Impetus Bioscience präsentiert die Ergebnisse eines Innovationsprojektes, in dem Mittels einer auf Nanotechnologie basierenden, mobilen DNA-Sequenzierung innerhalb weniger Stunden ortsunabhängig Speisefischarten exakt bestimmt werden können.
Die Preise für nordamerikanischen Hummer liegen derzeit mit rund 6,- USD/Pound - etwa 11,19 Euro/kg - gut 50 Prozent über jenen 4,- USD/Pound (= 7,47 Euro/kg), die bislang für Zeit und Region typisch waren, schreibt das Portal Seafood Source am 22. Juli. Derartig hohe Erzeugerpreise ab Boot lassen auch die Preise für die "lobster rolls", die bei US-Amerikanern beliebten mit Hummerfleisch belegten Brötchen, auf bis zu 34,- USD/Stück, fast 29,- Euro, abschießen, hat The New York Times beobachtet. Wir erinnern uns: im Sommer 2016 gab es bei McDonalds an der US-Ostküste den McLobster für 8,99 USD, etwa 7,98 Euro.
Clean Seas, australischer Produzent von Gelbschwanzmakrele in Meeresgehegen, meldet für das 2. Quartal 2021 bis Ende Juni ein Umsatzplus von 20 % auf 30 Mio. Euro, schreibt IntraFish. Der Gewinn je Kilo liege allerdings um 8 % niedriger als 2020, was unter anderem aus der Geschäftsverlagerung hin zum Einzelhandel resultiere. Die Verkaufsmenge verdoppelte sich von 412 t im 2. Quartal 2020 auf 861 t im abgelaufenen Vierteljahr. Im gesamten Finanzjahr sei mit 3.166 t Yellowtail kingfish gut 31 % mehr verkauft worden als 2020 und 17 % mehr als 2019, was auf das Ende des Lockdowns in Australien, Europa und Nordamerika zurückzuführen sei.
Im bayerischen Vaterstetten fand am 24. Juli das "VAT Food Festival" statt, um der Gastronomie im Gemeindegebiet den Neustart nach der coronabedingten Zwangspause zu erleichtern. Allerdings beteiligten sich gerade einmal sechs der rund 30 in Frage gekommenen Betriebe. Einer davon war das Fischgeschäft und -restaurant "Der Wolfsbarsch". Von 14:00 bis 22:00 Uhr boten die sechs Restaurants in "Christkindl-Marktbuden" ausgewählte Köstlichkeiten. Nach einer Registrierung mittels Luca-App und bei Maskenpflicht auf dem gesamten Gelände servierten Sebastian Wolf und sein Team den Gästen vier Zubereitungen: eine Pulled Salmon Bowl mit Couscous, "gezupftem" Lachs und Avocado, gegrillte Garnelen im Pita-Brot, frische Austern und eine Backfischsemmel. Dazu gab es ein Glas gekühlten Rosé oder einen Grünen Veltliner „Selektion Wolfsbarsch“. Unter den Gerichten der Mitanbieter bot auch das Hotel Erb ein Erzeugnis aus dem Wasser an: Steckerlfisch - neben einem Pulled Pork-Burger und Eis. Jene Restaurants, die nicht teilgenommen hatten, begründeten ihre Absage mit Personalknappheit, da sich viele Angestellte während der Kurzarbeit neue Jobs gesucht hätten, so dass weder Zeit noch Personal für die Teilnahme an einem derartigen "Festival" vorhanden sei.
Das norwegische Pilotprojekt "Lachsroute", das seit August 2020 einen Teil der Lachsexporte des Landes von der Straße auf die See verlegt hat, wird ab dem 1. Oktober 2021 zur Dauereinrichtung, meldet das Portal des Maritimt Magasin, einer Fachzeitschrift für Seefahrt. Vor einem Jahr hatte die färingische Reederei Smyril Line ihr RoRo-Cargo-Schiff "Akranes" erstmals eingesetzt, um aus der mittelnorwegischen Region Tröndelag insbesondere Frischlachs über Dänemark auf Märkte in Mittel- und Südeuropa zu transportieren. Zu den ersten Nutzern gehörten Lerøy Seafood, einer der größten Lachsproduzenten des Landes, aber auch die Kverva-Tochter Nutrimar, Exporteur von Lachsmehl und -öl, Seetang und Hühnchen. Ingvild Nygård, Logistikleiterin bei Nutrimar, nannte bereits im Januar 2021 auf dem Portal iLaks drei positive Aspekte der neuen Lachsroute: Straßenverkehr und damit Treibhausgas-Emissionen werden reduziert, außerdem werden auf der Insel Hitra neue Arbeitsplätze geschaffen. Da Norwegens Küstenverwaltung seit 2017 ein Subventionssystem für die Verlagerung von Gütertransport von der Straße aufs Meer unterhält, erhalten die Betreiber Smyril Line Cargo, daneben auch die DFDS Logistics für eine Schiffsverbindung zwischen Oslo (N) und Hirtshals (DK), Fördergelder in Höhe von 44,4 Mio. NOK, rund 4,2 Mio. Euro.
