27.08.2019
Rostock: "Beißzeit" - hochwertige Fischbrötchen vom Fahrrad
Von einem Verkaufsfahrrad bietet der Rostocker Armin Steibli seit Mai hochwertige Fischbrötchen in der Hansestadt an, meldet die Schweriner Volkszeitung (SVZ). Der gebürtige Schwabe, der in Rostock Lebensmittel- und Biotechnologie mit einem Masterabschluss in Aquakultur studiert hat, wollte ursprünglich ein stationäres Fischgeschäft eröffnen. "Ich hatte bereits einen Businessplan und einen vorläufigen Kredit, aber es gab keine richtige Immobilie und ich bekam auch kalte Füße", berichtet der 33-Jährige. So entschied er sich für eine originelle Geschäftsidee - ein "Gastrobikekonzept": ein Fischbrötchen-Bistro mit Elektromotor und Pedalantrieb. Von René Tober vom Transportrad MV und Bootsbauermeister Paul Brümmer - beide aus Rostock - ließ er ein 120 kg schweres Lastenrad (Basis: Bakfiets) mit Elektromotor, Theke und Kühlaggregat bauen.
"Mein Ziel ist, ein absolut hochwertiges Fischbrötchen fernab von Remoulade und Aufbackbrötchen anzubieten", erklärt Armin Steibli gegenüber FischMagazin. Im Angebot habe er drei Brötchensorten von der regionalen Marktbäckerei Hornung und vier Fischprodukte, die er allesamt von den Müritzfischern beziehe. Seine Spezialitäten sind ein Strömling in Sandelholz-Dill-Marinade (Wismarfisch) und Kräuter-Hechtschnitzel, die mit Matjesreifer behandelt und in Kräuteröl eingelegt sind. Klassischer Bismarck und kaltgeräucherter Lachs ergänzen das Angebot. Steibli: "Mehr Auswahl kann ich platzbedingt auch nicht anbieten." Statt Butter verwendet er ein Mandel-Petersilie-Senf-Pesto einer lokalen Manufaktur, statt Zwiebeln gibt es Radieschensprossen. Die Brötchen werden erst nach Bestellung zubereitet. Täglich fährt der Familienvater einen anderen Standort an und verkauft derzeit Montag und Donnerstag am Rostocker Bahnhof, Dienstag und Freitag Am Brink und Mittwochs im Friedhofsweg. Zehn Stunden und mehr ist Armin Steibli derzeit unterwegs und verkauft momentan um die 50 Fischbrötchen täglich. Künftig möchte der radelnde Fischhändler auch gemeinsam mit anderen Lastrad-Unternehmen auf Veranstaltungen präsent sein oder ein Rad-Food-Festival auf die Beine stellen.
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