05.09.2013

Färöer: Verhandlungen über Heringsquote ergebnislos abgebrochen

Verhandlungen über die umstrittene hohe Heringsfangquote der Färöer Inseln gingen jetzt in London ohne konkretes Ergebnis zu Ende, meldet Fish Information & Services (FIS). Zwei Tage lang hatten Vertreter aus Russland, Island, Norwegen, der Europäischen Union und der Färöer versucht, eine Lösung für die drohende Überfischung des atlanto-skandischen Heringsbestandes zu finden. Nachdem sich die Färöer Inseln in diesem Jahr einseitig eine Heringsquote genehmigt hatten, die mit 105.000 t mehr als dreimal so hoch ist wie die vereinbarten 31.940 t, mussten die übrigen Fangnationen ihre Quoten um 26 Prozent reduzieren, um eine nachhaltige Bewirtschaftung des Heringsbestandes zu gewährleisten.

Einziges Resultat, dem allerdings noch Island und Russland zustimmen müssten, sei die Etablierung einer wissenschaftlichen Arbeitsgruppe, teilte der Direktor der Scottish Pelagic Fishermen's Association, Ian Gatt, mit. Dies sei zwar ein Fortschritt, werde aber kurzfristig zu keiner Lösung des Konfliktes führen. Gatt beklagte, dass die Färöer "absolut nichts anzubieten gehabt hätten". Noch schlimmer sei, dass sie keine Versicherung abgeben wollten, im kommenden Jahr nicht erneut unilateral eine hohe TAC festzulegen. Schließlich hätten sie keinerlei wissenschaftliche Belege dafür vorgelegt, warum sie sich einen derart hohen Anteil der Gesamtquote erlaubten. Wissenschaftlich gestützte Daten hätten die Färöer ausschließlich für den Monat Mai präsentiert. Ihre Präsentation hätte das Wanderverhalten des Herings während der restlichen Zeit des Jahres nicht berücksichtigt und sei daher von den Norwegern zurückgewiesen worden.

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29.08.2013   EU: Handelssanktionen gegen die Färöer Inseln sind in Kraft getreten
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