03.02.2011

Norwegen: Gesundheitsbehörde empfiehlt drei Fischgerichte pro Woche

Selbst die Norweger essen zu wenig Fisch, urteilt die Gesundheitsbehörde des Landes und empfiehlt den Norwegern, vor allem doppelt soviel Fettfisch wie bislang zu essen. Der neue 356 Seiten umfassende Ernährungsbericht der Behörde enthalte einige hervorragende Argumente für den Fischhandel, meint das Portal IntraFish. Fischverzehr, so heißt es dort zusammenfassend, reduziere mit hoher Wahrscheinlichkeit das Risiko von Herzerkrankungen und Prostatakrebs. Es spreche vieles dafür, dass es einen Zusammenhang gebe zwischen geringem Fischkonsum und Krebserkranungen der Lunge, des Magens, des Darms und der Brust. Pro Woche sollte jeder Erwachsene mindestens 300 bis 450 Gramm Fisch essen, davon 200 Gramm Fettfisch, heißt es in den Empfehlungen. Das entspreche etwa zwei bis drei Hauptmahlzeiten mit Fisch. Derzeit esse selbst der Norweger wöchentlich nur 400 Gramm Fisch und Seafood, wovon 250 bis 300 Gramm auf Fisch entfielen. Da die positive gesundheitslichen Effekte insbesondere dem Anteil der Omega-3-Fettsäuren im Fisch zugeschrieben werden, listet der Bericht jene Fischarten, die einen besonders hohen Anteil dieser ungesättigten Fettsäuren enthalten.

Eine kritische Ergänzung zu dieser Publikation lieferte der norwegische Fernsehsender NRK: Zuchtlachs enthalte viel weniger Omega-3-Fettsäuren als behauptet. Für die Sendung Forbrukerinspektoerene (FBI) hatte die TV-Anstalt Lachsprodukte von fünf führenden Produzenten aus Supermärkten untersuchen lassen, schreibt IntraFish. Das Fazit: Lachs von Findus hatte einen Anteil von 2,1 Prozent Omega-3-Fettsäuren, bei der Probe von Fiskemannen waren es 1,4 Prozent, bei Godehav 1,3 Prozent, bei Salma 1,1 Prozent und der Lachs von Leroy habe bei nur 0,7 Prozent gelegen. Innerhalb der letzten zehn Jahre habe sich der Omega-3-Anteil mehr als halbiert. FBI begründete die Ergebnisse mit der heutigen Futterzusammensetzung der Zuchtlachse: „Farmlachs erhält heute zu 70 Prozent pflanzliches Futter, während sich Wildlachs von Fisch ernährt.“ Das Grünfutter sei günstiger. Prof. Harald Arnesen vom Ullevaal Universitätskrankenhaus erklärte gegenüber dem Sender pointiert, „Zuchtlachs wird ein schwimmendes Gemüse“. Das bedeute aber, dass zwei wöchentliche Lachs-Mahlzeiten nicht mehr ausreichten, um den empfohlenen Bedarf an Omega-3-Fettsäuren zu decken.
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