16.03.2021

Studien: Warenunterschiebung weltweit in großem Stil

Weltweit ist es überaus verbreitet, dass preiswertere Fisch- und Seafood-Arten als höherwertige deklariert und verkauft werden. Die britische Tageszeitung The Guardian hat jetzt insgesamt 44 in jüngerer Zeit veröffentlichte Studien zu dem Thema ausgewertet, für die in toto 9.000 Seafood-Proben in Restaurants, bei Fischhändlern und in Supermärkten in mehr als 30 Ländern gezogen worden waren. Das Fazit: 36 % der Produkte waren falsch etikettiert. Viele der Studien setzten neue DNA-Analysetechniken ein. Die höchsten Quoten an Falschetikettierung wurden in Großbritannien und in Kanada festgestellt, nämlich 55 % und 38 %.

In manchen Fällen werden Produkte als unterschiedliche Art derselben Familie ausgewiesen. So wurden beispielsweise in Deutschland bei einer Prüfung 48 % der Jakobsmuscheln als preiswertere Japanische Kammmuscheln identifiziert. Bei Haifischfilets, gekauft auf italienischen Fischmärkten und bei Fischhändlern, stießen Forscher auf einen Anteil fehletikettierter Produkte von 45 %. Gelegentlich werden gefährdete Arten statt der ausgewiesenen eingesetzt. 2018 war im Rahmen einer britischen Studie festgestellt worden, dass fast 70 % der in Großbritannien verkauften Snapper tatsächlich andere Fischarten waren, und zwar nicht weniger als 38 unterschiedliche Arten, darunter rifflebende, durch Überfischung und Lebensraum-Zerstörung bedrohte Fischarten. In manchen Fällen wiederum enthalten Produkte nicht einmal Seafood: so bestanden Garnelenbällchen in Singapur aus Schweinefleisch und - enthielten nicht einmal Spuren von Garnelen.

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11.11.2015   Brüssel: Verbrauchertäuschung bei jedem dritten Fisch
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