23.06.2020

Ostseefischerei: ICES empfiehlt erneut Fangstopp für mehrere Bestände

Der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) hat seine Empfehlungen für die Fischerei in der Ostsee für das kommende Jahr veröffentlicht. "Für die Ostseefischer ist keine Entspannung in Sicht. Vielmehr geht der Existenzkampf in die nächste Runde", kommentiert der Deutsche Fischerei-Verband (DFV) die Fangempfehlungen 2021. Einziger Lichtblick: der westliche Dorsch, der sich weiter erholt. Der ICES empfiehlt unter bestimmten Annahmen eine Erhöhung der Gesamtfangmenge (einschließlich der Freizeitfischerei) für den westlichen Dorsch um 21,8 %. Das würde einer Fangmenge von 4.635 t für die kommerzielle Fischerei entsprechen. Beim östlichen Dorsch empfiehlt der ICES auch für 2021 - wie schon 2020 - wieder einen Fangstopp für die gezielte Dorschfischerei. Unklar sei jedoch, ob die Bestandssituation mit fischereilichen Maßnahmen überhaupt verbessert werden könne, meint DFV-Sprecher Claus Ubl.

Auch für den westlichen Hering, eine der wichtigen Fischarten für die deutsche Ostseefischerei, wünscht sich der ICES einen Fangstopp. Denn die Laicherbestandsbiomasse (SSB) liegt seit 2007 unter dem Mindestschwellenwert (Blim). Deutlich positiv entwickeln sich die Plattfischbestände in der Ostsee wie Scholle, Kliesche, Flunder und Steinbutt. Entsprechend empfiehlt der ICES beispielsweise eine Anhebung der Gesamtfangmenge bei der Scholle um 13 %. Auch andere Arten wie die Sprotte bewegen sich im Bereich natürlicher Bestandsschwankungen.

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