Pamela und Volker Brun eröffnen im holsteinischen Ahrensburg ihr Fischgeschäft in neuen Räumen. Ab morgen präsentiert sich das Fachgeschäft, das die Tochter des Hamburger Fischhändlers Werner Schloh seit zehn Jahren führt, quasi am Tor des Ahrensburger Einkaufszentrums CCA an der Großen Straße. Das umfangreiche Angebot von Frischfisch, Filets, Meeresfrüchten und Räucherfisch wird täglich frisch am Hamburger Fischmarkt eingekauft, mehr als 20 Salate sind hausgemacht. Neu ist ein gut 120 Quadratmeter großer Bistro-Bereich mit über 40 Sitzplätzen. „Alles wird frisch zubereitet: vom Frühstück mit Rührei und Nordseekrabben über die verschiedenen Gerichte mit frischen Fischfilets bis zu kleinen Snacks, zum Beispiel Fish & Chips in der handlichen Spitztüte“, sagt Pamela Brun. Im Sommer gibt es Außenplätze mit Blick über die Große Straße. Und da die Bruns Fußballfans sind, werden im Bistro auch Liveübertragungen von Bundesligaspielen gezeigt. Die zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon zwei Auszubildende, präsentieren sich in neuen Farben: weiß-blau das Verkaufsteam für den Frischetresen, das Bistroteam im schwarzen Outfit. Am morgigen Donnerstag, dem 8. Oktober, laden Pamela und Volker Brun ihre Kunden auf ein Glas Prosecco ein.
Marco Polo, einer der größten Sushi-Produzenten in Zentraleuropa, will seine gegenwärtige Kapazität verdoppeln und gleichzeitig sein Sortiment auf weitere japanische Produkte ausdehnen, meldet das norwegische Portal IntraFish. Im französischen und deutschen LEH soll Marco Polo Marktführer für verpacktes Sushi sein, das unter der Eigenmarke Yedo und unter Handelsmarken in den Truhen liegt. In seiner französischen Fabrik stellt Marco Polo derzeit täglich 500.000 Stück Sushi her, könnte und würde die Menge jedoch gerne verdoppeln, sagt Marketing-Direktor Guilhem du Repaire. Sushi habe sich inzwischen vom innovativen Gastro-Artikel zum gängigen LEH-Produkt entwickelt, das auch im Preis nachgegeben habe, nicht zuletzt aufgrund der gegenwärtigen Wirtschaftskrise. „Wir müssen deshalb mehr Produkte - neue Produkte - anbieten und investieren daher in die Entwicklung und Forschung eines breiten Sortiments japanischer Artikel.“ Dazu können Sashimi, Salate, Suppen und vorgegarte Produkte gehören. Marco Polo setzte 2008 mehr als 35 Mio. € um. Vor kurzem kauften die Franzosen 51 Prozent von Wakame, deutscher Hersteller von frischem Sushi. Über dessen Betrieb in Kerpen distribuiert Marco Polo seine Sushi-Range auf dem deutschen Markt, der als drittgrößter in Europa gilt.
Die Philippinen bauen ihre Zucht von Pangasius aus, heißt es in der philippinischen Business World. Im Compostela Valley, einer traditionellen Bergbau-Provinz, soll die derzeit erst auf 220 Hektar betriebene Aquakultur zügig ausgebaut werden. Träger des Vorhabens sind die philippinische Regierung und San Miguel Food, sagte Projektleiterin Nelly L. Esperanza, die für das örtliche Büro des Handelsministeriums arbeitet. Noch ist das pazifische Land bei dem beliebten Zuchtfisch ein Netto-Importeur: monatlich sollen etwa 30 bis 40 Container Pangasiusfilet eingeführt werden.
