09.09.2019

Schweiz: Migros stellt Zuchtlachs in der Frische auf ASC um

Die Migros, größter Lebensmitteleinzelhändler der Schweiz, verkauft in den Frischetheken seiner Filialen seit dem 8. Juli 2019 ausnahmslos ASC-zertifizierten Lachs, teilt der Aquaculture Stewardship Council (ASC) mit. Damit sei nun fast die Hälfte des von der Migros verkauften Zuchtfischs, nämlich 45 Prozent, ASC-zertifiziert, während es vorher 29 Prozent waren. "Die Migros ist damit der erste Einzelhändler in der Schweiz, der Lachs mit ASC-Logo in der Bedientheke verkauft", schreibt der ASC. "Schweizer Konsumenten legen großen Wert auf unabhängige Siegel wie jenes des ASC," sagt Linda Gehrig, Category Manager Fisch bei der Migros. Die Supermarktkette setzte von Anfang an auf ASC und verkaufte bereits 2012 ASC-zertifizierten Pangasius und Tilapia. Auch Forellen, Garnelen, Austern und Jakobsmuscheln gibt es bei der Migros mit ASC-Logo. In Kürze soll das Sortiment um zertifizierte Dorade und Wolfsbarsch erweitert werden - nur wenige Monate nach Zertifizierung der ersten Farmen nach dem neuen Standard für diese Arten. Nach dem ASC-Lachsstandard sind derzeit weltweit über 300 Lachszuchten ASC-zertifiziert, die jährlich fast eine Million Tonnen zertifizierten Lachs produzieren.
Länderreport Länderreport
09.09.2019

Aquakultur: Fischfutter aus Fäkalien

Das norwegische Technologieunternehmen Hyperthermics gewinnt aus den Fäkalien von Fischen Proteine, die wiederum in der Fischfutterproduktion eingesetzt werden, meldet das Portal IntraFish. Dabei verwendet Hyperthermics "vulkanische Materie", mit deren Hilfe große Mengen Biomasse schnell verarbeitet werden können. Die Fabrik in Lindum/Norwegen arbeitet als Biogas-Produktion und hat in dem Prozess versuchsweise unterschiedliche Arten Fischkot eingesetzt. "Abhängig davon, wieviel 'Fischschlamm' wir zu Verfügung haben, können wir mehr als 40 Prozent in Protein umwandeln", sagt Geschäftsführer Erlend Haugsbø, "das heißt, für 4.000 Tonnen würden wir 10.000 Tonnen Schlamm benötigen." Zentrale Bedenken von Seiten der Unternehmen betreffen die Frage, an welche Spezies man es verfüttern kann, wobei wir glauben, dass es sich für viele Arten eignet." Hintergrund der Sorge ist das aufgrund der BSE-Krise seit 2001 in der EU geltende Verbot, tierische Proteine einer Art an dieselbe Art zu verfüttern. Vorsichtshalber komme daher Lachs eher nicht in Frage, aber das Unternehmen konzentriere sich auf Futter für Shrimps und Seehasen. Das Verbot, das vor allem die Übertragung von Krankheiten vermeiden soll, habe jedoch auch eine ethische Komponente. Haugsbø erwarte, dass diese Vorschrift mit wachsender Weltbevölkerung und damit verbundenem steigendem Proteinbedarf angepasst werden dürfte.
06.09.2019

Argentinien: Derzeit niedrige Preise für Rotgarnelen

Die Preise für Argentinische Rotgarnelen sollen aktuell 25 Prozent niedriger liegen als noch vor einem Jahr, melden die Undercurrent News. Demnach koste die Sortierung L1 rund 6,50 bis 6,75 USD/kg - 5,89 bis 6,11 Euro/kg - und die L2 5,70 bis 6,- USD/kg - 5,16 bis 5,43 Euro/kg. Denn noch hielten sich insbesondere chinesische Einkäufer angesichts vorhandener Lagerbestände zurück. Spätestens im Vorfeld des chinesischen Neujahrfestes werde sich das jedoch ändern, prognostiziert das Portal. Zumal argentinische Produzenten von der kürzesten Fangsaison für Pleoticus muelleri seit Jahren sprechen. Aus Gründen der Nachhaltigkeit hatte die Fischerei einen Monat später begonnen und soll nach nur vier Monaten Anfang Oktober enden, sagt Diego Glikman, Exportleiter bei Newsan Seafood, einem der größten Exporteure für die Argentinische Rotgarnele. Aufgrund der Wetterbedingungen seien die Fänge in diesem Jahr niedriger ausgefallen, teilt Fernando Alvarez mit, Präsident der Grupo Conarpesa Continental Armadores de Pesca (Conarpesa), ein weiterer großer argentinischer Exporteur. Generell werde für 2019 mit einer geringere Anlandemenge als im Vorjahr gerechnet.
TK-Report TK-Report
04.09.2019

