13.09.2011
Cuxhaven: Fischereihafen-Sperrung sorgt für handfeste Konflikte
Ein Zaun ist der Stein des Anstoßes: Kutterfischer hatten am Wochenende in Cuxhaven einen mehrere hundert Meter langen Zaun demontiert, der seit vergangenen Donnerstag die Kaianlagen am Nordseekai im Alten Fischereihafen sperrt, melden heute die Cuxhavener Nachrichten (CN). Am Montagvormittag bauten Mitarbeiter des niedersächsischen Hafenbetreibers Niedersachsen Ports (NPorts) die Absperrgitter wieder auf. Polizei im Hintergrund beobachtete die Szene. Hintergrund des Konfliktes ist der schlechte bauliche Zustand der Kaianlagen. Eine statische Untersuchung habe festgestellt, dass Einsturzgefahr für den Nordkai bestehe: sowohl über als auch unter Wasser lägen erhebliche Betonabplatzungen bis zur Freilegung der Bewehrungsstähle vor.
„Wir haben die Aufgabe und auch die Verantwortung, Gefahren zu verhindern. Die Sicherheit von Menschen geht hier vor“, begründete Dr. Jens-Albert Oppel, Geschäftsführer von NPorts, die Maßnahme. Für die Fischkutter seien alternative Liegeplätze am Neuen Fischereihafen zur Verfügung gestellt worden. Dieser Umzug sei für die zwei Dutzend Krabbenkutter jedoch mit Schleusenzeiten und damit längeren Anfahrten verbunden, heißt es beim NDR. Die Eigner der Krabbenkutter kündigten deshalb an, den Zaun erneut abbauen zu wollen. „Wir wollen nur, dass man uns fischen lässt!“, zitieren die CN Kuttereigner Hans Bruhns. Der Streit um ist inzwischen zum Politikum geworden. Das Pikante: der Alte Fischereihafen wurde jüngst durch ein Sperrwerk, errichtet aus Mitteln des Umweltministeriums für fast sechs Millionen Euro, sturmflutsicher gemacht. 2007 waren schon die übrigen Bereiche des Hafenbeckens nahe der Cuxhavener Innenstadt gesperrt worden, ohne dass bislang Reparaturen oder Sanierung erfolgten. Die Kosten belaufen sich nach vorsichtigen Schätzungen auf mehr als 20 Millionen Euro.
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