Die NDR-Sendung "Markt" beschäftigt sich am Montag, 30. August 2021, von 21:00 bis 21:45 Uhr mit Fragen zu vegetarischen und veganen Produkten. Das betrifft auch Fischalternativen, denn bekanntlich versuchen sich Lebensmitteltechnologen seit mehreren Jahren nicht nur am Nachbau der Fleischfasern eines Steaks, sondern auch von Fischstäbchen oder Räucherlachs. "Markt"-Moderator Jo Hiller nimmt die Qualität der Produkte genau unter die Lupe, trifft eine erfahrene Köchin, fachkundige Lebensmittelexperten und kritische Ernährungswissenschaftler. Die Fragen sind zahlreich: Sind alle Lebensmittel mit "fleischfreier" Anmutung wirklich frei von Bestandteilen, für die vorher Tiere getötet werden mussten? Woher kommen die hohen Preise für die Ersatzprodukte, obgleich doch pflanzliche Rohstoffe in der Herstellung meist viel günstiger sind im Vergleich zu aufwendiger Tierhaltung? Nutzen die Hersteller den Trend und den guten Willen der Kundschaft schamlos aus? Und wenn die Produkte schon teurer sind: Können sie dann wenigstens bei Geruch, Geschmack und Zubereitung mit den traditionellen Lebensmitteln mithalten, die sie ersetzen sollen? Was sagen Hersteller zur Zusammensetzung der angebotenen Ware, deren Zusatzstoffe Ernährungsmediziner oft kritisch sehen?
Die Räucherei Wechsler Feinfisch hat ihre Produktion am Montag dieser Woche wieder voll aufnehmen können, nachdem der Geschäftsbetrieb Ende vergangener Woche unter dem Hochwasser im Rheinland gelitten hatte, teilt das Unternehmen aus Erftstadt (Nordrhein-Westfalen) mit. Die 50.000 Einwohner-Stadt wurde besonders heftig von der Hochwasser-Katastrophe in dem Bundesland getroffen. "Zunächst einmal geht es allen Mitarbeitern körperlich gut. Viele haben jedoch immense Schäden an ihren Häusern und Wohnungen erleiden müssen", schrieb Wechsler am Dienstag in einer Mitteilung an seine Kunden. Da die Autobahnen A1 und A61 noch gesperrt sind, verlängere sich die Fahrzeit für die ausliefernden Lkw. "Feste Anliefertage können wir nicht zusagen", schreibt das Unternehmen. Die Fischräucherei Wechsler beschäftigt rund 150 Menschen, davon ein Drittel in Erftstadt und weitere 100 in Koszalin (Polen). Die Manufaktur räuchert und verarbeitet ihre Fische traditionell von Hand, setzt jedoch bei der MAP-Verpackung auf modernste Technik. Seit 25 Jahren verarbeitet das Familienunternehmen unter der Leitung von Theo und Elke Jansen sowie Bert Wechsler mit seinen irischen Bio-Lachsen von Naturland zertifizierte Rohware.
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat erneut den Verdacht geäußert, dass die Deutsche Edelfisch DEG GmbH & Co. II KG in Deutschland Wertpapiere in Form von Schuldverschreibungen öffentlich anbietet, ohne den gesetzlich erforderlichen Prospekt bzw. ohne das erforderliche Wertpapier-Informationsblatt (WIB) zu veröffentlichen. Während die heutige BaFin-Mitteilung sich auf Wertpapiere mit den Bezeichnungen "Anleihe 2020/2023" und "Anleihe 2020/2028" bezieht, hatte die BaFin am 30. November vergangenen Jahres bereits das öffentliche Angebot der "Anleihe 2020/22" wegen Verstoßes gegen § 4 Abs. 1 Wertpapierprospektgesetz (WpPG) untersagt. Die BaFin weist ausdrücklich darauf hin, dass selbst vorliegende Prospekte weder auf inhaltliche Richtigkeit geprüft werden noch eine Kontrolle der Seriosität des Produktes oder der Emittentin erfolge. Ein Verstoß gegen die Pflicht zur Veröffentlichung eines Wertpapier-Informationsblattes kann gemäß § 24 Abs. 6 WpPG mit einer Geldbuße von bis zu 5 Mio. Euro bzw. 3 Prozent des Gesamtumsatzes des letzten Geschäftsjahres geahndet werden. Die Deutsche Edelfisch wirbt mit "attraktiven Renditechancen für Anleger und Investoren" in die Zander-Indoor-Aquakultur.
