20.11.2009

Dubioses Unternehmen kauft Caviar Creator

Der Störkaviar-Produzent Caviar Creator sei „durch einen Verkauf in letzter Minute vor der drohenden Insolvenz gerettet worden“, meldet heute die Tageszeitung ‚Die Welt’. Eine im schweizerischen Zug ansässige Organic Aquaculture Technologies AG (OAT) hatte gestern mitgeteilt, sie habe die Produktionsanlagen von Caviar Creator in Demmin gekauft. Giulia Griffin, Verwaltungsratspräsidentin von OAT, wird im Nordkurier dahingehend zitiert, dass die Gesellschaft nicht nur den Erhalt von Arbeitsplätzen, sondern sogar den Ausbau der Aquakultur-Anlagen am Standort Demmin plane: „Derzeit gehen wir von einer Aufstockung der im Produktionsbereich vorhandenen Stellen um 15 bis 20 Prozent aus.“ Caviar Creator soll laut Anklage der Staatsanwalt Düsseldorf seit drei Jahren faktisch zahlungsunfähig sein. Einige der 24 Beschäftigten in Demmin sollen seit August, andere seit September kein Geld bekommen haben. Deshalb haben inzwischen Mitarbeiter beim Arbeitsgericht Klage eingereicht.
Länderreport Länderreport
20.11.2009

McDonald’s ersetzt Alaska-Pollack durch Schellfisch

McDonald’s verwendet als Fischrohware für sein Fischbrötchen „Filet-o-Fish“ seit diesem Jahr Schellfisch statt Alaska-Pollack, schreibt das norwegische Portal IntraFish. Hintergrund ist die Kürzung der Fangquote für Alaska-Pollack zu Jahresbeginn auf 815.000 t. „Alaska-Pollack ist der wichtigste Fisch für unser Geschäft in den USA. Und da wir das nicht beeinträchtigen wollen, haben wir uns entschieden hier weniger Pollack einzusetzen“, erklärte Keith Kenny, Einkaufsleiter für McDonald’s in Europa. Die Fangquote für Schellfisch aus der Barentssee ist von 194.000 t in diesem Jahr auf 243.000 t im Jahre 2010 angehoben worden. McDonald’s benötigt in Europa in diesem Jahr rund 6.750 t Blockware, ebensoviel wie 2008. Dabei handele es sich um jeweils ein Drittel Kabeljau und Schellfisch, ein Viertel Hoki und der Rest sei Alaska-Pollack. „Im vergangenen Jahr hatten wir nur wenig Schellfisch verwendet, während etwa ein Drittel der Rohware Pollack war“, sagte Kenny. Die europäische Qualitätsabteilung von McDonald’s in München hatte Schellfisch schon vor einigen Jahren als geeignetes Substitut im Filet-o-Fish eingestuft.
20.11.2009

Russland: Pollack-Fänge 6,3 Prozent niedriger als 2008

Russland habe in den ersten elfeinhalb Monaten seit Jahresbeginn etwa 6,3 Prozent weniger Alaska-Pollack gefangen als im selben Zeitraum 2008, schreibt IntraFish unter Berufung auf die Bundesfischereibehörde RosRybolovstvo. Bis zum 16. November seien insgesamt 1,13 Mio. t angelandet worden und damit 76.100 t weniger als im Jahr zuvor. IntraFish zitiert dabei aus einem Bericht der Agentur RIA Novosti für die einzelnen Fanggebiete Zahlen, die in der Addition allerdings über der genannten Gesamtmenge liegen. Im Beringmeer seien 305.900 t gefangen worden, ein Minus von 194.000 t. Höhere Erträge in anderen Meeresregionen konnten diesen Rückgang teilweise ausgleichen: im Ochotskischen Meer waren es 731.200 t (+ 10,3%) und um die pazifischen Kurilen-Inseln 92.200 t (+125,8%), heißt es in dem Bericht.
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19.11.2009

