22.06.2009

Brandenburg: „Fischwilderei ist für uns ein richtiges Problem“

Im vergangenen Jahr wurden im Bundesland Brandenburg 411 Fälle von Fischwilderei angezeigt. Die Dunkelziffer sei jedoch immens und der Schaden erheblich, schreibt die Märkische Oderzeitung. „Fischwilderei ist für uns ein richtiges Problem“, sagt Lars Dettmann, Geschäftsführer des Landesfischereiverbandes. Das Problem: die Kontrollinstanzen müssten etwa 174.000 Hobby-Angler im Land im Blick haben. Die Fischereiaufsicht wurde vor einigen Jahren an die Kreise delegiert, die überwiegend Ehrenamtler betrauen. Nur in einigen Kreisen erhalten diese überhaupt eine Aufwandsentschädigung, erklärt Dettmann. Die Folge: einzelne Fischereibetriebe sahen sich schon gezwungen, private Sicherheitsdienste zu engagieren und damit selbst für die Verfolgung von Straftätern zu zahlen.

Auch Fischdiebe kommen immer wieder ungeschoren davon, wenn sie beispielsweise nachts Reusen aufschneiden und den Fang stehlen. „Schätzungsweise 1.000 Fälle von Fischdiebstahl gibt es jedes Jahr, aber viele Betriebe zeigen das nicht mehr an, weil die Möglichkeiten, die Täter zu fassen, so gering sind“, meint Dettmann. Im vergangenen Jahr ließen beispielsweise Unbekannte das Wasser aus einem Teich bei Prignitz ab und stahlen mehrere Tonnen Fisch. Bis heute wurden die Täter nicht gefasst. Der Verbandsvertreter fordert eine höhere Kontrolldichte: „Und dafür ist auch eine effektive Wasserschutzpolizei nötig.“
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