24.09.2020
München: Dezentrale Produktion von Insektenlarven als Fischfutter
Das Start-up
FarmInsect hat eine Technologie entwickelt, mit der Fischzuchtbetriebe eigene Futterinsekten produzieren können. "Unser dezentrales Verfahren zur Insektenproduktion bietet die Möglichkeit, dass die Larven lebend verfüttert werden können, weil keine langen Transportwege anfallen", erläutert der Agrarwissenschaftler, Co-Gründer und Geschäftsführer Wolfgang Westermeier. Ebenso wie seine Mitgründer Thomas Kühn und Andre Klöckner ist er Absolvent der Technischen Universität München (TUM). In wenigen Wochen will
FarmInsect eine Pilotanlage in einem der größten Fischzucht-Betriebe in Bayern in Betrieb nehmen.
Die drei haben ein Prinzip der Kreislaufwirtschaft entwickelt, nach dem Reststoffe, die in der Region anfallen, wie Ernte- oder Schälreste eines landwirtschaftlichen Betriebes oder Reststoffe der regionalen Lebensmittelindustrie, etwa Biertreber oder Altbrot, genutzt werden können, um Larven der Schwarzen Soldatenfliege zu füttern und zu mästen.
FarmInsect liefert Anlagen zur Insektenzucht, die modular in die Infrastruktur jedes Tierzucht-Betriebs integriert werden können. "Das Schwierigste ist es, aus Eiern Junglarven zu machen," meint Geschäftsführer und Co-Gründer Thomas Kühn. In einer Woche Mast wachsen die Junglarven in einer Klimakammer zu 1,5 Zentimeter großen Larven heran und erhöhen ihr Gewicht um den Faktor 1.000. Die Betreibenden müssen zur Herstellung ihres Insekten-Futtermittels nur einen Mischtopf mit Biomasse füllen und die Klimakammer mit jungen Larven be- und mit ausgewachsenen Larven entladen.
FarmInsect wird seit April 2020 vom Bayerischen Landwirtschaftsministerium und der Europäischen Union gefördert.
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