Das Hochwasser der letzten Tage hat die fränkischen Teichwirte zum Teil hart getroffen, schreibt das Portal Nordbayern. So seien die 14 Teiche von Jürgen Schaaf aus Tretzendorf (Landkreis Haßberge) um rund 30 Zentimeter überflutet worden. Das Wasser der Aurach habe am vergangenen Wochenende "wohl bis zu 80 Prozent der Fischbestände aus den Weihern gespült", schätzt der Züchter. Doch eine genaue Prognose könne er erst machen, wenn im Herbst abgefischt wird. Die Teichwirte im Aischgrund hingegen sollen "mit einem blauen Auge davon gekommen" sein. Walter Jakob, Vorsitzender der Teichgenossenschaft, wisse zumindest nur von wenigen Fällen, bei denen ein Fischzuchtbetrieb durch Hochwasser Schaden genommen hätte. Das habe verschiedene Gründe. Viele Teiche lägen weiter weg vom Aischgrund und seien daher von den Fluten verschont geblieben. Außerdem dienten lange Teichketten als zusätzliche Hochwasserspeicher. Oberhalb des Wasserspiegels habe jeder Teich einen Freiraum von 25 bis 40 Zentimetern Höhe, der aufgefüllt werde, bevor das Wasser in den nächsten Teich laufe. Ein Grund für vergleichsweise geringe Verluste sei auch das Verhalten der Karpfen: während etwa Hechte und Zander gerne mit der Strömung schwimmen, seien Karpfen es gewohnt, sich gegen die Strömung zu stellen.
Ein Fischereistreit zwischen der Europäischen Union und Norwegen eskaliert. Norwegen hat unter Betonung seiner Hoheitsansprüche über die Region Spitzbergen die Kabeljauquote der Europäischen Union einseitig um 7.000 t gesenkt. Außerdem haben die Norweger angekündigt, ihre Makrelenquote ebenfalls einseitig um 106.456 t zu erhöhen. "Da im Rahmen einer nachhaltigen Bewirtschaftung die Gesamtfangmengen nicht steigen, würde daraus eine dauerhafte Verringerung der Fischereimöglichkeiten der EU resultieren", kritisieren in einer gemeinsamen Mitteilung Dr. Peter Breckling vom Deutschen Fischerei-Verband (DFV) und Dr. Uwe Richter vom Deutschen Hochseefischerei-Verband (DHV).
Globus hat als erster Supermarkt zu Anfang Juli gleich vier Fischalternativen auf pflanzlicher Basis von Vegan Zeastar gelistet, meldet deren Deutschland-Vertretung, die Sterk Food Group. Verkauft werden Zalmon Sashimi, NoTuna Sashimi, Crispy Lemon Shrimpz und Kalamariz. "Die Alternativen sind komplett pflanzlich, ozeanfreundlich und palmölfrei", schreibt Sterk-Projektleiter Laurens Sterk und hebt hervor: "Mit dieser Kooperation gehen wir die ersten Schritte in Deutschland." Die Tierschutzorganisation PETA Deutschland hatte einen der Artikel, das Zalmon Sashimi, im vergangenen Jahr mit dem Vegan Food Award ausgezeichnet. Frank Schmidt, Head of Corporate Affairs bei PETA, meint: "Vegan Zeastar beweist, dass sich Tier-, Gesundheits- und Umweltschutz in einem leckeren Produkt vereinen lassen." Zu der Produktpalette der Marke Vegan Zeastar des Herstellers Vegan Finest Food gehören noch weitere pflanzliche Fischalternativen, darunter Chili Shrimpz, Tasty Codd und Thunfisch Flakes, mit Aromen und Texturen, die - so Laurens Sterk - "fast nicht von echtem Fisch zu unterscheiden sind."