Mit dem "Rettomat" startet die Deutsche Bahn (DB) ein nachhaltiges Angebot am Frankfurter Hauptbahnhof. Seit Ende Juli können Reisende und Besucher gegenüber der Markthalle zwischen Gleis 3 und 4 Bio- und Superfood-Snacks wie Nüsse oder Proteinriegel kaufen, die überschüssig sind bzw. deren Mindesthaltbarkeitsdatum kurz vor oder nach dem Ablauf steht, die aber noch genießbar sind. Auch Getränke hält der Rettomat bereit. Der rund um die Uhr zugängliche Automat ist ein gemeinsames Projekt der DB mit dem Berliner Start-up Sirplus und dem Automatenbetreiber Selecta Deutschland. Die Waren werden deutlich günstiger als im Handel angeboten. Abgelaufene Lebensmittel werden vor Verkauf von Sirplus "strengstens" auf Genießbarkeit geprüft. Sirplus bringt überschüssige Lebensmittel in "Rettermärkten" und im Onlineshop zurück in den Kreislauf. Durch die direkte Zusammenarbeit mit 800 Produzenten und Großhändlern rettet Sirplus auf diesem Weg Lebensmittel, die die Tafeln nicht abholen, die aber noch verzehrbar sind. Der Rettomat in Frankfurt ist nicht der erste seiner Art. Bereits im Februar 2020 war am Berliner "Zukunftsbahnhof Bornholmer Straße" die Premiere mit zwei "Rettomaten". Dieser Probelauf ist inzwischen beendet.
Einer der weltweit größten Tilapia-Produzenten, die chinesische Baiyang Industrial Investment Group, will 236 Mio. Chinesische Yuan (= 30,7 Mio. Euro) in den Bau einer neuen Fabrik für die Verarbeitung von Fisch und Meeresfrüchten in der Sonderwirtschaftszone Hainan investieren, meldet IntraFish. Gegründet im Jahre 2000, hat Baiyang inzwischen 3.967 Beschäftigte und verschifft im Jahr 2.000 Container Tilapia. Ehemals auf den US-Markt fokussiert, sucht Baiyang angesichts des anhaltenden Handelskonfliktes mit den USA nach weiteren Märkten. Trotz guter wirtschaftlicher Aussichten ist der Börsenwert von Baiyang aufgrund der Corona-Pandemie um 25,5 Mio. Euro eingebrochen.
Die landgestützte Lachszucht Danish Salmon meldet für das abgelaufene Finanzjahr 2020/21 trotz eines auf 6,2 Mio. Euro gestiegenen Umsatzes einen Verlust von fast 753.000 Euro, schreibt IntraFish. Seit 2013 habe der Züchter bislang nur im Geschäftsjahr 2018 Gewinn erwirtschaftet. 2019 betrug der Umsatz 5,9 Mio. Euro, der Verlust 336.000 Euro. Nach mehrheitlicher Übernahme von 66 % durch die Marubeni Corporation, Skagen Salmon und Nippon Suisan will Danish Salmon seine Produktion bis Anfang 2022 von zuletzt 1.100 t auf 2.750 t mehr als verdoppeln. Von der damit verbundenen Reduktion der Kosten per Kilo verspreche sich der Produzent in Hirtshals den Sprung in die Gewinnzone.
Die Fischerei ist der verhältnismäßig am stärksten vom Brexit betroffene Wirtschaftszweig. Deshalb stellt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) Überbrückungshilfen zur Verfügung. "In einer ersten Phase greifen wir den Fischern in Deutschland mit fünf Millionen Euro unter die Arme", teilte am vergangenen Freitag Bundesministerin Julia Klöckner mit. Perspektivisch seien insgesamt 60 Mio. Euro an Unterstützung vorgesehen. Insbesondere in der Anfangsphase führte und führt der Brexit zum Verlust von Fangrechten, zum zeitweiligen Verlust des Zugangs zu norwegischen Gewässern unmittelbar nach dem Austritt Großbritanniens sowie zur zeitweiligen Unmöglichkeit von Quotentauschen mit dem UK.
Die durch den Brexit bedingten Probleme beim Export von Fischprodukten aus Großbritannien nach Europa würden weniger, insbesondere für größere Lachsproduzenten, die große Ladungen exportieren könnten, meldet IntraFish unter Berufung auf die Scottish Salmon Producers Organisation (SSPO). Kleinere Produzenten, die weiterhin gezwungen sind, Sendungen per Lkw zusammen mit anderen Produkten zu verladen, leiden anhaltend unter ernsthaften Verzögerungen, manchmal ausgelöst durch kleine bürokratische Irrtümer. Deshalb plädiere die SSPO für die Schaffung einer grenzübergreifenden Taskforce, um die mit dem Brexit verbundenen bürokratischen Probleme zu lösen.