10.01.2023

München: Schulreferat streicht Fisch in der Kita-Ernährung

Die Stadt München hat bei der Ausschreibung neuer Liefer-Aufträge für die Kita-Verpflegung den Fisch nahezu gestrichen, meldet Bild online. "Fisch und Artikel mit Fisch [sind] nicht Bestandteil des Katalogs", schrieb ein Sprecher des Schulreferats der Stadt auf Anfrage der Zeitung. Betroffen seien Mahlzeiten mit Tiefkühl-Fisch im Cook and Freeze-Verfahren, die laut Schulreferat in den Kindergärten 80 Prozent ausmachten. Die Stadt wolle auf diese Weise gegen die "Überfischung der Meere" vorgehen. Außerdem seien in Meeresfisch zu viel Mikroplastik und Schwermetalle enthalten, teilte das Bildungsreferat mit. Damit würde es ab September 2023 in Münchens Kindergärten quasi keinen Fisch mehr geben.

Kritik an dieser Politik äußerte Manuel Pretzl (CSU), Münchens stellvertretender Bürgermeister, denn: "Laut Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen werden aktuell mehr als 55 Prozent der weltweiten Fischbestände nachhaltig befischt." Außerdem sei auch der Einsatz von Fisch aus Aquakulturen oder heimischem Fisch möglich, argumentierten Pretzl und seine Kolleginnen Alexandra Gaßmann und Beatrix Burkhardt. Sie forderten, den von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) einmal wöchentlich empfohlenen Fisch wieder auf den Speiseplan zu setzen. Der Gemeinsame Kindergartenbeirat der Landeshauptstadt München wurde nicht informiert, teilte dessen 1. Vorsitzender Chris Hollmann mit. Er vertritt die Eltern der rund 35.000 Kinder in städtischen Kitas.
München: Schulreferat streicht Fisch in der Kita-Ernährung
Foto/Grafik: Foto: FischMagazin
Die Stadt München hat bei der Ausschreibung neuer Liefer-Aufträge für die Kita-Verpflegung den Fisch nahezu gestrichen. Im Bild: Welsfilet mit Kartoffelpüree und Rohkost.
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