US-amerikanische Forscher haben herausgefunden, dass bei stark befischten Arten vor allem ältere und größere Tiere besonders unter Schutz gestellt werden müssen, da sie für das Überleben der gesamten Art wesentliche Verantwortung tragen. Die Wissenschaftler um George Sugihara und Chihhao Hsieh von der University of California, San Diego/USA, haben Daten von Fischlarven während der vergangenen 50 Jahre untersucht. Das Datenmaterial stammte von den California Cooperative Ocean Fisheries Investigations (CalCOFI), die 1949 ins Leben gerufen wurden. Darin sind Fischbestände von Baja California bis British Columbia gesammelt, und zwar nicht nur 13 befischte Arten wie etwa die Dover-Scholle oder die Pazifische Sardine, sondern auch jene, die für die Fischerei keine Bedeutung haben.
Greenpeace-Aktivisten haben Mitte April einen koreanischen Thunfischfänger geentert, um auf die Überfischung der weltweiten Thunbestände hinzuweisen, meldet die norwegische Zeitung IntraFish. „Marine Reserves Now“ forderte ein Banner am Bug des Ringwadenfängers ‚Olympus’, der zum größten koreanischen Thunfisch-Unternehmen Dongwon gehört. Schon 2006 hatte die Umweltschutz-Organisation Inspektoren der pazifischen Inselrepublik Kiribati auf ein Fangschiff von Dongwon aufmerksam gemacht, das in der Fangdokumentation Unregelmäßigkeiten aufwies. 60 Prozent der weltweiten Thunfischfänge stammen aus dem Pazifischen Ozean, wo die Fangflotten jährlich Thun im Wert von 1,88 Mrd. € fangen und vor allem nach Japan, Europa und in die USA verkaufen. „Da die Thunfänge in anderen Meeren aufgrund von Überfischung rückläufig sind, verlegen die Schiffe von dort in den Pazifik. Das ist eindeutig nicht nachhaltig,“ sagte Lagi Toribau, australischer Greenpeace-Campaigner. Im westlichen und zentralen Pazifik sollen gegenwärtig fast 600 Ringwadenfänger und mehr als 3.600 Langleinenfänger Thun fischen, sagt Greenpeace.
Chiles Lachszüchter expandieren seit vergangenem Jahr verstärkt in der südlichsten Region des Landes, in Magallanes (Region XII). Bisher hatte es jährlich 100 bis 120 Anträge auf Erteilung einer Farmlizenz in der Region XII gegeben, nun schnellte diese Zahl im vergangenen Jahr auf 962 Anfragen hoch, schreibt Fish Information & Services (FIS). 95% hiervon sind Lizenzwünsche für die Lachsproduktion. Bisher wurden 80 Anträge für die Region positiv beschieden, weiteren 120 aus den Jahren 2004 bis 2006 werde voraussichtlich noch in diesem Jahr stattgegeben. 2005 wurden in Magallanes gerade einmal 5.000 t Salmonide produziert, im laufenden Jahr seien es bisher 10.000 t aus 15 Meeresfarmen. Derweil arbeiten Unternehmer und Aquakultur-Experten daran, die räumlich stark konzentrierten Zentren der Lachszucht zu entzerren, um die Fischkrankheit Infektiöse Salm-Anämie (ISA) besser bekämpfen zu können. Diese grasiert gegenwärtig in Farmzentren in den Regionen X und XI.
Experten des Regierungspräsidiums Freiburg haben Anfang April im Naturschutzgebiet Radolfzeller Aachried am Bodensee mit Halogenstrahlern Kormorane aus ihren Nestern gescheucht, schreibt die Zeitung Freies Wort. Mit dieser am Bodensee bisher einmaligen Aktion wollten die Behörden bei Temperaturen um den Gefrierpunkt den Nachwuchs der Wasservögel dezimieren, die vielen Fischern als Fischräuber gelten. In den Horsten der 70 bis 90 Kormoranpaare seien rund 70% der 160 bis 200 Eier abgestorben, schätzt das Regierungspräsidium. Behördensprecher Stephan Gutzweiler bezeichnete die Aktion als „nachhaltigen und weitsichtigen Artenschutz“, die notwendig sei, weil die Kormorane „dem Bodensee ähnlich viele Fische wie die Berufsfischer“ entnehmen. Unter den Kormoranen habe eine Bodensee-Fischart wie die auf der Roten Liste stehende Äsche in den vergangenen Jahren stark gelitten. Naturschützer und Vogelkundler hingegen erhoben scharfe Proteste. Nachdem eine Petition des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) an den württembergischen Landtag gegen die Aktion abgelehnt worden war, wollen die Umweltverbände jetzt rechtliche Schritte prüfen, da die nächtliche Zerstörung der Kormoranbrut gegen das Naturschutzrecht verstoße.
