Spanische Fischer sind keine Bedrohung für die Haibestände, meint die Spanische Fischerei-Genossenschaft CEPESCA. Die Umweltschutzorganisation Oceana hatte den Fischern des Landes vorgeworfen, 95% der aus EU ausgeführten Haifischflossen zu handeln, schreibt Fish Information & Services (FIS). Spaniens Flotte hatte 2007 insgesamt 60.000 t Hai gefangen. 90% davon waren jedoch Mako- und Blauhaie, deren Bestände nicht von Überfischung bedroht seien, sagte CEPESCA-Generalsekretär Javier Garat. Die Vereinigung unterstützt den jüngst veröffentlichten EU-Aktionsplan zum Schutz der Haie, hält ihn jedoch in mehreren Punkten für verbesserungswürdig.
Die spanische Vereinigung der Seefisch-Züchter APROMAR kämpft dafür, Zuchtfische von der Tiefkühl-Pflicht auszunehmen – mit guten Aussichten auf Erfolg, meldet Fish Information & Services (FIS). Der Hintergrund: seit 2006 müssen in Spanien Fischprodukte, die dem Konsumenten roh oder nur leicht gegart serviert werden, zuvor bei einer Temperatur von -20 ºC oder niedriger für die Dauer von mindestens 24 Stunden gefrostet gewesen sein. Damit sei gewährleistet, dass der im Fisch eventuell vorhandene Fischbandwurm Anisakis simplex, der beim Menschen Anisakiasis verursachen kann, abgetötet wird. Die Vorschrift hatte vor drei Jahren in Spanien eine heftige Kontroverse entfacht und sich angeblich negativ auf den Pro-Kopf-Konsum von Fisch im Lande ausgewirkt. Auf Drängen von APROMAR und der Europäischen Föderation der Aquakultur-Produzenten (FEAP) hatte die EU-Kommission das Wissenschaftliche Komittee der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EBL) mit einer Untersuchung beauftragt. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass Anisakis in Zuchtfischen wie Lachs, Wolfsbarsch und Dorade, Steinbutt und Forelle nicht vorkomme. APROMAR gehe deshalb davon aus, dass die EU-Gesundheitsbehörden innerhalb der kommenden Monate die aktuellen Vorschriften ändern und Zuchtfisch von der generellen Pflicht zur Frostung ausnehmen werden.
Regierung und Fischwirtschaft in Norwegen investieren zusätzliche 2,3 Mio. € in eine europaweite Promotion für den Kabeljau, meldet das Portal IntraFish. Seit sich Einkäufer verstärkt preiswerten Alternativen zuwenden, ist die Nachfrage nach Kabeljau gesunken, die Preise sind unter Druck. „Da wir jetzt in die für die Fischerei wichtigste Fangzeit des Jahres eintreten, steigern wir unsere Marketing-Anstrengungen, um die Nachfrage anzukurbeln“, kündigte Terje Martinussen, Geschäftsführer des Norwegischen Seafood-Exportrates (NSEC), an. Die zusätzlichen Ausgaben entsprechen einer Erhöhung des allein für Weißfisch bestehenden Werbebudgets von 4,6 Mio. € um 50%. Die Marketing-Initiative des NSEC werde zum einen norwegischen Klippfisch in Portugal bewerben – u.a. im Rahmen von Fernsehwerbung –, zum anderen soll frischer und gefrorener norwegischer Weißfisch in Norwegen selbst, außerdem in Schweden, Frankreich, Spanien und anderswo promoted werden. In der kommenden Woche wird in den wichtigsten europäischen Märkten eine Kampagne für den Skrei, den norwegischen Winterkabeljau beginnen.
