Der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) empfiehlt, die Fangquote für Kabeljau in der Barentssee für das Jahr 2022 um 20 % zu senken und jene für Schellfisch um 22,6 %, meldet IntraFish. Beim Kabeljau entspräche dies einer Reduzierung der TAC von 885.600 t (2021) auf höchstens 708.480 t und beim Schellfisch von zuletzt 232.537 t (2021) auf nicht mehr als 180.003 t. Für das Jahr 2021 waren beide Quoten angehoben worden: jene für Kabeljau um 20 %, die für Schellfisch um 8,2 %. Die Gemeinsame Norwegisch-Russische Fischereikommission (JNRFC), die die Bestände verwaltet, fällt ihre endgültige Entscheidung über die Quoten normalerweise im Oktober.
Eine Koordinationsstelle für die Schweizer Aquakultur will das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) aufbauen, meldet die Schweizer Bauern-Zeitung. Das BLV reagiert damit auf das starke Wachstum der dortigen Aquakultur. Die Koordinationsstelle soll die Sichtbarkeit der Aquakultur erhöhen und ein nachhaltiges Wachstum der Branche unterstützen. Im Lande bestehe zwar ein großes Interesse an einer solchen Einrichtung, doch die Vorstellungen über deren Aufgaben, Finanzierung und Organisation gingen auseinander, heißt es in einem Bericht.
Das erste Fass mit neuem Matjes ist gestern in Holland an ein Impfzentrum übergeben worden, teilt die Direktorin des Holländischen Fischbüros, Agnes Leewis, mit. Normalerweise wird das erste Fass "Nieuwe haring", wie der neue Matjes auf Holländisch heißt, am so genannten Vlaggetjesdag in Scheveningen für wohltätige Zwecke versteigert. Doch wegen der Corona-Pandemie konnte die traditionelle Veranstaltung bereits im zweiten Jahr in Folge nicht stattfinden. Stattdessen erhielt der Präsident des Vereins für öffentliche Gesundheit und Sicherheit in den Niederlanden (GGD GHOR), André Rouvoet, die Hollandse Nieuwe vom Dutch Fish Marketing Board an der Impfstelle neben dem Fußballstadion Cars Jeans Stadion in Den Haag. Agnes Leewis nannte den GGD die "logische Wahl" für dieses Jahr: "Dank ihrer Bemühungen können wir hoffentlich zuversichtlich sein, dass sich alle Niederländer bald wie ein Hollandse Nieuwe fühlen werden." Heute - wie gewöhnlich einen Tag später - startet die Matjessaison auch in Deutschland.
"Fish Klub" heißt ein neues Fischgastro-Konzept in der "Wilma-Markthalle", den früheren Wilmersdorfer Arcaden in Berlin-Charlottenburg. 13 Jahre nach Eröffnung ist das Einkaufszentrum nicht nur umbenannt, sondern neu gestaltet worden. Im Wilma-Untergeschoss haben auf einer Fläche von über 1.000 Quadratmetern 15 unterschiedliche Gastronomen in pavillonartigen Verkaufsständen ein Zuhause gefunden. Die Idee zum Fish Klub hatte Geschäftsführerin Margaux Friocourt, gebürtige Französin: "Ich wollte die Küche aus dem bretonischen Terroir vorstellen, weil ich gemerkt habe, dass es in Berlin an hochwertigen Meeresfrüchten und Fischangeboten fehlt." Die frisch zubereiteten Spezialitäten werden von selbstständigen Fischern nachhaltig in Frankreich gefangen - von Austern über Taschenkrebse und Muscheln bis zu Fisch. Der Fish Klub bietet Klassisches wie Fish & Chips, Fischburger und Austern, aber auch Meeresfrüchte-Platten und ausgefallene Gerichte zum Schlemmen und Ausprobieren. Aktuell gibt es die Speisen aller Gastroeinheiten in der Wilma pandemiebedingt ausschließlich zum Mitnehmen, später werden knapp 300 Sitzplätze zum Genießen einladen.
Mit einer neuen Marke "Lausitzer Fisch" soll der Absatz von Karpfen aus der Lausitz (Brandenburg und Sachsen) forciert werden. Denn obwohl der Karpfen eigentlich alles hat, was viele Verbraucher schätzen - er ist gesund, nachhaltig und regional -, lassen die Verkaufszahlen zu wünschen übrig. Deshalb haben die Lausitzer Teichwirte in den vergangenen eineinhalb Jahren gemeinsam mit der Marketinggesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien (MGO) und weiteren Experten an einer besseren Vermarktungsstrategie gearbeitet. Ein neues Logo "Lausitzer Fisch", das ebenso wie die Lausitz zweisprachig ist - hier wird Deutsch und Sorbisch gesprochen - soll zukünftig das Erkennungsmerkmal für entsprechend zertifizierte Betriebe sein. Für die Nutzung der neuen Marke wurden Qualitätskriterien entwickelt. So muss der Fisch mindestens ein Drittel seiner Lebenszeit in der Lausitz gewachsen und hier geerntet sein, erklärt Caroline Schneider von der MGO. Zusätzliche Kriterien seien unter anderem das Engagement für die Region und den Naturschutz, aber auch die Zusammenarbeit mit anderen Partnern. Die Zertifizierung soll von einer aus Praktikern und weiteren Experten bestehenden Jury vorgenommen werden.
