Für die Teilnahme am diesjährigen North Atlantic Seafood Forum haben sich bereits mehr als 1.000 Delegierte registriert, teilt der Veranstalter mit. "Wir hoffen, dass sich über 2.000 Vertreter der Fischindustrie treffen, miteinander diskutieren und sich inspirieren lassen, wenn das NASF am 8. Juni startet", sagt André Akse, seit November 2020 neuer Geschäftsführer des North Atlantic Seafood Forums. Die weltweit führende Konferenz für Top-Führungskräfte der internationalen Fischindustrie findet in diesem Jahr digital statt. Das umfangreiche Programm von fast 200 verschiedenen Vorträgen verlangt eine Konzentration auf die subjektiv wichtigsten Themen. Unter den 100 Spitzenmanagern, die auf dem Podium stehen werden, ist beispielsweise Nutreco-CEO Rob Koremans, der über die Lachszucht an Land spricht. Teilnehmen werden Vertreter der größten Fischunternehmen in Asien wie Myoung Woo Lee, Präsident und CEO von Dongwon Industries, Joe Qiao, CEO von Qingdao Meichu, aber auch Dr. Samuel Thevasagayam, Vize-Direktor der Bill & Melinda Gates Foundation. Im Rahmen von Seafood Connect können sämtliche Teilnehmer ohne Zusatzkosten eine zwei- bis dreiminütige Präsentation ihres Unternehmens liefern. In digitalen Besprechungsräumen sind vertrauliche Gespräche möglich. Delegiertenausweise für das NASF sind ab 1.600 NOK (= 157,- Euro) erhältlich.
Sie heißen Grillwalker, Grillrunner und Rollstuhlgriller und gehören in Berlin seit einigen Jahren zum Innenstadtbild. Jetzt nutzte ein Seafood-Lobbyist das Konzept des mobilen Wurstverkaufs für eine medienwirksame Aktion: nicht Wurst, sondern gegrillten Hummer verkaufte ein Grillwalker mehrere Tage lang vor einer Rossmann-Filiale Nähe S-Bahnhof Friedrichstraße. Passanten standen Schlange für einen halben Hummerschwanz vom Rost im Brioche-Bun, serviert mit Zuckerschoten-Salat, Kokos-Koriander-Marinade und Sauce Rouille - zu dem für den Insider günstigen Probierpreis von 7,50 Euro. Ideengeber für die Aktion ist Alexander Wever, Repräsentant der Absatzförderorganisation Foodexport USA Northeast. Er will den Hummer zum Grilltrend 2021 machen: "Hummer soll mal raus aus der reinen Luxus-Positionierung, er ist stattdessen locker und lässig - und letztendlich nicht teurer als ordentliches Sushi." Deshalb sei der Hummer durchaus auch eine Alternative für den heimischen Grill oder Herd. Die Scherentiere werden vor der US-amerikanischen Ostküste traditionell in Fallen gefangen und noch vor Ort schonend getötet, zerlegt und eingefroren. Dabei ist die Hummerfischerei geprägt von kleinen Familienbetrieben, die größten Wert auf Qualität und Nachhaltigkeit legen.
Die niedersächsischen Küstenfischer haben 2020 deutlich weniger Krabben, Frischfisch und Speisemuscheln angelandet als ein Jahr zuvor, meldet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Insgesamt fingen die Mitglieder des Verbandes der Kleinen Hochsee- und Küstenfischerei 6.481 Tonnen und damit 1.183 Tonnen oder 15,4 Prozent weniger als 2019. Das geht aus dem Jahresbericht des Landesfischereiverbandes Weser-Ems hervor. Verantwortlich sind unter anderem Stürme und fehlende Absatzmöglichkeiten in der Corona-Pandemie. Trotz der geringeren Fangmengen konnte der Erlös um 1,4 Prozent oder rund 200.000 Euro auf 18,3 Mio. Euro gesteigert werden.
Julian Connor, Betreiber der Schweizer Lachszucht Swiss Lachs in Lostallo, will offenbar eine weitere derartige Farm in Belgien errichten, meldet das Portal Salmonbusiness.com. Der Brite ist zumindest Gründer des Unternehmens Cold Water, das im Gewerbegebiet East Belgium Park in der Gemeinde Baelen, keine 20 km südlich von Aachen, eine Lachsfarm mit einer Kapazität von jährlich 1.200 t bauen will. In der Kreislaufanlage in Lostallo sollen aktuell rund 333 t p.a. produziert werden, die zu 80 % frisch verkauft werden, während der Rest am Standort geräuchert wird.
Dass Matjes und Rock zwei sind, die sich vertragen, beweist die Friesenkrone seit fünf Jahren auf dem alljährlichen Wacken Open Air. Jetzt spielen die Heringsspezialisten aus Marne das Thema erneut. Andreas Alt, Key Accounter national bei Friesenkrone, hat gemeinsam mit Ralf Jakumeit, Gründer der Rocking Chefs, ein viergängiges Menü kreiert, das am Donnerstag, dem 27. Mai 2021, um 19:00 Uhr auf den Facebook- und Youtube-Kanälen der Rocking Chefs präsentiert werden soll. Dabei wird der "vergessene Klassiker Matjes" frech und frisch im Rahmen einer kulinarischen Reise rund um die Welt vorgestellt. Aromen, Zutaten und Exotik der Ferne werden mit dem Traditionsprodukt verknüpft. Das Menü erstreckt sich vom Ceviche mit Sjø-Matjes über vietnamesische Sommerrollen mit Hering bis zum Gazpacho mit Flammlachs.
