21.02.2022
Alaska: Mehr Pollack, größere Filets, aber Arbeitskräftemangel
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge steht die Alaska-Pollack-Branche in Alaska vor der aktuellen A-Fangsaison. Es werde ein besseres Jahr für die Produktion von Premiumfilets, da sich die Fangsituation verbessere und größere Fische gefangen würden, meldet das Portal IntraFish nach Gesprächen mit Führungspersonal insbesondere im führenden Fischereihafen Dutch Harbor. Die Schiffe müssten nicht so weit gen Norden fahren wie in vergangenen Jahren, außerdem würde die Corona-Pandemie die Produktion kaum mehr beeinträchtigen.
Im vergangenen Jahr führten kleinere Fische dazu, dass die Fabriken mehr Surimi produzierten, weil es nicht genug große Fische gab, um die Nachfrage nach VAP-Filets im Foodservice zu bedienen. Aktuell hingegen würden große Fische von bis zu 700 bis 800 Gramm gefangen. Außerdem habe die Küstenfischerei seit Beginn der A-Saison bereits mehr als doppelt soviel gefangen wie zur selben Zeit 2021. Auch die Fangfabrikschiffe hätten schon 45 % mehr gefischt als im Vergleichszeitraum vorigen Jahres, teilen die Genuine Alaska Pollock Producers (GAPP) mit. Auch die Surimi-Produktion ist seit Ende der B-Saison anhaltend hoch, bis Februar fast 47 % höher als 2021.
Eine Herausforderung in diesem Jahr sei jedoch ein überdurchschnittlich großer Mangel an Arbeitskräften – ein Problem, vor dem die gesamte Industrie, auch die Lachsverarbeiter stünden. Heimische Kräfte hätten kaum Interesse, so dass 70 % der Beschäftigten in Alaska Nicht-Einheimische sind. Für ausländische Arbeiter aber erteile die US-Regierung nicht genug benötigte "H-2B"-Visa. Die Folge: der Einstiegslohn liege mit 13,84 Euro/Stunde rund 28 % höher als 2021 und 50 % über dem staatlich festgelegten Mindestlohn von 9,07 Euro/Stunde. Ekuk Fisheries, ein Lachsverarbeiter, zahle sogar 16,15 Euro und Trident Seafoods biete seinen Arbeitern ein Überstundensalär von 20,97 Euro.
Der Fischmagazin-Newsletter: Hier kostenlos anmelden