01.10.2020

Großbritannien schließt Fischereiabkommen mit Norwegen

Großbritannien hat erstmals seit seinem Austritt aus der Europäischen Union als unabhängiger Küstenstaat ein Fischereiabkommen unterzeichnet, teilte die britische Regierung gestern mit. Der britische Umweltminister George Eustice und Norwegens Fischereiminister Odd Emil Ingebrigtsen einigten sich vertraglich, in jährlichen Verhandlungen den wechselseitigen Zugang zu ihren jeweiligen Hoheitsgewässern und Fangquoten festzulegen. Der Vertrag berücksichtigt dieselben Prinzipien, denen das UK bei seinen derzeitigen Verhandlungen mit der EU folgt. Die britische Fangflotte landet im Jahr Fisch aus norwegischen Gewässern im Wert von 32 Mio. GBP, rund 35 Mio. Euro (2018), an.
Länderreport Länderreport
01.10.2020

Großbritannien bietet Kompromiss bei Fischerei-Verhandlungen

Bei den Brexit-Handlungen zur Fischerei hat Großbritannien der EU ein Angebot gemacht, das sich als Kompromiss interpretieren lässt. Nach Angaben der Daily Mail online habe das UK Brüssel eine dreijährige, von 2021 bis 2024 laufende Übergangsperiode angeboten, die den Fischtrawlern der Europäischen Union Zeit geben würde, sich an die neuen Fischereiregularien in britischen Gewässern anzupassen. Binnen dieser drei Jahre würden die Fangmengen sukzessive gesenkt werden, um einen abrupten Stopp zu vermeiden. Allerdings wolle Downing Street bereits ab kommendem Jahr britische Fangschiffe in britischen Gewässern bevorzugt behandeln. Die neuen Vorschläge könnten Bewegung in die festgefahrenen Brexit-Verhandlungen bringen, zumal das Thema Fischerei eines der größten Hindernisse für ein Handelsabkommen zwischen der EU und Großbritannien ist. Warnende Stimmen kamen allerdings von Seiten der britischen Fischindustrie. Barrie Deas, Leiter der National Federation of Fishermen's Organisations, erklärte: "Einem Verzicht auf unsere Fischereirechte mit dem Ziel, ein Handelsabkommen zu erreichen, werden wir nicht zustimmen."
29.09.2020

Kiel: 100 Jahre Fisch Künnemann

Das Fischgeschäft W. Künnemann & Sohn in Kiel begeht am kommenden Donnerstag, den 1. Oktober sein 100-jähriges Jubiläum. Eine Party werde es allerdings aufgrund der Corona-Situation nicht geben. Gegründet im Jahre 1920, übernahmen Hans und Martha Künnemann, die Eltern der jetzigen Inhaber, das Geschäft 1955 und zogen an den heutigen Standort, in die Gneisenaustraße 20 direkt am Blücherplatz. Seit dem Tod der Eltern führen Sohn Hans-Jürgen alias "Hanni" Künnemann und Tochter Birgit Müller das kleine Geschäft. In den vergangenen Jahren machten die Künnemanns mehrmals von sich reden. Im Oktober 2002 hatte Kiels ältestes Fischgeschäft im Rahmen einer Saalwette bei der Sendung "Wetten, dass ...?" eine Anzeige im Magazin Focus gewonnen und damit verbunden eine Werbekampagne der Hamburger Agentur Jung von Matt. Die Folge: intensive mediale Aufmerksamkeit. Im Fokus der Öffentlichkeit stand der Fischladen auch vor drei Jahren, als die Punk-Band "Die Toten Hosen" ein spontanes "Wohnzimmer-Konzert" bei Künnemann veranstaltete - aufgrund der Größe des Fischgeschäfts allerdings vor dem Laden.
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29.09.2020