Die Kirschauer Aquakulturen bieten inzwischen auch den Australischen Flusskrebs (Cherax quadricarinatus) aus eigener Zucht im sächsischen Kirschau an. Nachdem die nicht einfache Nachzucht des eigentlich in Australien beheimateten Red claws, zu deutsch: Rotscherenkrebs, bereits in den Jahren 2012/13 begonnen worden war, stellte Kirschauer den Krebs 2018 auf der Grünen Woche in Berlin vor. Im Gegensatz zu dem Europäischen Flusskrebs (Astacus astacus) soll der Rotscherenkrebs ein festeres und aromatischeres Muskelfleisch besitzen. In Kirschau wird der Krebs in sauerstoffreichem, weichem Wasser gehalten, erhält als Bruthöhlen großlöchrige Zementbausteine und wird mit mineralisch angereichertem High-Carb-Pflanzenfutter großgezogen, erklärt Fischwirtschaftsmeister Nick Zimmer, Leiter des "Süßwasserhummer"-Projektes bei Kirschauer. Nach 12 Monaten hat der Rotscherenkrebs seine Marktgröße von 12 bis 15 Zentimetern und 70 bis 80 Gramm Gewicht erreicht.
Das aktuell größte Problem des deutschen Gastgewerbes ist "der riesige Mitarbeitermangel", erklärte Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), in einem Interview mit der Passauer Neuen Presse (PNP): "Wir hatten im Lockdown sehr viele Menschen lange in Kurzarbeit, dennoch haben wir alleine bis Februar 130.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte verloren - das ist ein Minus von zwölf Prozent." Damit sei die Beschäftigtenzahl mittlerweile unter eine Million gesunken. Auch die Zahl der Auszubildenden sei zuletzt um 25 Prozent eingebrochen. Dennoch kehre in jenen Betrieben, die jetzt öffnen können, "die Lebensfreude zurück". Das gelte nicht für die Stadt- und Tagungshotellerie sowie für die Clubs und Diskotheken, die sich weiterhin in einer schwierigen Lage befänden und bei weitem noch nicht an die Umsätze von 2019 anknüpfen könnten. Allerdings habe auch eine bereichsübergreifende Dehoga-Umfrage im Gastgewerbe für den Mai weiterhin einen Umsatzrückgang von 67 Prozent ergeben. Denn die Testpflichten und Kontaktregeln würden von vielen Gästen und Gastronomen noch als Hürden empfunden.
Am Hafen der nordfriesischen Insel Amrum hat Marten Meinerts ein neues Fischgeschäft eröffnet, melden die Amrum-News. Meinerts, der seit vier Jahren am selben Standort bereits die kleine "Crêperie am Hafen mit süßen und herzhaften Crêpes, Fischbrötchen und weiteren Imbiss-Speisen betreibt, hat seinen bislang betriebenen Fahrradverleih aufgegeben und den Betrieb komplett auf Lebensmittel umgestellt. In der bisherigen Fahrradwerkstatt bietet er nach Umbau und Renovierung jetzt frischen Fisch und selbstgemachte Salate an. Das notwendige Fachwissen hat sich Meinerts im vergangenen Winterhalbjahr von Ingo Oppermann vermitteln lassen, der bis Ende 2020 viele Jahre lang im Inseldorf Nebel selbst ein Fischgeschäft betrieben hatte. "Fisch am Hafen Meinerts" ist Dienstags bis Sonntags von 12:30 bis 18:00 Uhr geöffnet, ab Juli werden die Öffnungszeiten erweitert.
Die Belgierin Stephanie Maes hat gemeinsam mit Gerbereien eine umweltfreundliche Methode gefunden, wie Fischhäute für die Verarbeitung zu Fischleder ohne Salz und mit wenig Wassereinsatz behandelt werden können, schreibt das Portal Innovations Origins. Denn so attraktiv Fischleder auch sein mag: wie beim Gerben anderer Arten von Tierhäuten werden auch Fischhäute traditionell zur Konservierung mit Salz behandelt, das anschließend unter Einsatz von viel Wasser und anderen Chemikalien wieder entfernt werden muss. Obwohl hierbei bereits einige Verbesserungen eingeführt wurden, suchte Maes nach einer umweltfreundlicheren Art der Behandlung. Ihre Apparatur, die im vergangenen Jahr in der spanischen Gerberei Curtidos Badia in Igualada bei Barcelona getestet wurde, konserviert die Haut, ohne dass Salz benötigt wird. "70 Prozent des normalerweise im Prozess verwendeten Wassers können wir einsparen, da wir das Salz nicht von den Häuten abspülen müssen", erklärt Dr. Sander De Vrieze vom Projekt-Partner Centexbel, dem Belgischen Textil-Forschungszentrum. Ein weiterer Vorteil: "Wir machen die Häute leichter, bevor wir sie transportieren, und das reduziert auch unsere Emissionen." Einige kleinere Lederwaren, die im Auftrag von Sea Matters produziert wurden, werden vom Brüsseler Lederdesigner Niyona angeboten.
Seit diesem Dienstag verkauft die Burger King-Filiale in der Kölner Schildergasse ausschließlich Veggie-Produkte. Nach Mitteilung der internationalen Fastfood-Kette ist es die erste Filiale, die keine Fleischgerichte anbietet - allerdings nur für die Dauer von fünf Tagen, quasi als Pop-up-Store. Das "Plant-based Burger King Restaurant" wird in Kooperation mit der Unilever-Marke The Vegetarian Butcher pflanzenbasierte Patties und Nuggets einsetzen und verspricht: "100 % Geschmack, 0 % Fleisch." Nach Ablauf der Testphase, die vom 7. bis 11. Juni läuft, arbeitet der Store wieder mit dem klassischen Burger King-Angebot.