Die Apetito-Firmengruppe konnte ihre Umsätze im Jahr 2020 trotz der Corona-Lage nahezu auf Vorjahresniveau halten. Mit 1.030 Mio. Euro überschritt das international tätige Familienunternehmen mit Hauptsitz im nordrhein-westfälischen Rheine zum zweiten Mal in Folge die eine Milliarde Euro Umsatz (2019: 1.035 Mio. Euro). Das sei der "Diversität in unserem Portfolio" zu verdanken, teilte Apetito-Vorstandssprecher Guido Hildebrandt gestern auf der jährlichen Pressekonferenz mit. Während der Apetito AG Konzern ein Umsatzwachstum von 6,9 Prozent auf 792 Mio. Euro erzielte (Vorjahr: 741 Mio. Euro), ging der Umsatz beim Apetito Catering Konzern um 16,8 Prozent auf 193 Mio. Euro zurück. Dabei beschäftigte die Cateringgesellschaft 7.040 von 11.789 Mitarbeiterinnen der Firmengruppe, während der Konzern 4.749 Menschen beschäftigte. Im Catering-Konzern konnte allerdings die apss GmbH, die infrastrukturelle Dienstleistungen und Unterhaltsreinigung im Care-Markt abdeckt, aufgrund erhöhter Hygieneaufwendungen in den Kundenbetrieben einen deutlichen Anstieg verzeichnen.
Die fischereilichen Erträge aus dem Bodensee haben im vergangenen Jahr einen erneuten Negativrekord produziert: 2020 wurden nur noch 200 Tonnen angelandet, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) in einem ausführlichen Artikel zur Situation der Fischerei am Bodensee. Beim Felchen betrug die Fangmenge 2019 - Zahlen für 2020 sind noch nicht erhältlich - gerade einmal 55 Tonnen. Die Ursachen für den anhaltenden Rückgang sind mehrheitlich bekannt, doch auch neue Gefahren werden beobachtet. Während es bei einem Phosphorgehalt von mehr als 12 mg/1.000 l Seewasser genug Fisch gebe, schätzt Alexander Brinker von der Fischereiforschungsstelle des Landes Baden-Württemberg in Langenargen, liege der Gehalt derzeit bei nur 7 mg/1.000 l. Und der Kormoran habe sich auch am Bodensee zu einer Plage entwickelt, sagt Elke Dilger, Vorsitzende des Berufsfischerverbandes.
Die norwegische Biomega-Gruppe will im dänischen Hafen Hirtshals eine Produktion für hochwertige Lachsöle und -proteine errichten, meldet das Unternehmen. Hirtshals ist ein seit Jahren wachsender Verarbeitungsstandort für Norweger-Lachs. 2020 wurde dort Lachs im Wert von 1,48 Mrd. DKK, fast 200 Mio. Euro angeliefert. Biomega, seit 2017 zum US-Investor Amerra Capital gehörend, will mit der neuen Fabrik seine erfolgreiche Marke für das Segment Tiernahrung, Salmigo, ebenso voranbringen wie sein neues Geschäft mit Lachspeptiden unter der Marke Biomega Pure. Lieferanten sind in Hirtshals ansässige Lachsschneidebetriebe. Die Fabrik wird für einen zweistelligen Millionenbetrag direkt im Hafen errichtet.
Großbritanniens erste und einzige Indoor-Farm für Warmwassergarnelen ist insolvent. Die Great British Prawns im schottischen Balfron (Stirling Council) habe keine zwei Jahre nach Inbetriebnahme im Sommer 2019 alle 18 Beschäftigten entlassen, meldet die Zeitung Daily Record. Ursache seien die durch die Corona-Pandemie ausgelösten Schließungen der Gastronomie, die Great British Prawns ganz überwiegend beliefert hatte, erklärte Insolvenzverwalter Graeme Bain von der Kanzlei Johnston Carmichael. Great British Prawns hatte auf 1.500 Quadratmetern Fläche bis zu einer Million Shrimps produziert und vor allem Kunden im 30 km südlichen gelegenen Glasgow sowie im Raum Edinburgh 90 km östlich bedient.
Der isländische Fischproduzent Iceland Seafood International (ISI) will die Mehrheit an dem spanischen Lachsverarbeiter Ahumados Dominquez übernehmen, meldet das Portal IntraFish. In einer Absichtserklärung hat der in Islands Hauptstadt Reykjavik ansässige ISI angekündigt, für 14,9 Mio. Euro 80 % der Anteile an dem Madrider Verarbeiter, einem der führenden Lachsverarbeiter in Spanien, zu erwerben. Die verbleibenden 20 % behält Geschäftsführer Pedro Mestanza. Ahumados Dominguez meldete für das Jahr 2020 Umsätze von 19,3 Mio. Euro mit einem EBITDA von 1,7 Mio. Euro. ISI wolle Ahumados Dominguez als Plattform nutzen, um im spanischen LEH zu expandieren. Neben den Lachsprodukten, von denen insbesondere die Räucherlachslinie eine starke Markenpräsenz in Spanien habe, will ISI Kabeljau-Produkte aufsatteln. Iceland Seafood hat aufgrund der coronabedingten Schließungen im Gastrobereich im Jahre 2020 einen Umsatzrückgang um 15 % auf 369,8 Mio. Euro erlitten. Das EBITDA brach um 43 % auf 9,9 Mio. Euro ein. In Deutschland unterhält ISI mit Iceland Seafood Germany eine Niederlassung im Bremerhavener Fischereihafen.