Mehrere regionale Umweltschutzgruppen aus verschiedenen Ländern üben scharfe Kritik an dem vom World Wildlife Fund (WWF) jüngst vorgestellten Aquaculture Stewardship Council (ASC), teilt das Portal IntraFish mit. Die neue Organisation ASC soll Aquakulturen weltweit auf ihre Nachhaltigkeit überprüfen und eventuell zertifizieren. „Wir betrachten den ASC als einen weiteren Versuch einer großen internationalen Nichtregierungsorganisation (NGO), einen unausgereiften Plan zu formulieren, um das Problem der nicht nachhaltigen industriellen Garnelen-Zucht zu bekämpfen“, schreibt in einer Presseerklärung Alfredo Quarto, Sprecher des Mangrove Action Project (MAP). MAP führt das Bündnis von Organisationen an, die den WWF auffordern, das ASC-Projekt zu stoppen. Weitere Gruppen sind die Asia Solidarity Against Industrial Aquaculture (ASIA) aus Bangladesch, das African Mangrove Network, RedManglar aus Kolumbien sowie das britische Forest Peoples Programme. Die Aktivisten werfen dem WWF vor allem vor, die Gemeinden vor Ort und die Basisorganisationen in den betroffenen Ländern nicht in den Entscheidungsprozess mit einzubinden.
Die Seafood-Exporte der chinesischen Provinz Shandong, wichtigste Ausfuhr-Region für Fisch und Seafood, sind 2008 im Vergleich zum Vorjahr um 3,6% zurückgegangen, meldet Chinas größte Nachrichtenagentur Xinhua. Dramatisch sei das Minus in den letzten beiden Monaten des Jahres gewesen: im November exportierte Shandong 24,3% weniger Fisch und Seafood als im Vorjahresmonat, im Dezember 24,4%. „Die fischwirtschaftlichen Unternehmen leiden unter der Finanzkrise, zahlreichen Vorfällen bei der Lebensmittelsicherheit und steigenden Produktionskosten“, fasste der Leiter der Statistikabteilung der Zollbehörden in Qingdao, Ma Yongsheng, die Ursachen zusammen. Yongsheng empfahl, die Betriebe sollten die Techniken bei der Qualitätsinspektion verbessern, den Mehrwert ihrer Produkte steigern und die Produktqualität erhöhen, um auf die insgesamt komplexer werdenden Anforderungen zu reagieren. Um die Situation der Exporteure zu erleichtern, erhöhte China die Exportrückvergütung im November beispielsweise für TK-Fischfilet von 9% auf 13% und im Dezember für TK-Garnelen und -Krebse von 5% auf 13%. Shangdong exportierte 2008 insgesamt 776.000 t Seafood, wovon 89% in nur vier Hauptmärkte verkauft wurden: die EU, Japan, die Republik Korea und in die USA.
Die EU-Kommission hat gestern in Brüssel einen Aktionsplan zum Schutz der Haie verabschiedet. Der Plan soll den Wiederaufbau jener Hai-Bestände unterstützen, die gefährdet sind. Die Maßnahmen erstrecken sich auf sämtliche Knorpelfische, zu denen auch Rochen und Seekatzen gehören, und zwar überall dort, wo die europäischen Flotten operieren. Die Schutzmaßnahmen beinhalten u.a. eine Begrenzung der Fischerei in typischen Laichgebieten und sehen mittelfristig eine Reduzierung des Beifangs vor. Im vergangenen Jahr hatte die EU beschlossen, die Fangmenge für bedrohte Tiefsee-Haie bis 2010 schrittweise auf Null zu reduzieren. Besonders häufig sind die genannten Fischarten im Nordatlantik, auf den die Hälfte der von EU-Schiffen gefangenen Haie entfallen. Ein Drittel der in europäischen Gewässern gefangenen Haiarten gilt als von Überfischung bedroht, heißt es in einer jüngst von der IUNC veröffentlichten Studie. Der Aktionsplan ist das Ergebnis von Konsultationen, an denen Behörden der Mitgliedstaaten, die Öffentlichkeit und Vertreter der Wirtschaft beteiligt waren. Umweltschutzorganisationen begrüßten den Schutzplan grundsätzlich. Der WWF fürchtet jedoch, die Umsetzung der EU-Beschlüsse könne fünf Jahre oder mehr in Anspruch nehmen. Immerhin sind die Richtlinien der Welternährungsorganisation (FA0), denen die EU folgt, schon im Jahre 1999 verabschiedet worden.
