche von 2.000 qm um weitere 500 qm, um mehr Kühlkapazität zu haben und eine halbautomatische Schneidelinie aufzustellen, meldet das Portal IntraFish. Die Erweiterung, die Ende dieses Jahres abgeschlossen sein soll, sei jedoch nur ein erster Schritt. Geschäftsführer Nick Jensen (34) plant für 2020 eine Ergänzung um zusätzliche 1.000 qm Betriebsfläche. Scandic Salmon hatte für 2018 einen Nettogewinn von 4 Mio. NOK oder umgerechnet 417.096 Euro gemeldet, ein Minus von 43 Prozent gegenüber einem Nettoprofit von 7 Mio. NOK (= 729.918 Euro) im Jahre 2017. Die Differenz sei auf Investitionen und Entwicklungskosten im vergangenen Jahr zurückzuführen. Scandic verkauft nicht direkt an den Lebensmitteleinzelhandel, sondern an Großhändler und Zwischenhändler. Der direkte Handel mit dem LEH würde langfristige Kontrakte verlangen, sagt Jensen, die er angesichts der teilweise extrem schwankenden Lachspreise nicht riskieren wolle. So setze Scandic Salmon überwiegend auf kurzfristige, maximal mehrere Wochen geltende Verträge.
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