Russland: Großer Alaska-Pollack-Produzent RFC verliert MSC-Zertifikat

Sechs Tochterunternehmen der Russian Fishery Company (RFC), eines der größten russischen Weißfisch-Produzenten, sind aus der Pollack-Fänger-Vereinigung (PCA) des Landes ausgeschlossen worden. Damit verliert die RFC ihre MSC-Zertifizierung, denn die PCA besitzt ein MSC-Zertifikat für das Ochotskische Meer. Offizieller Anlass für den Rauswurf der RFC seien Reformvorschläge des Fangunternehmens: die RFC hatte gefordert, dass sämtliche neuen Fangschiffe, die im Rahmen eines russischen Investitionsprogramms gebaut werden, höhere Fangquoten erhalten. Deren TAC-Anteile wären dann von aktuell 20 auf 50 Prozent gestiegen. PCA-Präsident Alexey Buglak begründete den Ausschluss damit, dass die RFC mit ihren Vorschlägen gegen die Ziele und Intentionen des Verbands verstoßen habe. Das Fangunternehmen wiederum wolle bei der Kartellbehörde des Landes Beschwerde einlegen. Denn RFC-Berater Saveliy Karpukhin verwies darauf, dass das MSC-Zertifikat entscheidend für den Zugang von Fischprodukten auf den europäischen Markt sei. Neben dem Rauswurf der RFC-Gesellschaften entschieden die PCA-Mitglieder, drei neue Unternehmen aufzunehmen: Mintai, Kometa und RK Novyi Mir.
28.09.2020

Bremerhaven: Unbefristeter Streik bei der Nordsee-Hauptverwaltung

Die Belegschaft der Nordsee-Hauptverwaltung in Bremerhaven tritt ab dem heutigen Montag erneut in einen Streik für einen Sozialtarifvertrag, den die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) bereits seit Dezember 2019 fordert. "82% der abstimmenden Gewerkschaftsmitglieder hatten sich für eine Ausweitung des bisherigen Arbeitskampfes hierzu ausgesprochen", teilte die NGG vergangenen Freitag mit. Eine zeitliche Befristung dieses Streikblocks sei zunächst nicht vorgesehen und richte sich nach der Reaktion und Verhandlungsbereitschaft der Arbeitgeberseite. Die Geschäftsführung der Nordsee argumentiert auch nach vier Warnstreiks, dass die Frage des Standortes der Hauptverwaltung bisher nicht entschieden sei und man daher keinen Bedarf nach Regelungen, die einen Umzug an einen anderen Standort beträfen, sehe. Entzürnt zeigte sich der Bremer NGG-Gewerkschaftssekretär Moritz Steinberger auch darüber, dass Carsten Horn, CEO der Nordsee, ohne weitere Begründung den Verzicht auf zuletzt verhandelte Lohnerhöhungen in der Systemgastronomie gefordert habe. Die Nordsee sei erst 2015 dem Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) beigetreten, weil, so Steinberger, "hier deutlich günstigere Tarife als die zuvor geltenden winkten." Der BdS stehe zu den geschlossenen Verträgen und sehe keinen Bedarf an Ausnahmen für die Nordsee.
25.09.2020

Island: Polen größter Importeur von Island-Lachs

Polen hat sich im laufenden Jahr zum größten Importeur von Zuchtlachs aus Island aufgeschwungen, melden die Undercurrent News unter Berufung auf eine Marktanalyse des Sea Data Centers. Die USA, die zu Beginn der isländischen Lachszucht 2015 noch 72% des von dort exportierten Farmlachses kauften, importierten 2019 nur noch 8%. Die Exporte nach Polen hingegen beliefen sich bis Ende Juli 2020 auf bereits 2.900 t und hatten damit fast die Gesamtmenge 2019 von 3.200 t erreicht. 2019 waren die Exporte nach Polen um 1.500% gestiegen. Insgesamt lagen Islands Lachsexporte von Januar bis Juli 2020 bei fast 15.000 t, ein Anstieg um 16% gegenüber dem Vorjahr, und hatten den Gesamtexport von 2018 übertroffen.
24.09.2020

