Hamburg: Kein Elb-Stint mehr für den Großhandel

Die Gastronomen im Hamburger Elbegebiet bieten zur diesjährigen Stint-Saison den beliebten Fisch aufgrund des Gastro-Lockdowns nur für den Außer-Haus-Verzehr an. Dabei könnten die Gastronomen froh sein, überhaupt noch mit Stint versorgt zu werden, zitiert das Hamburger Abendblatt Marc-René Pastel, Betreiber des Restaurants Norddeutsches Haus am Altengammer Elbdeich: "Die Fischer haben vergangenes Jahr nur wenige Restaurants beliefert. An den Großhandel verkaufen sie gar nicht mehr." Dabei spricht Pastel von den Fischern Wilhelm Grube und Jens Stoef aus Hoopte. Er selber verkauft sonntags auf Vorbestellung und je nach Fangmenge Stint mit Speckkartoffelsalat, die Portion für 15,50 Euro.

Vom Landhaus Voigt (Ochsenwerder Norderdeich 113) wird der in Roggenmehl gebratene Stint mit verschiedenen Beilagen von Donnerstags bis Sonntag angeboten, in der Wein- und Friesenstube Ochsenwerder von Freitags bis Sonntag. Anders als die genannten drei Restaurants soll es im Fährhaus Tatenberg nicht nur im März, sondern auch noch im April sonntags Stint geben.

Illegal wollten an der diesjährigen Stint-Saison sieben Männer teilhaben, die die Fischereiaufsicht der Hamburger Umweltbehörde in der Nacht zum Mittwoch am Neuengammer Hauptdeich ertappte: sie hatten in Wannen, Tonnen und Schubkarren "mehrere hundert Kilo" Stinte zum Abtransport bereitgestellt, schreibt das Abendblatt. Sie haben ein Strafverfahren wegen Fischwilderei und einem Verstoß gegen das Tierschutzgesetz sowie ein Bußgeldverfahren aufgrund von Verstößen gegen das Hamburgische Fischerei- und Angelgesetz zu erwarten. Nutznießer des Vorfalls ist ein vermutlich durch ein Windrad verletzter Seeadler, der in der Aufzuchtstation von Olaf Nieß jetzt mit Hilfe des frischen Stints kuriert wird.

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