Myanmar, das frühere Burma, hat im Finanzjahr 2007/2008 nur noch 21.000 t Shrimps im Wert von 103 Mio. USD exportiert – ein Rückgang gegenüber dem Fiskaljahr 2006/2007 um 16% nach Menge und 14% nach Wert, meldet Fish Information & Services (FIS). Im Vorjahr hatte das südostasiatische Land noch 25.000 t für 120 Mio. USD ausgeführt. Für den Rückgang sind sowohl sinkende Farmerträge als auch rückläufige Fangzahlen verantwortlich. So seien die Erträge der Garnelenfischerei in der Bucht von Bengalen von ehemals 96,4 kg/Stunde im Jahre 1992 auf derzeit 10 kg/Stunde zurückgegangen, sagte Han Tun, Vorstandsmitglied der Myanmar Fisheries Federation. Garnelen machen allerdings nur einen geringen Teil der 352.600 t Fisch aus, die Myanmar 2007/08 exportiert hat. Statistiken des Fischereiministeriums weisen den Zuchtfisch Rohu (Labeo rohita) als wichtigstes Exportprodukt mit stark steigender Tendenz aus. Der zur Familie der Cypriniden (Karpfenfische) gehörende Fisch macht 75% des in Myanmar gefarmten Fisches aus.
Der baskische Thunfischfänger ‚Playa de Bakio’ und seine 26-köpfige Besatzung kam Ende April aus der Gewalt somalischer Piraten frei, die das Schiff 250 Seemeilen vor der Küste Somalias aufgebracht hatten. Nach Mitteilung somalischer Behörden wurde ein Lösegeld in Höhe von 1,2 Mio. USD (769.000 €) gezahlt, schreibt Fish Information & Services (FIS). Spaniens Regierung hat die Zahlung bisher nicht bestätigt. Die 13 spanischen und 13 afrikanischen Seeleute wurden auf ihrem Weg nach Victoria, der Hauptstadt der Seychellen, von der spanischen Fregatte ‚Mendez Nuñez’ eskortiert. Das Schiff ist Eigentum von Pesquerias Vasco Santanderinas (PEVASA).
Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus hat Ende April in Damerow bei Waren/Müritz eine Fischer-Rotunde der Fischerei Müritz-Plau eröffnet, teilt das Ministerium mit. In dem Fischerhof direkt vor dem Damerower Werder werden Fischgerichte aus zahlreichen Süßwasserarten angeboten. Gut ein Jahr zuvor hatte die Teichwirtschaft Boek am südlichen Eingangstor zum Müritz-Nationalpark die erste Fischer-Rotunde in dem Bundesland in Betrieb genommen.
Die Salmoniden-Krankheit MSGD (Microsporidial Gill Disease) kann bei Ausbruch in einer Lachsfarm zum Verlust von bis zu 30% des Fischbestandes führen. Bisher gab es für die von dem Parasiten Loma salmonae verursachte Erkrankung keinen Impfstoff. Jetzt haben Wissenschaftler der kanadischen University of Prince Edward Island (Atlantic Veterinary College) einen Impfstoff entwickelt, meldet Fish Information & Services (FIS) unter Berufung auf einen Artikel in der wissenschaftlichen Zeitschrift Clinical and Vaccine Immunology. Tests hatten ergeben, dass das Medikament das Auftreten von MSGD wesentlich mindere.
Der multinationale Aquakultur-, Fischerei- und Fischverarbeitungs-Konzern Pescanova (Spanien) expandiert weltweit, meldet die norwegische Zeitung IntraFish. Im März hatten die Spanier den integrierten Shrimp-Produzenten Promarisco (Hatchery, Farm und Verarbeitung) in Equador gekauft, im April war der spanische TK-Produzent Frictar für 36 Mio. € übernommen worden. Für November dieses Jahres kündigte Pescanova-Präsident Manuel Fernandez de Sousa den Ausbau der Steinbutt-Zucht im portugiesischen Mira an. Die Farm soll die weltweit größte ihrer Art sein. Nach Investitionen in Höhe von 135 Mio. € soll die Anlage im ersten Jahr 3.500 t Steinbutt produzieren, ab Juli 2009 dann 7.000 t und später 10.000 t. Zum Vergleich: die Steinbutt-Farm im spanischen Galizien produziert derzeit 3.000 t Fisch. Für 2007 meldete der Konzern bei einem Gesamtumsatz von 1.293,4 Mio. € (+14,1% gegenüber 2006) einen Nettogewinn von 25,1 Mio. € (+11,1%). 694,7 Mio. € Umsatz erwirtschaftete Pescanova Spanien, die übrigen 600 Mio. € weltweit.
Vertreter der Zertifizierungsorganisation Moody Marine haben sich in Equador mit Fischern und Exporteuren getroffen, um die MSC-Zertifizierung der Fischerei auf Mahi Mahi (Goldmakrele – Coryphaena hippurus) vorzubereiten, schreibt Fish Information & Services (FIS). Initiator ist die Vereinigung der Weißfisch-Exporteure von Equador (ASOEXPEBLA).
