16.09.2008

Spanien: Muscheln aus Galiziens Flussmündungen zunehmend belastet

Die Umweltbelastung der Muscheln, auch Jakobsmuscheln, die von den lukrativsten Bänken Galiziens stammen, ist in den letzten 20 Jahren „exponentiell angestiegen“, sagt Victoriano Urgorri, Direktor der Station für Meeresbiologie an der Universität von Santiago (USC) in A Graña. In den fünf produktivsten Muschelzuchtregionen der spanischen Provinz, in Ferrol, A Coruña, Vigo, Pontevedra und Arousa, habe sich die Wasserqualität seitdem erheblich verschlechtert, wird der Meeresbiologe bei Fish Information & Services (FIS) zitiert. Urgorri glaubt, dass das Auftreten der ‚Amnesie verursachenden Muschelvergiftung’ (ASP), das zu einem Verbot der Jakobsmuschel-Fischerei geführt hat, eine Folge der Gewässerbelastung sei. Der Wissenschaftler sieht ein ganzes Bündel von Ursachen für die Qualitätsverschlechterung: Bevölkerungswachstum, mangelnde Abwasserreinigung, Dünger und andere Chemikalien sowie zunehmende Industrialisierung und Hafenaktivitäten. Das Mündungsgebiet von Ferrol beispielsweise sei zu klein für die Abwässer einer Bevölkerung von 150.000 und A Coruña habe zusätzlich mit Industrie- und Hafeneinleitungen zu kämpfen. „Wir schlachten das Huhn, das goldene Eier legt“, beschrieb Urgorri die Situation metaphorisch.
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