18.02.2025
Niederlande: Entwicklung eines Betäubungsgerätes für Hummer und Krebse
Das niederländische Ministerium für Landwirtschaft, Fischerei, Ernährungssicherheit und Natur (LVVN) erforscht gemeinsam mit Experten das Bewusstsein von Hummern und Krebsen, um darauf aufbauend ein elektrisches Betäubungsgerät für die Tiere zu entwickeln, melden die Visserij Nieuws. Dieses Gerät soll sicherstellen, dass Hummer und Krebse vor ihrer Tötung betäubt werden und keine Schmerzen empfinden. Das teilte LVVN-Staatssekretär Jean Rummenie in einer Antwort auf wiederholte Anträge des Repräsentantenhauses mit, in denen die Regierung aufgefordert wird, ein Verbot des Lebendkochens von Hummern und Krabben zu erlassen. Ein solcher Antrag sei im Dezember 2024 von der Partei für die Tiere PvdD (Ines Kostić) und der PVV (Dion Graus) eingebracht und von der Abgeordnetenkammer nahezu einstimmig – gegen die Stimmen des rechtsradikalen Forums für Demokratie (FvD) – unterstützt worden.
In der Praxis werden die Tiere in Restaurantküchen oft vor dem Garen getötet, indem ihnen mit einem Messer hinter den Kopf gestochen wird. Dieses Verfahren führe jedoch nicht immer zum Tod der Tiere, so dass diese dann zweimal Schmerzen erleiden würden – beim Messereinsatz und beim anschließenden Kochen – , kommentierte Rummenie. Der LVVN-Staatssekretär kündigte an, sich mit dem Branchenverband Koninklijke Horeca Nederland (KHN) zu beraten. Die Ergebnisse der Untersuchungen sollen noch im Jahre 2025 dem Parlament vorgelegt werden mit dem Ziel, das lebende Kochen von Hummern und Krebsen ab 2026 zu untersagen. Geklärt werden solle auch, wie die Tötung der Tiere in der Praxis in Großküchen praktikabel bewerkstelligt werden könne. Unklar ist, inwiefern die Tötung betäubter Tiere einem Verbot des Lebendkochens entsprechen kann.
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