16.02.2009
Studie: Wale fressen Fischern keinen Fisch weg
Wale fressen so viel Fisch, dass die Netze der einheimischen Fischer leer bleiben - diese insbesondere von Walfangnationen aufgestellte Behauptung hat eine Studie amerikanischer und deutscher Wissenschaftler widerlegt, schreibt The Financial Times Deutschland (FTD). Bisherige Studien japanischer Forscher hatten die Wale als Ursache für Fangrückgänge dargestellt. Die Japaner hatten die Mageninhalte getöteter Tiere untersucht und die Ergebnisse auf einen geschätzten Walbestand hochgerechnet. „Diese Berechnung ist zu grob, um eine wirkliche Aussage treffen zu können“, sagte Kristin Kaschner, Co-Autorin der Studie. „Die Annahme, dass in einem Ökosystem eine einzige Ebene verändert werden kann, indem man in eine andere eingreift, ist falsch,“ urteilte die Walexpertin. Selbst wenn in den tropischen Küstengewässern keine Wale vorkämen, stiegen die Bestände der kommerziell genutzten Fische nicht an. Die Wissenschaftler folgerten aus ihren Beobachtungen, dass die Fischbestände sogar zunehmen könnten, wenn Wale in dem Gewässer vorkommen. Denn sie würden Fische fressen, die mit wirtschaftlich interessanten Arten um Nahrung konkurrieren. Die detaillierten Ergebnisse sollen auf der jährlichen Konferenz der Internationalen Walfangkommission (IWC) vorgestellt werden, deren nächste im Juni stattfindet.
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