23.11.2012
Hummer: Preise ziehen leicht an
Die Hummer-Fischerei im US-Bundesstaat Maine und in Kanada liefert derzeit beachtliche Mengen zu sehr moderaten Preisen. Von dem gegenwärtigen Preisniveau "profitieren alle - bis auf die Fischer", zitiert das Portal IntraFish den Präsidenten von Fisher King Seafoods, Tor Conklin. Diesen Sommer hatten Preise zwischen 2,- und 2,50 USD/Pound (3,44 bis 4,28 Euro/kg) zu öffentlichkeitswirksamen Protestaktionen kanadischer Hummerfischer geführt. Anfang November lagen die Preise in Boston bei 3,10 bis 3,25 USD/Pound (5,30 bis 5,58 Euro/kg), teilt der Geschäftsführer des führenden Hummer-Verarbeiters East Coast Seafood, Mike Tourkistas, mit. Das sei mehr als zur selben Zeit des Vorjahres gezahlt wurde. Doch die Fischer hatten im Juli erklärt, erst bei 4,- USD/Pound (6,87 Euro/kg) würden sie die Gewinnzone erreichen. Gleichzeitig wettet der Direktor des Hummer-Instituts der Universität Maine, dass es für Maine in diesem Jahr "eine Rekordernte" geben werde. Zur beginnenden Weihnachtssaison startet auch in Kanadas Provinz Novia Scotia wieder die Fangsaison, denn hier wird - anders als in Maine - nicht ganzjährig gefischt.
Auch im Tiefkühl-Segment stehen in diesem Jahr große Mengen zur Verfügung. Denn als im Frühjahr Rekordmengen an Hummer angelandet wurden, griffen viele Einkäufer zu in der Hoffnung, die Ware in China und Asien generell zu verkaufen. Doch die Nachfrage dort war geringer als erwartet, sagt Mike Tourkistas, so dass sich auch East Coast mehr Hummer ins Tiefkühlhaus legen musste als beabsichtigt. Tor Conklin nennt Preise für TK-Ware: für Hummer-Schwänze von vier bis sechs Unzen (113 bis 170 Gramm) nehme er derzeit 13,- bis 14,- USD (10,13 bis 10,90 Euro), während der historische Durchschnitt bei 15,- bis 16,- USD (11,69 bis 12,47 Euro) liege. Größere Verkaufsmengen würden die Preisdifferenz ausgleichen, sagt Conklin. Die niedrigen Preise hätten Fisher King Seafoods einige neue Kunden beschert, etwa Imbiss-Ketten. Hierin sieht er auch für das kommende Jahr 2013 eine Chance: "Wir starten mit niedrigen Preisen, wodurch wir Nachfrage schaffen und für das Produkt mehr Möglichkeiten haben." So stehe Hummer beispielsweise im preislichen Wettbewerb mit Rindersteaks besser da, denn Beef werde aufgrund gestiegener Futterpreise teurer.
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