Der isländische Lachszüchter Landeldi will im Süden Islands eine landgestützte Lachsfarm errichten, die mit einer Kapazität von mehr als 20.000 t jährlich die größte ihrer Art im Lande werden soll, meldet die Iceland Review. Für eine Produktionsmenge von 6.000 t habe man bereits eine Umweltverträglichkeitsprüfung bestanden, teilte Ingólfur Snorrason mit, einer der sechs Inhaber. Aufgrund der Verwendung von Erdwärme soll die Zucht klimaneutral produzieren. Die Farm in Dorlákshöfn solle rund 150 Arbeitsplätze schaffen. Nicht weniger als drei weitere Unternehmen wollen in und um Dorlákshöfn ebenfalls derartige Zuchten bauen.
Wasserkraft ist zwar erneuerbar, aber meist nicht umweltfreundlich. Eine Studie unter Leitung des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) zeigt am Beispiel Rumäniens, wie der Ausbau der Wasserkraft den Zielen der EU-Umweltpolitik zuwiderläuft. "Das Problem betrifft aber nicht nur Rumänien oder Südosteuropa", betont Martin Pusch, Co-Autor vom IGB. In Rumänien liegen 49 Prozent der Kraftwerke in Flora-Fauna-Habitat-Gebieten oder anderen Schutzgebieten. Die Folge: die untersuchten Wasserkraftwerke beeinträchtigen die Fischpopulationen sowohl flussaufwärts als auch flussabwärts des Staudamms erheblich. Das Forschungsteam verglich die aktuellen Vorkommen von Bachforelle und der in der EU geschützten Groppe an 32 Monitoring-Stellen in Karpatenbächen mit Referenzdaten, die vor dem Kraftwerksbau erhoben wurden. Das Fazit: "62 Prozent der Ober- und Unterläufe der Bäche haben eine oder beide Fischarten im Vergleich zum Referenzzeitraum verloren." Dabei sind die in Rumänien bislang errichteten 545 Wasserkraftwerke vor allem kleine Anlagen mit bis zu 10 MW, die nur 3 Prozent zur Stromerzeugung des Landes beitragen.
Der bekannte TV-Koch Steffen Henssler hat mit seinem Sushi-Lieferdienst "GO by Steffen Henssler" nach Starts in Frankfurt und München im vergangenen Jahr jetzt auch in Berlin und Düsseldorf Fuß gefasst. Bereits zum 1. März machte Henssler das Hotel de Rome am Bebelplatz zu seiner aktuellen Hauptstadtzentrale. Täglich von 17:00 bis 21:30 Uhr versorgt das Pop-Up Berliner wie auch Hotelgäste mit hochwertigen Sushi-Boxen. Gordon Debus, General Manager des Fünf-Sterne-Superior-Hotels, schätzt die Kooperation als Mehrwert für seine Hotelgäste, die die Sushi-Spezialitäten im 'In-Room Dining' genießen können. Neuerdings gibt es Variationen wie Creamy Lachs Sashimi, Crispy Rice mit Tuna Tatar und "Steffens Liebling", die Ultra Roll, auch in Düsseldorf. Dort können Bewohner der Rhein-Metropole ihr Sushi direkt am Seiteneingang des Steigenberger Parkhotels abholen. In dem Nobelhotel an der Königsallee nutzt das Henssler-Team einen Teil der Verarbeitungsküche, teilte Direktor Carsten Fritz mit. Zuvor hatte der Hamburger Gastronom Henssler das Konzept bereits in den Rocco Forte Hotels Villa Kennedy in Frankfurt am Main und im The Charles Hotel in München umgesetzt.
Unter dem Motto "gesund Grillen" hat die Zeitschrift Öko-Test (Ausgabe 6/2021) 20 fleischfreie Wurstprodukte auf Inhaltsstoffe, Sensorik und Schadstoffbelastung untersucht. Einzig die "Viva Maris Vegane Algen-Bratwurst" erhielt die Note "sehr gut", vier weitere Produkte ein "gut" und sieben ein "befriedigend". Die übrigen acht Veggie-Würstchen fielen bei den Testern glatt durch, zwei davon mit einem "mangelhaft", sechs sogar mit einem "ungenügend", darunter jeweils eines mit Bio-Zertifikat, schreibt das Portal der Rheinischen Post RP Online. Als besonders negativ bewertet wurden die im Labor gefundenen Mineralöl-Bestandteile. Diese Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH/MOAH) können sich im Fett, in der Leber oder in den Lymphknoten anreichern, schreiben die Tester. Kritisch bewertete Öko-Test auch den oftmals hohen Salzgehalt und synthetische Geschmackszusatzstoffe. Einzig beim Geschmack konnten alle Würstchen überzeugen. Die Algen-Bratwurst von Viva Maris setzt auf natürliche Bestandteile wie Erbseneiweiß und Kartoffelprotein, verzichtet auf Soja, Gluten, Laktose, Palmöl, künstliche Aromen und Farbstoffe. Für die "Extraportion Meer" sorgt die nordische Meeresalge Saccharina latissima, auch bekannt als Zuckertang.