Ostseefischerei: "Drastische Auswirkungen" durch gekürzte Quoten 2020

Der Ostseefischerei drohen im kommenden Jahr bei fast allen Beständen erhebliche Quoteneinbußen (siehe Tabelle). So soll die Dorschquote für die westliche Ostsee um 68 % auf 3.065 t gesenkt werden. Die deutsche Quote würde nur noch 654 t betragen. Vergleichbar beschnitten wird die TAC für den Hering in der westlichen Ostsee: von 2019 noch 9.001 t auf gerade einmal 2.651 t - ein Minus von 71 % (deutscher Anteil: 1.462 t). Die Quote für die Sprotte soll um 25 % auf 203.027 t reduziert werden (deutsch: 12.688 t) und jene für die Scholle um 32 % auf 6.894 t (deutsch: 549 t). Sollten diese Vorschläge umgesetzt werden, "hätte das drastische Auswirkungen auf die gesamte Branche", prognostiziert der Deutsche Fischerei-Verband (DFV) in einer Pressemitteilung. Viele Betriebe würden Pleite gehen und das Fischverarbeitungswerk Euro Baltic in Sassnitz-Mukran/Rügen würde vermutlich im kommenden Jahr keinen Ostseehering mehr annehmen, weil sich das Werk während der Fangsaison im Frühjahr mit dieser geringen Menge nicht rentabel betreiben lasse.
04.09.2019

Nordrhein-Westfalen: Kleintransporter mit 151 Kilo verdorbenem Fisch

Die Bundespolizei hat am Wochenende am Rastplatz Aachen-Land einen Mietwagen aus dem Verkehr gezogen, der 151 Kilo verdorbenen Fisch auf der Ladefläche hatte. Schon bei der Kontrolle bemerkten die Beamten einen üblen Gestank. Bei Öffnung der Ladefläche kam ihnen Fischsud von verdorbenem Fisch entgegen. Der Fisch war von einem 61-Jährigen ohne Kühlung von Brüssel über Lüttich nach Deutschland verbracht worden. Er sollte in seinem Laden verkauft werden. Die Beamten schalteten das Veterinäramt der Städteregion Aachen ein, das den Fisch aus dem Verkehr nahm. Die Mindesttemperaturen für den Fischtransport waren weit überschritten. Da auch Gemüse und Obst mittransportiert wurden, ist es wahrscheinlich, dass auch dieses durch den verdorbenen Fisch kontaminiert wurde. Der 61-Jährige wurde nach der Lebensmittelhygieneverordnung anzeigt. Er muss mit einem empfindlichen Bußgeld rechnen.
03.09.2019

Polen: Mowi lässt Werbe-Truck mit Lachs-Bagels rollen

Im April dieses Jahres hatte der weltgrößte Lachsproduzent Mowi entschieden, Polen als Bühne für das Debüt seines neuen Markenauftritts zu nutzen und hatte im Lebensmitteleinzelhandel des Landes sieben Produkte seiner neuen Range 'Mowi Pure' vorgestellt. Jetzt schiebt Mowi nach und lässt in Partnerschaft mit der Umweltorganisation WWF in Polen unter seiner Marke den "Mowi Good Truck" fahren. Aus einem legendären französischen Citroen 9CV-Transporter verkauft Mowi landesweit Bagels mit seinen Biolachs-Produkten. "Bevor wir die Marke Mowi auf weiteren neuen Märkten vorstellen wollen, analysieren wir sorgfältig Marktdaten und Konsumentenreaktionen", erklärt Emilia Schomburg, die für Mowi die Marke kommuniziert. Bei der Kampagne gehe es vor allem darum, die Wahrnehmung von Lachs beim Konsumenten zu verändern. Umwelteinflüsse würden beim Verbraucher an Bedeutung gewinnen, sagte Schomburg. Allerdings seien ökologische Aspekte noch nicht das Hauptkriterium. "Gesundheit, Geschmack und eine unkomplizierte Zubereitung sind in Polen zentral, wie auch anderswo auf der Welt."
02.09.2019