Irland: Gericht verurteilt Bantry Bay wegen belasteter Muscheln

Ein Bezirksgericht im irischen Bandon (Grafschaft Cork) hat den führenden Muschelproduzenten Bantry Bay Seafoods zur Zahlung von rund 55.000 € verurteilt, weil der Produzent zwischen Juli 2007 und März 2008 mehrere hundert Tonnen kontaminierte Muscheln exportiert hatte. Im März vergangenen Jahres hatte das französische Unternehmen Davigel die Bantry Bay-Muscheln mit 219 Vergiftungsfällen in Verbindung gebracht, schreibt die Irish Times. Die Miesmuscheln aus Seilzucht in West-Cork waren mit natürlich vorkommenden Muschelgiften (AZA) belastet. Bei dem Versuch der irischen Sea Fisheries Protection Authority, die Produkte zurückzuverfolgen und zurückzurufen, hatte Bantry Bay die Untersuchungen behindert. Micheal O Mahony, der die Behördenermittlungen leitete, erklärte, seine Beamten hätten die notwendigen Informationen nur tropfenweise erhalten. Dadurch seien belastete Muscheln im Handel geblieben und hätten weitere Verbraucher gefährdet. Bantry Bay-Geschäftsführer Paul Connolly gestand vor Gericht, dass sich das Unternehmen falsch verhalten habe. Es seien Vorkehrungen getroffen worden, dass sich solch ein Fall nicht wiederhole. Das Gericht verurteilte Bantry Bay zur Erstattung der Ermittlungskosten in Höhe von 50.000 € sowie zur Zahlung von Strafgeldern von insgesamt 4.700 €. Das Verfahren gegen Connolly wegen fehlender Kooperation werde gegen Zahlung einer Wohltätigkeitsspende von 1.500 € eingestellt.
19.11.2009

Spanien: Entführtes Thunfisch-Fangschiff wieder frei

Das von somalischen Piraten entführte baskische Thunfisch-Fangschiff ‚Alakrana’ ist wieder frei und soll sich auf dem Weg zu den Seychellen befinden. Das teilte Spaniens Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Madrid mit, schreibt IntraFish. Alle 36 Besatzungsmitglieder seien gesund. Der Trawler war am 2. Oktober im Indischen Ozean gekidnapped worden. Ein Sprecher der Piraten teilte der französischen Presseagentur AFP vom Hafen Harardhere telefonisch mit, dass für die Freilassung zuvor ein Lösegeld in Höhe von 4 Mio. USD (rund 2,7 Mio. €) gezahlt worden sei. In dem Küstenort 300 Kilometer nördlich von Mogadischu hätten Händler, Lieferanten der Piraten und die Jugend die Meldungen über die Lösegeldzahlung enthusiastisch begrüßt. Der Preis für die Droge Kat sei umgehend explodiert und zahllose Geschäftsleute würden versuchen die Piraten zu kontaktieren, um ihnen Allrad-Fahrzeuge zu verkaufen. Die Agentur AFP zitiert den 22-jährigen Mohamed Dahir Abdullahi, der sich auch den Piraten anschließen wolle: „Ich habe schwimmen und schießen gelernt. Ich bin für den Job geeignet.“
19.11.2009

Studie: Handhygiene an Bedientheken enorm wichtig geworden

Das Thema Schweinegrippe rückt besonders die Hygiene im Lebensmitteleinzelhandel und in der Lebensmittelindustrie zunehmend in den Blickwinkel der Verbraucher. So ist vielen Kunden die Hygiene insbesondere an den Käse-, Fleisch- und Fischtheken enorm wichtig geworden. Nach einer aktuellen Marktforschungsstudie des Rheingold-Instituts in Köln reicht eine appetitliche, saubere Auslage und Präsentation der Lebensmittel zur Kundenbindung in Zeiten der Schweinegrippe längst nicht mehr aus. Ein wichtiges Kriterium: Sauber und hygienisch muss es sein. Experten vom Bundesgesundheitsministerium und vom Robert-Koch-Institut (RKI) empfehlen dem Thekenpersonal, sich häufig die Hände zu waschen. Die Rheingold-Studie ergab: Die Kunden vor der Theke möchten diese Hygienevorsorge live miterleben. Waschbecken, Seifen- und Hygienespender hinter der Theke sollten durchaus im Blickfeld des zu bedienenden Kunden positioniert sein. Verschmutzte und unhygienische Thekenbereiche werden von den Befragten gemieden und in letzter Konsequenz deshalb manche Warengruppen nicht gekauft.
18.11.2009

Lachs: Morpol will auch in Deutschland filetieren

Der polnische Lachsproduzent Morpol investiert rund 15 Mio. € in den Aufbau von Verarbeitungs- und Packlinien in Deutschland und Frankreich, meldet das Portal IntraFish. Schon zu Beginn des kommenden Jahres solle im neuen Logistik-Zentrum von Morpol im niedersächsischen Harsum (nördlich von Hildesheim) mit der Installation einer Filetier- und Verpackungsabteilung (Kostenpunkt: 7 Mio. €) begonnen werden, kündigte John-Paul McGinley an, der die Abteilung Geschäftsentwicklung bei Morpol leitet. Im dritten Quartal 2010 soll die Verarbeitung im französischen Burgund den Betrieb aufnehmen. Morpol hatte in den vergangenen zwei Jahren mehr als 20 Mio. € in den Ausbau seiner Hauptproduktion im polnischen Ustka investiert. Dort und in einer weiteren Verarbeitung in Lebork werden in diesem Jahr etwa 70.000 t Lachs verarbeitet. Im kommenden Jahr sollen 100.000 t Rohware eingesetzt werden. McGinley teilte mit, dass man 2010 verstärkt der Nutzung von Nebenprodukten wie Abschnitten Aufmerksamkeit widmen wolle. „Wir planen, eine Vielzahl von wertgesteigerten Produkten herzustellen – von Pasteten und Brotaufstrichen bis zu Saucen.“
18.11.2009

