20.01.2022
TH Köln entwickelt Algen-Zucht für zuhause, Restaurant oder Supermarkt
Wissenschaftler der TH Köln haben ein Tischgerät entwickelt, das den heimischen Algenanbau ermöglicht. Perspektivisch eigne es sich auch für Restaurantbetriebe oder Supermärkte, teilt die TH Köln mit, die zu den innovativsten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften zähle. Die Algenzucht wird im Rahmen des Projektes "NoriFarm" des der TH angeschlossenen GreenING Labs entwickelt. Ein interdisziplinäres Team des Labors arbeitet an einem neuartigen Tanksystem für die Kultivierung von schadstofffreien und frischen, essbaren Makroalgen.
Das konzipierte Tischgerät ähnelt einem Aquarium. Es umfasst einen Tank mit Wasser, das etwa Meeresbedingungen entspricht. Sensoren überwachen wichtige Wasserparameter wie Nährstoffgehalt und pH-Werte, um die Produktion eines sicheren, hochwertigen Nahrungsmittels zu gewährleisten. Eine App soll die Nutzung erleichtern, indem sie beispielsweise an das Säubern und Ernten erinnert. In die Produktentwicklung fließen Kenntnisse aus der Biologie, den Ingenieurswissenschaften, nachhaltigem Design und Informatik ein.
Projektleiterin Prof. Dr. Nina Kloster umreißt die Motivation der Forscher: "Die Omega-3-Fettsäuren in Fischen stammen aus ihrer Nahrung, den Algen. Algen direkt zu essen anstatt den Umweg über den Fisch zu gehen, stellt eine alternative und nachhaltige Omega-3-Quelle dar." Außerdem können tropische Makroalgen mit Schwermetallen und Pestiziden belastet sein. Das vom Bundesforschungsministerium mit 100.000 Euro geförderte Projekt NoriFarm läuft noch bis September 2022. Die Produktion des fertig entwickelten Geräts soll mit einer Unternehmensgründung verknüpft werden.
Der Fischmagazin-Newsletter: Hier kostenlos anmelden