Die diesjährige Seafood Expo Global (SEG), bislang terminiert für den 7. bis 9. September 2021 in Barcelona, ist abgesagt. Das teilte gestern Abend der Veranstalter Diversified Communications mit. Stattdessen soll die SEG erstmals vom 26. bis 28. April 2022 in Spaniens zweitgrößter Stadt stattfinden. Damit fällt die SEG, die zuletzt im Mai 2019 in Brüssel ausgerichtet worden war, bereits zum zweiten Mal in Folge aufgrund der Corona-Pandemie aus. Nachdem man mit Lieferanten und Einkäufern über deren Bedenken hinsichtlich der anhaltenden Unsicherheiten, bedingt durch die weltweite Covid-19-Situation, gesprochen habe, sei klar geworden, dass 2021 noch zu früh für die Ausrichtung einer internationalen Veranstaltung sei, die von der weltweiten Seafood-Branche als wertvoll eingestuft würde, begründete die stellvertretende Präsidentin von DivCom, Liz Plizga, die Entscheidung. Für die Übergangszeit prüfe der Messeveranstalter mögliche Online-Formate. Alleine durch die Absage von SEG und SENA, der Seafood Expo North America in Boston, habe DivCom geschätzte 35 Mio. USD (= 28,6 Mio. Euro) verloren. Dank eines staatlichen Gehaltsscheck-Schutzdarlehens in Höhe von 6,1 Mio. USD (= 5,1 Mio. Euro) hätten jedoch die meisten der 290 Arbeitsplätze in den USA erhalten werden können.
Der Konzernumsatz von Frosta ist im Jahre 2020 mit 552 Mio. Euro um 5,4 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen, wobei die Marke Frosta mit 23,3 % in Deutschland erneut schneller als der Markt gewachsen ist. Das teilte der Hersteller von Tiefkühlgerichten und Fischprodukten auf seiner gestrigen virtuellen Jahreshauptversammlung mit. Das Konzernergebnis lag mit 25,1 Mio. Euro wieder auf Kurs. Corona-Schutzmaßnahmen in den Werken, Abstandsregeln an den Linien und deutlich höhere Logistikkosten haben zu Mehrkosten von etwa 4 % geführt. Besonders positiv entwickelten sich die Umsätze der Frosta-Pfannengerichte in Deutschland, die gegenüber 2019 um 20 % zulegten, während der Markt um 3,2 % wuchs. Auch im Bereich Gemüse und Kräuter (+8,5 %) und Fisch (+3,7 %) war die Entwicklung positiv. In den ersten vier Monaten 2021 erhöhte sich der Frosta-Markenumsatz um 14,7 %. "Damit ist Frosta dreimal so schnell gewachsen wie der Markt", schreibt das in Bremerhaven produzierende Unternehmen unter Berufung auf Daten des Marktforschungsunternehmens Nielsen für die KW 1-18/2021. Detaillierte Ergebnisse des ersten Halbjahres 2021 werden im Halbjahresbericht am 16. Juli 2021 veröffentlicht.