Eimskip, isländisches Logistikunternehmen insbesondere für Container-Verschiffung und Kühllagerung, hat für das im Oktober abgeschlossene Finanzjahr 2008 Verluste in Höhe von 648,4 Mio. € gemeldet, schreibt das Internetportal Fish Information & Services (FIS). Zum Vergleich: 2007 betrug das Minus 9,1 Mio. €. Die Gesamtverschuldung von Eimskip liege bei insgesamt 2,1 Mrd. €, dem ein Eigenkapital von nur 134,2 Mio. € gegenüberstehe – eine Situation, die Geschäftsführer Gylfi Sigfusson als „unakzeptabel“ bezeichnete. Ein Teil der jüngsten Verluste sei auf eine geplatzte Bürgschaft in Höhe von 227 Mio. € für die britische Fluglinie XL Travel zurückzuführen, die im September in Konkurs ging. Der Umsatz von Eimskip ist im zu Ende gegangenen Finanzjahr allerdings um 5,7% von 680,3 Mio. € auf 718,9 Mio. € gewachsen. Der Grund seien größere Verschiffungen im Asien-Geschäft und im Ostseeraum. Eimskip betonte, dass sein Kerngeschäft solide sei, das Transportgeschäft jedoch unter den weltweit rückläufigen Importvolumina leide. Im Rahmen einer anstehenden Konsolidierung sollen deshalb bis März Kühlhäuser in Kanada, die Eimskip 2006 für mehr als 1 Mrd. USD (780 Mio. €) erworben hatte, und weitere nordamerikanische Aktiva abgestoßen werden.
Honduras will im Juni erstmals Tilapiafilet nach Europa verschiffen, meldet Fish Information & Services (FIS). Bislang hatte das zentralamerikanische Land die Filets fast ausschließlich in die USA exportiert, und zwar im vergangenen Jahr Ware im Wert von 68 Mio. USD (53 Mio. €), teilte der Leiter des honduranischen Sekretariats für Landwirtschaft und Tierhaltung, Hector Hernandez, mit. In den ersten elf Monaten 2008 kauften die USA nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums 7.819 t frisches Tilapiafilet. Für 2009 kalkuliert Honduras Tilapiaexporte im Wert von 80 Mio. USD (62 Mio. €).
Das chilenische Zuchtunternehmen Acuicola del Norte (Acuinor) hat erstmals juvenile Gelbschwanzmakrelen (Seriola lalandi) abgefischt und will sie zunächst auf dem heimischen Markt, später auch nach Übersee verkaufen, schreibt Fish Information & Services (FIS). Nach einer vierjährigen Aufbauphase und Investitionen in Höhe von 5,3 Mio. USD (4,1 Mio. €) hat das Farmunternehmen sechs Zentimeter lange, fünf Gramm wiegende ‚Kingfishs’ geerntet, teilt Geschäftsführer Daniel Elton mit. Für die Tiere folgt jetzt die Mastphase, die zunächst in Seegehegen erfolge, später in Teichen an Land fortgesetzt werde. In diesem Jahr sollen insgesamt 400.000 Fische geerntet werden, später werde die Zahl auf jährlich vier Millionen steigen. Acuinor unterhält nördlich der Hafenstadt Caldera in der chilenischen Provinz Atacama ein Erbrütungszentrum, das mit einer innovativen Kreislauftechnik des dänischen Herstellers Uni-Aqua arbeitet. Acuinor ist weltweit erst der zweite Züchter, der Setzlinge der Gelbschwanzmakrele gezogen hat. Pionier bei dieser Makrelenart ist der australische Farmer Clean Seas Tuna, der den hochpreisigen Fisch inzwischen auch in Europa erfolgreich vermarktet.
Auf den Shetland-Inseln ist am 30. Januar ein zweiter Fall der Lachsseuche ISA registriert worden, meldet das Portal IntraFish. Die Schottische Lachsproduzenten-Organisation (SSPO) versichert jedoch, die Situation sei „weiterhin unter Kontrolle“: die zweite von der Infektiösen Salmanämie befallene Farm befinde sich in der eingerichteten Kontrollzone, in der Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden seien. Die drei Lachszüchter auf den Shetlands planen derweil, einen Teil der 46 Farmen stillzulegen und die verbleibenden Zuchten zu konzentrieren, um den Abstand zwischen ihnen zu vergrößern und somit ein Ausbreiten der Seuche zu erschweren, sagte David Sandison, Geschäftsführer der Industrie-Vereinigung Shetland Aquaculture.