München: Dezentrale Produktion von Insektenlarven als Fischfutter

Das Start-up FarmInsect hat eine Technologie entwickelt, mit der Fischzuchtbetriebe eigene Futterinsekten produzieren können. "Unser dezentrales Verfahren zur Insektenproduktion bietet die Möglichkeit, dass die Larven lebend verfüttert werden können, weil keine langen Transportwege anfallen", erläutert der Agrarwissenschaftler, Co-Gründer und Geschäftsführer Wolfgang Westermeier. Ebenso wie seine Mitgründer Thomas Kühn und Andre Klöckner ist er Absolvent der Technischen Universität München (TUM). In wenigen Wochen will FarmInsect eine Pilotanlage in einem der größten Fischzucht-Betriebe in Bayern in Betrieb nehmen.
24.09.2020

Völklingen: Fischzucht weiterhin in den roten Zahlen

Fünf Jahre nach ihrer Privatisierung schreibt die Völklinger Fischzucht weiterhin rote Zahlen, meldet der Saarländische Rundfunk (SR). Ein Blick in den Geschäftsbericht des Betreibers, der Fresh Völklingen GmbH, für das Geschäftsjahr 2018/2019 bestätigt nicht gedeckte Fehlbeträge in Höhe von 9,3 Mio. Euro. Dennoch will Fresh die Fischproduktion innerhalb der kommenden zwei Jahre mehr als verdoppeln und 2022 dann 450 Tonnen produzieren, kündigt Fresh-Repräsentant Dr. Andreas Mäck an. Mäck hatte 2015 das Aquakulturtechnik-Unternehmen Senect mitgegründet. Mit Dorade, Wolfsbarsch und Gelbschwanzmakrele alias Kingfish habe die Zucht nun die richtigen Fische gefunden. Für den Kingfish gebe es eine Marktlücke und eine hohe Nachfrage.
24.09.2020

Färöer Inseln: Bakkafrost will bis 2026 über 150.000 t produzieren

Bakkafrost, Lachszüchter mit Hauptsitz auf den Färöer Inseln, ist optimistisch, seine Produktionsmenge bis zum Jahr 2026 auf 150.000 t zu steigern. Das teilte Bakkafrost-CFO Høgni Dahl Jakobsen vor zwei Tagen in einem Webinar der SpareBank 1 Markets mit, melden die Undercurrent News. Für das laufende Jahr rechne Bakkafrost mit einer Produktionsmenge von 50.000 t auf den Färöern und 39.000 t in Schottland, wo der Züchter Ende 2019 die Scottish Salmon Company übernommen hatte. Im kommenden Jahr solle die Schwelle von 100.000 t Lachs überschritten werden mit dann 62.500 t von den Färöern und 44.000 t aus Schottland. 2026 schließlich sollen 100.000 t von den Färöern und 50.000 t aus Schottland kommen.
23.09.2020

Österreich: 4.000 Tonnen Fliegenlarven für Fisch- und Nutztierfutter

Die österreichische Vivatis-Gruppe beteiligt sich mit 45 Prozent an dem Start-up Ecofly im oberösterreichischen Antiesenhofen (Bezirk Ried im Innkreis), teilt die in Linz ansässige Holding (2.700 Mitarbeiter, 840 Mio. Euro Umsatz) mit. Die beiden Ecofly-Gründer Michael Forster und Simon Weinberger produzieren derzeit in einer Pilotanlage aus Larven der Schwarzen Soldatenfliege (Hermetia illucens) wöchentlich mehrere hundert Kilo Rohstoff, der als nachhaltiges Fisch- und Nutztierfutter verwendet werden kann. Die Larve ist in sieben bis zehn Tagen ausgewachsen. Mit einem Proteingehalt von etwa 44 % in der Trockenmasse gilt die Schwarze Soldatenfliege als "Superinsekt". Im Sinne des Kreislaufwirtschafts-Gedankens können die Larven gänzlich mit Nebenprodukten aus der Lebensmittel- und Agrar-Produktion ernährt werden.
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