Der neu eröffnete Rewe-Markt in Wiesbaden-Erbenheim ist der europaweit erste Supermarkt mit einer Aquaponikfarm auf dem Dach. In der Dachfarm, die von dem Rewe-Partner ECF Farmsystems (Berlin) betrieben wird, wachsen mittels Aquaponik jährlich 800.000 Basilikumpflanzen, die als Dünger Ausscheidungen von rund 20.000 Buntbarschen erhalten, die Rewe vor Ort züchtet. Der Einsatz des Kreislaufsystems ermögliche eine Lebensmittelproduktion mit 90 Prozent weniger Wasserverbrauch gegenüber herkömmlicher Landwirtschaft, da das Wasser doppelt genutzt wird, schreibt die Rewe. Pro Woche werden rund 14.000 Töpfe Basilikum plastikfrei vor Ort verpackt. Durch die nachhaltige Verpackung können 12 Tonnen Plastik pro Jahr gespart werden. Das bereits zu Eröffnung erhältliche Basilikum wird außerdem an 480 Rewe-Märkte in Hessen sowie in Teilen von Rheinland-Pfalz geliefert. Zusätzlich werden auf rund 230 Quadratmetern unter nachhaltigen Bedingungen Tilapien gezüchtet, die noch vor Ort zu etwa einer Tonne Fischfleisch pro Monat verarbeitet werden sollen. Der Fisch komme voraussichtlich Ende 2021 in den Handel, kündigt die Rewe an. Das Green Farming-Konzept soll als Standard für den Rewe-Markt der Zukunft bei Neubauten vollständig oder je nach Objekt angepasst teilweise umgesetzt werden.
Der Anteil Schottlands am Weltmarkt für Lachs ist rückläufig und hat sich im vergangenen Jahrzehnt von ehemals 10 Prozent auf aktuell 7 Prozent verringert. Das Wachstum der schottischen Lachszucht von durchschnittlich 2,9 Prozent per anno in den letzten zehn Jahren könne zwar als "solide" gelten, sei im Vergleich zum Wettbewerb aber nur mäßig, kommentierte der Geschäftsführer der Scottish Salmon Producers Organisation (SSPO), Tavish Scott. Zum Vergleich: die Produktion auf den Färöern sei im Jahrzehnt bis 2018 um insgesamt 125 Prozent gewachsen, Australien verzeichne für diesen Zeitraum ein Plus von 104 Prozent und Norwegens Sektor von 68 Prozent. Nun wolle Schottland bis 2030 seine Aquakultur-Produktion um 50 Prozent steigern. Um dieses Ziel zu erreichen, gebe es theoretisch die drei Hauptoptionen landgestützte Kreislaufanlage, Offshore-Gehege sowie küstennahe Meeresgehege. Steward Hawthorn, Mitgründer des schottischen Start-ups Loch Long Salmon (LLS), sprach sich für einen vierten Weg aus, den sein Unternehmen gehe: halbgeschlossene Lachsfarmen.
Die norwegische Lerøy Seafood Group hat ihre Anteile an der dänischen Gruppe Seafood Danmark von bislang 33 Prozent auf 78 Prozent aufgestockt, meldet das Portal IntraFish. Seafood Danmark verarbeitet an drei Standorten in Dänemark - Hirtshals und Hanstholm in Jütland sowie nahe Kopenhagen auf Seeland - vor allem Lachs, Weißfisch und Schwarmfische, die an Räuchereien, Großhändler und den LEH vertrieben werden, und zwar nicht nur im Heimatland. Zur Gruppe gehören Brdr. Schlie's Fiskeeksport, Lerøy Schlie, Taabbel, Thorfisk, Scanfish, Wannebo International und Johnsen Fisk. Lerøy hatte Anfang Mai bereits eine neue Seafood-Fabrik in Spaniens Hauptstadt Madrid eröffnet, noch diesen Monat folgt ein weiterer Betrieb in Venedig/Italien.
Munitionsreste in der Ostsee führen zu einer Belastung von Fischen, die sich in den Versenkungsgebieten aufhalten. Das ist ein Ergebnis eines Forschungsprojektes, das das Thünen-Institut für Fischerei-Ökologie Ende 2020 abgeschlossen hat. Alleine im Salzwasser der deutschen Ostsee liegen noch schätzungsweise 300.000 t konventionelle Kriegsmunition, in der Nordsee ist die Menge mit vermutlich 1,3 Mio. t noch größer. Die Wissenschaftler Dr. Ulrike Kammann, Dr. Daniel Koske und Dipl.-Ing. Nicole Schmidt haben im Rahmen eines Pilotprojektes drei bodenlebende Plattfischarten - Kliesche, Flunder und Scholle - auf Munitionsspuren untersucht. Insgesamt wurden über 200 Plattfische beprobt und ihre Gallenflüssigkeit und Gonaden mittels Flüssigchromatographie mit Massenspektrometrie-Kopplung (HPLC-MS) auf insgesamt sechs Munitionskomponenten untersucht, darunter Trinitrotoluol (TNT) und sein Abbauprodukt (Metabolit) 4-Amino-2,6-Dinitrotoluol.