In Wien hat das Start-up Revo Foods Anfang März erstmals offiziell seinen veganen "Lachs" aus dem 3D-Drucker verkosten lassen. "Sieht aus wie Lachs, schmeckt wie Lachs - ist aber rein pflanzlich", beschreibt das Portal des Fernsehsenders ARD pointiert das revolutionär zu nennende Produkt. Organisiert hat das Tasting in einem kleinen Bagel-Laden der österreichischen Hauptstadt Robin Simsa, einer von drei Gründern von Revo Foods. Mit Blick auf andere pflanzliche Fisch-Ersatzprodukte meint Simsa: "Wenn man an Lachs denkt, den meistgegessenen Fisch auf der Welt, da gibt es noch keine guten Produkte für Leute, die sich ein bisschen nachhaltiger ernähren wollen."
Sensorfolien, die den Frischegrad von Lebensmitteln dokumentieren und quantifizieren, werden im Rahmen eines vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderten Projektes an der Universität zu Lübeck entwickelt. Erste Sensorfolien gibt es bereits. Bei einer Frischemessung von Lebensmitteln verfärbt sich die Folie des entsprechenden Sensors von grün (= genießbar) zu rot (= sollte besser entsorgt werden). "Mit unserem Sensor werden direkt die beim Verzehr entstehenden Substanzen, die biogenen Amine, detektiert", erklärt Projektleiter PD Dr. Ramtin Rahmanzadeh. An der Entwicklung des Projektes Ki-BioSense arbeitet ein Konsortium bestehend aus den drei Instituten für Biomedizinische Optik (PD Dr. Ramtin Rahmanzadeh), für Softwaretechnik und Programmiersprachen (Prof. Martin Leucker) und Ernährungsmedizin (Prof. Christian Sina). Außerdem sind führende Unternehmen der Lebensmittelindustrie beteiligt. Gemeinsam sollen im Rahmen des 2,3 Mio. Euro teuren Projektes unter anderem Aspekte der Digitalisierung der Lieferkette, die Optimierung von Bio-Sensoren und die Kalibrierung der Sensoren Mithilfe von KI-Methoden erforscht werden.
Russlands diesjährige Fänge liegen aktuell (Stand: 9. März) insgesamt 159.420 t oder 15,2 % niedriger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, schreibt Fish Information & Services (FIS). Beim Alaska-Pollack im fernöstlichen Fischerei-Bassin liegen die Fänge mit bislang 486.610 t sogar um 147.330 t oder 23,2 % unter dem Vorjahresresultat, beim Kabeljau bedeuten die 35.980 t ein Minus von 6.510 t oder 15,2 % und beim Hering liegen die Fänge mit 83.430 t gut 26.480 t oder 24 % niedriger als 2020.
Weltweit ist es überaus verbreitet, dass preiswertere Fisch- und Seafood-Arten als höherwertige deklariert und verkauft werden. Die britische Tageszeitung The Guardian hat jetzt insgesamt 44 in jüngerer Zeit veröffentlichte Studien zu dem Thema ausgewertet, für die in toto 9.000 Seafood-Proben in Restaurants, bei Fischhändlern und in Supermärkten in mehr als 30 Ländern gezogen worden waren. Das Fazit: 36 % der Produkte waren falsch etikettiert. Viele der Studien setzten neue DNA-Analysetechniken ein. Die höchsten Quoten an Falschetikettierung wurden in Großbritannien und in Kanada festgestellt, nämlich 55 % und 38 %.
Tim Allison erweitert den gleichnamigen Edeka in Ennigloh (Nordrhein-Westfalen), den er im Sommer 2020 von seinem Vorgänger Christian Petzold übernommen hat, meldet das Westfalen-Blatt. Nach dem Umbau wird des bislang 1.050 Quadratmeter große Markt auf einer Fläche von dann 1.600 Quadratmetern auch eine Fischtheke integrieren. Die Ladengänge werden verbreitert, um gerade in Zeiten von Corona das Ansteckungsrisiko zu reduzieren. Unter der Bezeichnung "Easy-Shopper" sollen außerdem Scan-Einkaufswagen angeschafft werden, bei denen der Kunde die Ware direkt am Einkaufswagen digital erfasst. Während der geplanten fast elfwöchigen Schließung will Allison Stammkunden ein unentgeltliches Shuttle zu anderen Edeka-Filialen anbieten.