80 Greenpeace-Aktivisten haben am Mittwoch auf der European Seafood Exposition (ESE) in Brüssel mehrere Messestände von Thunfisch-Händlern besetzt, um gegen die Überfischung der Bestände zu protestieren. Die Umweltschützer ketteten sich an die Stände, kletterten auf die Konstruktionen und entrollten Banner in 13 verschiedenen Sprachen mit Aufschriften wie: „Thunfisch: War’s das jetzt?“ und „Don’t Buy Tuna – Time And Tuna Are Running Out“. Im Messegebäude konzentrierte sich Greenpeace auf fünf Unternehmen: Mitsubishi (Japan), Azzapardi Fisheries (Malta), Moon Marine Group (Singapore), Dong Won (Korea) und Ricardo Fuentes E Hijos (Spanien). Auf dem Stand des letztgenannten Unternehmens kam es kurzzeitig zu Handgreiflichkeiten zwischen Mitarbeitern und 25 Protestlern. Außerdem gelang es Greenpeace, etwa 20 Minuten lang über einen Hallenlautsprecher ein vorbereitetes Band abzuspielen. An der Fassade des Messehaupteingangs entrollten sechs Aktivisten in orangefarbener Bergsteiger-Montur ebenfalls ein Banner. Der um 10:30 Uhr begonnene Protest konnte erst gegen 15:30 Uhr beendet werden, nachdem Polizei die betroffenen Stände abgeriegelt und mit Decken verhängt hatte, um die Greenpeace-Mitglieder abzuführen.
Im Südosten Australiens, im Bundesstaat Neusüdwales, hat ein Forschungsprojekt begonnen, das die Garnelenfischerei umweltfreundlicher gestalten soll, ohne ihre Erträge zu reduzieren, meldet Fish Information & Services (FIS). So untersuchen die Wissenschaftler, ob durch den Einsatz von Schleppnetzen mit Baumkurren statt mit den üblichen Scherbrettern Treibstoffverbrauch und Beifang reduziert werden können. Derzeit nutzen in drei Flüssen in New South Wales rund 200 kleinere Boote von weniger als zehn Metern Länge die Scherbretttechnik. Jährlich werden Garnelen im Wert von etwa 4,1 Mio. € angelandet.
Nireus, größter Produzent von Dorade und Wolfsbarsch im Mittelmeerraum, hat das vergangene Jahr mit einem Umsatzzuwachs von 33% auf insgesamt 214,3 Mio. € abschließen können, meldet die norwegische Zeitung IntraFish. Heute zählt der Fischproduzent zu den größten griechischen Nahrungsmittelunternehmen und soll führender Lebensmittelexporteur des Landes sein. In einer Zeit, in der viele Seafood-Unternehmen nach Diversifizierung streben, konzentriert sich Nireus auf Fisch und hat sich kürzlich von seinem Süßwarengeschäft getrennt. Das Wachstum ist sowohl organisch als auch durch eine Anzahl strategischer Übernahmen in Griechenland, Spanien und der Türkei erfolgt. Außerdem haben die Griechen 30% des norwegischen Züchters Marine Farms für 35 Mio. € übernommen. Das an der Athener Börse notierte Unternehmen Nireus konnte nicht nur die Produktionsmengen in seinen mehr als 60 Fischfarmen steigern, sondern hat auch den Umsatz seiner Fischfutterabteilung um 96% auf 43,8 Mio. € nahezu verdoppelt. Diese Entwicklung vollzog sich trotz weiterhin fallender Doradenpreise, während der Preis für Wolfsbarsch sich durch ein anhaltendes gesundes Wachstum auszeichnet. Den sinkenden Preis für Dorade kontert Nireus mit der zunehmenden Produktion von wertgesteigertem Fisch und einer ersten Produktlinie unter eigener Marke.
Anhaltende Probleme mit Fischkrankheiten haben den Züchter Cermaq gezwungen, seine Mengen-Prognosen für Chile um 22% zu senken – von 68.000 t auf 53.000 t, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. Allein aufgrund der Infektiösen Salmanämie (ISA) musste Cermaq im ersten Quartal dieses Jahres Fisch im Wert von 3,2 Mio. € abschreiben. Und ISA ist nicht die einzige Krankheit, die derzeit Probleme bereitet. Darüberhinaus gebe es Probleme mit Salmonid Rickettsial Septicemia (SRS) und auch Amöbenbefall habe die Sterblichkeit erhöht und damit das Erntegewicht reduziert. Im ersten Quartal hat die chilenische Cermaq-Tochter Mainstream noch 16.000 t abgefischt und liegt damit im Einklang mit den Vorhersagen. Für das gesamte Jahr sehe es jedoch düster aus. Statt erwarteter 32.000 t Atlantischer Lachs rechnet man jetzt mit nur noch 23.000 t. Coho (Silberlachs) und Lachsforelle werden mit jeweils 15.000 t angesetzt – statt geplanter 18.000 t. Falls sich die Seuchensituation in Chile noch verschlechtere, müsse mit weiteren Einbußen gerechnet werden, heißt es in einer Cermaq-Erklärung.