Die illegale Fischerei auf Atlantischen Kabeljau und auf Alaska-Pollack in den arktischen Gewässern bedrohe weiterhin den Bestand dieser weltweit wichtigen Fischereien, schreibt die Umweltschutzorganisation WWF in einem jüngst veröffentlichten Bericht „Illegal Fishing in Arctic Waters“. Der russische Alaska-Pollack und der Kabeljau in der Barentssee, die in dem Bericht gemeinsam betrachtet werden, machten ein Viertel der weltweiten Weißfisch-Bestände aus. Alleine 2005 seien in der Barentssee 100.000 t Kabeljau im Wert von 219,5 Mio. € illegal gefischt worden, schätzen norwegische Behörden. Während die dortige Schwarzfischerei inzwischen dank gemeinsamer Anstrengungen von Industrie, Regierung und NGOs um 50% reduziert werden konnte, stelle der illegale Fang von Alaska-Pollack im russischen Fernen Osten noch immer ein großes Problem dar. Dort werde die Schwarzfischerei nicht so intensiv untersucht wie in der Barentssee. Dem Bericht zufolge könnten die illegalen Alaska-Pollack-Fänge alleine in der Ochotskischen See einen jährlichen Wert von bis zu 43,9 Mio. € haben.
Navico, Vietnams größter Produzent von Pangasius, investiert 38 Mio. € in den Bau einer Fabrik für Fischfutter. Das meldet die norwegische Zeitung IntraFish unter Berufung auf die Handelsorganisation Jetro. Die Fabrik – Baubeginn ist Mai, geplanter Produktionsstart Ende dieses Jahres – ist auf eine Jahresproduktion von 800.000 t Futter speziell für den Pangasius ausgelegt. Damit wäre das Objekt vermutlich die größte Fischfutterfabrik Asiens. Die Technik für die zu 90% automatisierte Produktion stammt aus Europa. Während das wichtigste Rohmaterial – Maniok (Cassava) und Fischmehl – aus dem Mekong-Delta kommen wird, sollen Sojabohnen-Konzentrat aus den USA und Argentinien sowie Mineralien und Vitamine als Nahrungsergänzungsmittel aus Europa importiert werden. Das Futter wird zum einen die eigenen Farmen von Navico auf einer Fläche von 500 Hektar versorgen, außerdem sollen mehrere hunderte Vertragsfarmer beliefert werden. Navico hatte im vergangenen Jahr Pangasius im Wert von 136 Mio. € in 75 Länder weltweit exportiert. Für das laufende Jahr peilt der Exporteur eine Produktion von bis zu 100.000 t im Wert von 190 Mio. € an.
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Der europäische TK-Seafood-Gigant und McDonalds-Lieferant A. Espersen und das Private Equity-Unternehmen Greystone Capital haben Rahbekfisk übernommen, meldet die norwegische Zeitung IntraFish. Während Espersen und Greystone jeweils 45% der Anteile an dem Hersteller von TK-Seafoodconvenience halten, verteilen sich die übrigen 10% auf Espersen-Geschäftsführer Klaus Nielsen und Rahbekfisk-Geschäftsführer Morten Rahbek Hansen. Rahbekfisk hatte in den vergangenen Jahren zahlreiche Preise für neu entwickelte Produkte erhalten. „Wir bewegen uns nicht im selben Markt, so dass wir Märkte und Produktion ergänzen“, erklärte Nielsen. Espersen besitzt
Russland hat im laufenden Jahr bisher 9,8 Prozent mehr Fisch angelandet als im Vergleichszeitraum 2007, zitiert Interfac das Staatliche Fischereikomitee. Insgesamt liege die Fangmenge um 90.000 t höher bei knapp über einer Million Tonnen. Dabei wurden in der Ausschließlichen Wirtschaftszone des Landes (AWZ) 843.000 t gefangen (+106.000 t), davon waren 594.000 t Alaska-Pollack aus dem Okhotskischen Meer (+122.000 t), 49.000 t Hering (+12.000 t), 52.000 t Kabeljau (+14.000 t) aus dem Weißen Meer und 11.500 t aus der Ostsee, etwa genauso viel wie 2007.
Zwei Seespinnenarten sollen im Mittelmeer wieder heimisch werden. In einem gemeinsamen Projekt der Regionen Murcia, Katalonien, den Balearen, Kanaren und Andalusien werden die im Atlantik vorkommende Seespinne Maja brachydactyla und die Europäische Seespinne Maja squinado mit Hilfe wilder Elterntiere reproduziert. Im letzten Jahrhundert erzielten die seltenen Krebse hohe Preise auf dem internationalen Markt. Der Besatz im Mittelmeer soll auch fischereilichen Druck von den atlantischen Beständen der Seespinne nehmen, sagte Adrian Martinez, Leiter des Instituts für die Erforschung und Entwicklung von Landwirtschaftsprodukten in Murcia (IMIDA).