Dänemark: Aquakultur-Gruppe greift Umweltminister an

Dänemarks Umweltministerin Lea Wermelin, die sich jüngst gegen die Meeresfischzucht und für die landgestützte Fischzucht ausgesprochen hatte, erntet scharfen Widerspruch aus Kreisen der Fischzüchter des Landes. Hinter der Sozialdemokratin Wermelin stünde der Verband Dansk Miljøteknologi, ein Zusammenschluss von Unternehmen der Umwelttechnologie, zu denen auch Firmen wie Veolia Kruger gehörten, Hersteller von Kreislaufanlagentechnik. Diesen Vorwurf erhebt Niels Dalsgaard, Vorstandsvorsitzender der Branchenvereinigung Dansk Akvakultur und Geschäftsführer des Lachsforellenproduzenten Musholm. Wermelins Ablehnung von Netzgehegefarmen, die auch von Sportfischern und Umweltaktivisten angegriffen würden, sei nur ein "politischer Schachzug", meint Dalsgaard: "Das ist ein Bündnis zwischen Sportanglern und einigen wenigen Technologielieferanten, die in Dänemark gerne Vorschriften hätten, die die Meeresfischzüchter zwingen, deren Technik zu kaufen." Derzeit gibt es in Dänemark fünf Farmer, die Netzgehegeanlagen unterhalten, und das seit über drei Jahrzehnten. Dänemarks bisherige Regierung hatte noch - mit Unterstützung der Sozialdemokraten - die Meeresfischzucht ausbauen wollen mit dem Ziel, die Produktion auf 30.000 t anzuheben.
02.09.2019

Russland: Lachszüchter hat Binnenmarktanteil von fast 20 Prozent

Russlands größter Lachszüchter, die Russian Aquaculture, meldet für das erste Halbjahr 2019 einen Gewinnzuwachs von 44%, schreibt IntraFish. Von Jahresbeginn bis Juni 2019 produzierte der Züchter 9.637 t Lachs, das Zwölffache verglichen mit der Produktionsmenge im selben Monat des Vorjahres. Das Ebitda für die vergangenen zwölf Monate lag bei 42,7 Mio. Euro. Russian Aquaculture versorgt offenbar vor allem den heimischen russischen Lachsmarkt, der ein anhaltendes Wachstum verzeichne. 2018 habe der Binnenkonsum bei rund 100.000 t im Wert von 50 Mrd. Rubeln - das wären 678,8 Mio. Euro - gelegen. "Der Anteil von Russian Aquaculture dürfte sich 2019 auf 17 bis 20 Prozent des Gesamtmarktes belaufen", prognostiziert Geschäftsführer Ilya Sosnov. Bis Ende des Jahres wolle man bis zu 20.000 t produzieren. In sechs Jahren soll die Jahresproduktion an Atlantischem Zuchtlachs bei 30.000 bis 35.000 t liegen. Russian Aquaculture sei der einzige Züchter, der Salmo salar produziere. Das Unternehmen habe insgesamt 49 Standorte für die Lachs- und Forellenzucht in der Barentssee, im Weißen Meer und in Karelien mit einer jährlichen Gesamtkapazität von rund 50.000 t Salmoniden.
30.08.2019

Dänemark: Aller Aqua und TripleNine starten Forschungskooperation

Der Fischfutterproduzent Aller Aqua und die TripleNine Group, Hersteller von Fischmehl und Fischöl, beide ansässig in Dänemark, steigen in eine Forschungskooperation ein, um in der Rohware Inhaltsstoffe mit funktionaler Bedeutung für Gesundheit und Wachstum der Fische zu identifizieren. Dabei gehe es darum, "aus marinen Rohstoffen den höchstmöglichen Nutzen zu ziehen", sagt Dr. Hanno Slawski, Direktor Forschung & Entwicklung bei Aller Aqua. TripleNine erhalte damit die Möglichkeit, seine Produkte noch vor Markteinführung in Zusammenarbeit mit Aller Aqua zu testen, erklärt Kenneth Storbank, kaufmännischer Direktor der in mehr als 40 Ländern aktiven Gruppe.
30.08.2019

Dänemark: Umweltministerin will Expansion der Meeresfischzucht stoppen

Dänemarks Umweltministerin Lea Wermelin will in ihrem Land keine weiteren marinen Aquakulturen und will die Expansion bestehender Farmen verhindern, meldet IntraFish. Aquakulturen schadeten der Umwelt und in Dänemark würde bereits eine Höchstmenge an Fisch im Meer produziert, alles weitere würde die Umwelt gefährden. Als Hauptgefahren sehe die Sozialdemokratin Sauerstoffmangel und den Anstieg von Stickstoff und Phosphor im Meer. Derzeit gebe es in Dänemark 19 Meeresfischfarmen, von denen 6 keine Betriebsgenehmigung, die übrigen 13 gar keine Erlaubnis besäßen, zitiert IntraFish die Umweltministerin. Die Regierung unterstütze, dass Fisch in Zukunft an Land gezüchtet werde.
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