Fast auf den Tag genau vor 25 Jahren hat Sabine Eschen in Dannenberg (Niedersachsen) ein Fischfachgeschäft gegründet. Der nächtliche Einkauf auf dem Hamburger Fischmarkt und ein hoher Anteil hausgemachter Produkte sorgen für beste Qualität und ein eigenes Profil. Besonders sind auch die Ladenöffnungszeiten von Donnerstag bis Samstag. Wie funktioniert ein Fachgeschäft, das nur an 21,5 Stunden in der Woche geöffnet hat? Lesen Sie mehr dazu in der August-Ausgabe von Fischmagazin.
Im Corona-Pandemiejahr 2020 konnten die Unternehmen der Fischindustrie den Gesamtumsatz um 0,4 % auf 2,44 Mrd. € erhöhen. Das teilt der Bundesverband der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels mit. Besonders dynamisch entwickelten sich die Umsätze mit Kunden im Ausland mit einem Zuwachs von 7 % auf 576 Mio. €. Sehr positiv hat sich auch die Produktionsmenge um 4% auf 434.176 Tonnen im Wert von 2,13 Mrd. € entwickelt.
Der spanische Lebensmittelproduzent Cocuus System Ibérica ist mit seinen Steaks aus dem 3D-Drucker auf großes Interesse gestoßen. Jetzt hat das im baskischen Cizur Menor bei Pamplona ansässige Unternehmen auch eine Thunfisch-Alternative vorgestellt. Aktuell stehe man bezüglich des "Thunfischs" in Verhandlungen mit sechs oder sieben großen Konservenproduzenten, darunter auch amerikanische, teilte Cocuus-Gründer und -Geschäftsführer Patxi Larumbe mit. Der Verkauf für das zu einem Kilopreis von rund 20,- Euro angebotene 3D-Produkt soll noch im Laufe dieses Jahres beginnen. Auch in Spanien ist der Markt für pflanzenbasierte Alternativen für Fleisch, Fisch und Seafood zuletzt zweistellig gewachsen, alleine von 2019 auf 2020 sind die Verkäufe laut einer Studie des von der EU-Kommission geförderten Projektes Smart Protein um 48 % auf 448 Mio. Euro im Jahr gestiegen. Angesichts dieser Entwicklung habe Cocuus System sein bisheriges Sortiment an Imitaten von Steaks, Lammrippen, Speck und Lachs um "vegetarischen Thunfisch" erweitert. Larumbe verrät nur soviel: "Es ähnelt Thunfisch, weil es so riecht, schmeckt und dieselbe Textur besitzt."
Ein neues Forschungsprojekt untersucht zum ersten Mal, wie Milliarden von Schwarmfischen in der Fischerei sterben, meldet die dänische Nachrichtenagentur Ritzaus Bureau. Ziel des mehrjährigen Projektes ist es zu erfahren, wie genau Fische in der pelagischen Schleppnetzfischerei sterben und ob Fangmethoden entwickelt werden können, die ein humaneres Töten der empfindungsfähigen Tiere unterstützen. Projektträger sind der dänische Tierschutzverband "Dyrenes Beskyttelse" und die Dänische Organisation der Schwarmfischproduzenten (DPPO), wobei die Forschungen von der Schwedischen Universität für Agrarwissenschaften, der DTU Aqua und dem Dänischen Technologischen Institut durchgeführt werden. Unterstützt wird das Vorhaben von der amerikanischen Forschungs- und Stipendienstiftung Open Philanthropy. "Fische sind fühlende Tiere und verdienen es, richtig getötet zu werden", meint der Biologe Nicolaj Lindeborgh, Berater für Fisch und Fischschutz bei Dyrenes Beskyttelse, und begründet das Projekt: "Wir vermuten, dass dies heute nicht der Fall ist." Auch die Fischer der DPPO wollen dazu beitragen, dass die Tötung so schonend wie möglich erfolgt.