15.02.2010

Kanada: Einspruch gegen Zertifizierung der Fraser River-Lachsfischerei

Drei Umweltschutzorganisationen haben Einspruch erhoben gegen die Ankündigung des MSC, die Wildlachsfischerei im kanadischen Fraser River (British Columbia) als nachhaltig und gut gemanaged zu zertifizieren. Die Koalition aus David Suzuki Foundation, SkeenaWild Conservation Trust und der Watershed Watch Salmon Society haben am Mittwoch förmlich in der MSC-Zentrale in London Widerspruch eingelegt, schreibt Fish Information & Services (FIS). Der Ökologe Dr. Craig Orr, Geschäftsführer der Watershed Watch Salmon Society, erklärte: „Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass sich die Lachspopulationen im Fraser River auf einem sehr niedrigen Niveau befinden und vom Aussterben bedroht sind.“ Es wäre deshalb in hohem Maße unverantwortlich, diesen gefährdeten Lachs als nachhaltig zu etikettieren, solange das Fischerei-Management nicht verbessert, die Überfischung gestoppt wird und die Bestände die Möglichkeit erhalten sich zu erholen. Der Ausschuss für den Zustand bedrohter Wildtiere in Kanada stuft einige jener Sockeye-Bestände, die der MSC demnächst zertifizieren will, als „bedroht“ ein und auch die Weltnaturschutzunion (IUCN) listet einige als „ernsthaft bedroht“. Der Sockeye-Bestand im Fraser River ist im vergangenen Jahr offenbar zusammengebrochen: während 10,5 Millionen Lachse zum Laichen zurückkehren sollten, kamen tatsächlich nur 13 Prozent dieser Zahl.
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