24.03.2021

Studie: Wie norwegischer Lachs klimafreundlich transportiert werden kann

Der ökologische Fußabdruck von norwegischem Zuchtlachs hängt ganz erheblich von der Transportmethode ab, die für den Fisch in die Zielländer gewählt wird. Zu diesem Thema führt Nofima, das norwegische Institut für Lebensmittel-, Fischerei- und Aquakulturforschung, ein noch bis 2022 laufendes Projekt durch, zu dem jetzt ein Zwischenbericht veröffentlicht wurde. "Werden statt ganzer Fische Filets transportiert, kann der ökologische Fußabdruck um schätzungsweise 25 Prozent verringert werden", schreiben die Nofima-Experten. Wird für den Export in Überseemärkte statt des Flugzeugs das Schiff gewählt, lässt sich der Carbon footprint sogar um mehr als 90 Prozent senken. Die Filetierung der Lachse in Norwegen sei darüberhinaus auch deshalb nachhaltiger, weil verbleibende Fischteile wie Kopf, Rücken und weitere Abschnitte dort besser genutzt würden als bei einer Filetierung etwa in Frankreich. Alleine dadurch könne der Öko-Fußabdruck für einen im Pariser Restaurant verspeisten Fisch um 20 Prozent gesenkt werden.

Für den Schiffstransport von Frischfisch sei allerdings ein bei weitem längeres MHD als heute erforderlich, so dass hier TK-Lachs, der anschließend als Refreshed-Ware verkauft werde, eingesetzt werden müsse. Unter Kostengesichtspunkten müsse für die Luftfracht von Lachs das Sechs- bis Siebenfache gegenüber der Schiffsfracht veranschlagt werden. Eine Herausforderung beim Umstieg von Luft- auf Schiffstransport sei allerdings die Akzeptanz bei den Akteuren innerhalb der Wertschöpfungskette. Sowohl die verarbeitende Industrie wie auch der Verbraucher bevorzugten noch Frischlachs. Deshalb soll im Rahmen des Nofima-Projektes in Erfahrung gebracht werden, in welchem Maße die unterschiedlichen Kundengruppen bereit wären, beispielsweise gefrorenen und aufgetauten Norwegerlachs zu kaufen und zu verwenden.

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