Der Düsseldorfer Edekaner Zurheide hat seine Filiale im Stadtteil Riesholz nach aufwendigem Umbau am 2. März wiedereröffnet, meldet das Portal Stores-Shops. Auf der weitläufigen Verkaufsfläche von 6.000 Quadratmetern gibt es auf der Kopfseite des Marktes neben einer Metzgerei auch eine Fischtheke mit angeschlossener Räucherei und Sushi-Bar. Die kulinarischen Highlights im Frischesortiment präsentieren sich über den Markt verteilt und sind nicht, wie in vielen anderen großen Supermärkten üblich, in Frischegürteln oder auf Frischeinseln gebündelt. Das Bio-Sortiment ist mit einer Fläche von 300 Quadratmetern doppelt so groß wie vorher. Denn "das Bio-Sortiment verzeichnet den höchsten Umsatzanstieg von allen Abteilungen", erklärt Geschäftsführer Rüdiger Zurheide. Das "Gourmet Restaurant" bietet nach dem Umbau nur noch 50 Sitzplätze. Im Hinblick auf "Abgrenzungen […], die uns auch nach Corona begleiten werden", gibt es nur noch Zweier- und Vierertische, die durch Acylglasscheiben abgetrennt sind. Hauptgrund für den Markt-Relaunch war die Anpassung des Kältesystems an die EU-Klimaschutzverordnung, die beim gesamten Kühl- und Tiefkühlsortiment zu Einsparungen von geschätzten 40 Prozent geführt habe, im Bereich der Plus-Kühlung sogar von 70 Prozent.
Borco Höhns, Branchenführer für Fahrzeuge und Lösungen für den mobilen Verkauf, konnte seinen Umsatz auch in der Corona-Krise halten. "Trotz der Wochen der pandemiebedingten Kurzarbeit vor knapp zwölf Monaten haben wir unsere Positionierung im Markt weiter ausgebaut", bilanziert Geschäftsführer Andreas Elsässer (48) das abgelaufene Geschäftsjahr 2020. Mit 30 Mio. Euro lag der Umsatz auf dem Niveau von 2018. Im laufenden Geschäftsjahr 2021 seien Investitionen in Höhe von 3 Mio. Euro vorgesehen, der Umsatz soll auf rund 35 Mio. Euro wachsen.
Ole Spicker, bislang Geschäftsführer der Atlantic Sapphire-Lachszucht im dänischen Hvide Sande, hat das Unternehmen verlassen, meldet IntraFish. Spicker war seit 2018 zunächst Betriebsleiter der landgestützten Indoor-Farm an Dänemarks Westküste, bevor er im Januar 2020 von Ole Christian Norvik die Geschäftsleitung übernahm. Nach Angaben seines LinkedIn-Profils arbeitet er jetzt als selbstständiger Spezialist für Kreislaufanlagen. Die Farm in Hvide Sande hatte in den letzten vier Jahren zweimal Rückschläge erlitten: zunächst war es 2017 zu einem Massensterben von mehr als 225.000 Lachsen gekommen, Anfang 2020 starben weitere 227.000 Fische.
Heidefisch, Deutschlands mutmaßlich größter Züchter von Lachsforellen, notierte in den letzten zwölf von der Corona-Pandemie bestimmten Monaten keine dramatischen Einbrüche. "Manche Kunden sind zurückhaltender, lassen sich ihre Ware peu a peu liefern", beschreibt Geschäftsführer Stephan Winkelmann (35) eine Folge des Gastro-Lockdowns. Heidefisch, ansässig im niedersächsischen Dorf Meinholz im Heidekreis, hat im Februar die zweite Schlachtsaison abgeschlossen, nachdem bereits vor Weihnachten Lachsforellen geschlachtet und ihr Kaviar verarbeitet worden waren. Die Produktionsmenge liegt aktuell bei etwa 650 t Lachsforellen und 70 t Lachsforellenkaviar per anno, die über Großhändler an die Gastronomie und in den LEH verkauft werden. Die zur Schlachtsaison frisch vermarkteten Forellen werden zu 70 bis 80% nach Osteuropa verkauft, insbesondere ins Baltikum und in die Ukraine. Der Verkauf von ein bis zwei ganzen Lkw ins Ausland sei für Heidefisch attraktiv, erklärt Stephan Winkelmann.
Die Gastronomen im Hamburger Elbegebiet bieten zur diesjährigen Stint-Saison den beliebten Fisch aufgrund des Gastro-Lockdowns nur für den Außer-Haus-Verzehr an. Dabei könnten die Gastronomen froh sein, überhaupt noch mit Stint versorgt zu werden, zitiert das Hamburger Abendblatt Marc-René Pastel, Betreiber des Restaurants Norddeutsches Haus am Altengammer Elbdeich: "Die Fischer haben vergangenes Jahr nur wenige Restaurants beliefert. An den Großhandel verkaufen sie gar nicht mehr." Dabei spricht Pastel von den Fischern Wilhelm Grube und Jens Stoef aus Hoopte. Er selber verkauft sonntags auf Vorbestellung und je nach Fangmenge Stint mit Speckkartoffelsalat, die Portion für 15,50 Euro.