Deutschland: Dorschfischer bewerben sich um MSC-Zertifikat

Die Erzeugergemeinschaft der Hochsee- und Kutterfischer aus Cuxhaven lässt sich für ihren Fang von Dorsch nach dem MSC-Standard für nachhaltige Fischerei bewerten, teilt der MSC Deutschland mit. Die unabhängige Bewertung wird von der Zertifizierungsstelle Food Certification International (FCI) geleitet und soll Ende 2010 abgeschlossen sein. Diese Fischerei auf Ostseedorsch (Gadus morhua) besitzt für 2009 Fangquoten von 3.500 t (Deutschland insgesamt: 7.561 t). Neben Hering und Sprotte zählt der Dorsch zu den „Brotfischen“ der Ostseefischer. Die Kutterfischer setzen für den Fang in der westlichen und östlichen Ostsee sowohl pelagische als auch Grundschleppnetze ein. Angelandet wird der Dorsch in den Häfen Sassnitz und Mukran auf der Ostseeinsel Rügen, wo der Fisch direkt verarbeitet wird. Der Großteil des Fangs wird als Frischfisch in Deutschland und anderen europäischen Ländern vermarktet. „Nachhaltigkeit und Schutz der Bestände stehen in all unseren Fischereien an erster Stelle“, kommentierte Kai-Arne Schmidt, Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft. Im Oktober 2008 hatte Kutterfisch bereits das MSC-Zertifikat für ihren Fang auf Seelachs in der Nordsee erhalten.
18.11.2009

Norwegen: Marine Harvest verkauft 50 Prozent mehr Pangasius

Marine Harvest notiert in seinem Geschäftsbereich für wertgesteigerte Produkte bei Pangasius in diesem Jahr ein Plus von 47 Prozent, schreibt das norwegische Portal IntraFish. Preisbewusstere Konsumenten hätten die Pangasius-Menge 2009 auf fast 2.500 Tonnen gehoben, teilt Geschäftsführer Jo Dekeyzer mit. Trotz der Rezession habe Marine Harvest Value Added Processing (VAP) im dritten Quartal 2009 nach Menge 13 Prozent mehr Seafood verkauft. Der Umsatz sei um 21 Prozent, die Gewinnmarge (EBIT) auf 5,9 Prozent gestiegen. Nicht nur Pangasius ersetze teurere Fischarten, auch die preiswerte Pazifische Scholle werde zunehmend als Alternative für Scholle gekauft. Jo Dekeyzer beobachtet, dass der Verbraucher Preisangebote des LEH stärker nutze: „Der Abverkauf bei Preisaktionen ist wesentlich höher als vorher.“ Glücklicherweise leide die Marge unter diesem gewandelten Einkaufsverhalten nicht zu sehr, sagte der Marine Harvest-Direktor.
17.11.2009

Deutsche Krabbenfischer beschließen Wochenendfangstopp

„Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung haben die Mitglieder der schleswig-holsteinischen Landesvereinigung der Krabbenfischer am vergangenen Freitag in Büsum ein Wochenendfangstopp beschlossen. Auch die Vertreter der neugegründeten Erzeugerorganisation Büsum und Umgebung sowie der niedersächsischen Betriebe tragen den Beschluss mit und wollen die Fischerei an den Wochenenden von Freitag 18.00 Uhr bis Montag 00.00 Uhr ruhen lassen. Die Erzeugergemeinschaften reagieren damit auf den dramatischen Preisverfall für Nordseekrabben und wollen so ihrem Auftrag zur Durchführung marktregulierender Maßnahmen nachkommen“, teilt der Geschäftsführer der Landesvereinigung, Knud Bußmann, zum Wochenbeginn mit. Weitere Maßnahmen zum Management der Fischerei sind mit Blick auf das nächste Jahr seien in Vorbereitung. Diese werden die Fischer eng mit ihren niederländischen Kollegen in der transnationalen Vereinigung der Erzeugergemeinschaften abstimmen, um auf dem europäischen Markt insgesamt Wirkung zu erzielen.
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