Essen: Brutanlage für Tigergarnelen will ab Sommer 2020 liefern

Das Start-up Rheingarnelen in Essen hat im Juni mit der Produktion von Larven der Tigergarnele begonnen, um sie ab Mitte kommenden Jahres als Besatzmaterial für Kreislaufanlagen zu verkaufen. Das "Brot- und Buttergeschäft" des jungen Unternehmens, das seinen Sitz in dem Gründerzentrum Triple Z hat, ist derzeit allerdings noch die Aufzucht insbesondere von Amanogarnelen (Caridina multidentata) für die Aquaristik, schreibt die Westfalenpost. Timon Orths, der nach seinem Chemiestudium (B.Sc.) an der RWTH Aachen anschließend Water Science (M.Sc.) an der Universität Duisburg-Essen studiert hat, und Christoph Poschmann, Chemielaborant und Algenexperte, züchten die bei Aquarianern beliebte Garnele in Aquarien, die im Keller der historischen Gebäude der ehemaligen Zeche Zollverein an der Katernberger Straße stehen.

Darüberhinaus wollen die beiden mittelfristig Kreislaufanlagen für Warmwassergarnelen in Deutschland mit Postlarven versorgen, die bislang per Luftfracht ausschließlich aus den USA importiert werden. "Der Transportstress der Postlarven führt zu einer geringeren Qualität in der Grow-out-Phase. Zudem kommt es immer wieder zu Lieferengpässen, die die Produktion für mehrere Wochen unterbrechen", nennen die Züchter Argumente für die Produktion in Deutschland. Die ersten selbst aufgezogenen White Tiger-Larven sind bereits zu 10 cm langen Shrimps herangewachsen. Die Elterntiere sind derzeit noch in einem Großaquarium außerhalb des Gründerzentrums Triple Z ausgelagert. Postlarven könne Rheingarnelen voraussichtlich ab Sommer 2020 in zunächst kleinen Mengen liefern, betont Timon Orths, der derzeit zahlreiche Anfragen abschlägig bescheiden muss. Allerdings stellt Dirk Otto, Leiter des Zentrums, räumliche Erweiterungsmöglichkeiten in Aussicht, sollte das Geschäft mit den Rheingarnelen gut anlaufen.


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