Die pazifischen Fischereien auf Buckel- und Keta-Lachs vor der russischen Kurilen-Insel Iturup sind die ersten des Landes, die vom Marine Stewardship Council (MSC) jetzt Anfang September zertifiziert worden sind. Das Management betreiben gemeinsam Russlands Regierung und das Privatunternehmen J.S.C. Gidrostroy, das den meisten Lachs von Iturup fischt, verarbeitet und vermarktet. Die Fangsaison vor der Insel nordöstlich von Hokkaido läuft alljährlich von Anfang Juli bis Ende November, wobei die Lachse mit festen Fallen küstennah in den Buchten von Prostor und Kurilsk gefangen werden. Im Jahresdurchschnitt werden 37.000 t Buckellachs (Oncorhynchus gorbuscha) und 10.000 t Ketalachs (Oncorhynchus keta) angelandet und in zwei Betrieben von J.S.C. Gidrostroy auf der Insel verarbeitet, insbesondere zu h & g-Ware, aber auch zu anderen Produkten, die auf dem russischen Binnenmarkt sowie nach Europa, Asien und Nordamerika verkauft werden.
Die Fischerei auf Pazifischen Heilbutt (Hippoglossus stenolepis) vor der kanadischen Provinz Britisch-Kolumbien ist vom Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltige und gut gemanagede Fischerei zertifiziert worden, schreibt Fish Information & Services (FIS). Es handelt sich um die erste Fischerei der Provinz, deren Produkte das blaue MSC-Logo tragen dürfen. Der große Plattfisch wird dort von Mitte März bis Mitte November mit Angelleinen gefangen. Der Fisch wird frisch und gefroren gehandelt, als ganzer Fisch, filetiert oder gesteakt sowie als grätenfreie ‚Bratenstücke’ (roasts). Auch Heilbutt-Bäckchen sind erhältlich. Die Produkte werden in den USA und Kanada, aber auch nach Europa verkauft. Partner des MSC ist die Pacific Halibut Management Association of BC (PHMA), in der die meisten kommerziellen Fangschiffseigner von British Columbia zusammengeschlossen sind. Die Durchführung der Zertifizierung lag in den Händen der Scientific Certification Systems.
Ein Thunfisch-Fangschiff aus dem spanischen Baskenland befindet sich seit vergangenem Freitag, dem 2. Oktober, in der Hand von Piraten, meldet das norwegische Portal IntraFish. Die ‚Alakrana’, ein Schiff der Reederei Echebastar Fleet, war im Indischen Ozean 375 Seemeilen östlich von Somalia in internationalen Gewässern angegriffen worden und konnte nicht fliehen, da die Netze gerade ausgeworfen waren. An Bord befindet sich eine 36-köpfige Besatzung, darunter 16 Spanier, die übrigen aus Ghana, Indonesien, von der Elfenbeinküste, Madagaskar, dem Senegal und den Seychellen. Inzwischen liege das Fangschiff in einem nicht näher genannten Hafen im ostafrikanischen Somalia. Nachdem zwei der Geiselnehmer beim Verlassen des Schiffs durch die spanische Marine festgenommen werden konnten - einer wurde dabei angeschossen - , sollen sich noch elf Piraten an Bord befinden. Die Festgenommen sollen nach Spanien überführt werden. Inzwischen hat der Wortführer der Piraten, Sugule Ali, einem Bericht der Zeitung „El Mundo“ zufolge angekündigt, gegen die Besatzung des Trawlers einen Prozess wegen Schwarzfischerei zu veranstalten, stellvertretend für ganz Spanien: „Wir werden die Spanier hart bestrafen, denn ihre Regierung fördert illegales Fischen.“
Sechs französische Fangunternehmen, die den Schwarzen Seehecht befischen, haben eine Zertifizierung nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) beantragt. Die sechs Firmen sind zusammengeschlossen im Syndicat des Armements Réunionnais de Palangriers-Congelateurs (SARPC - etwa: Zusammenschluss der Langleinen-Frischfischfänger von Reunion) und unterhalten sieben Fangschiffe. „Wir haben uns für den MSC entschieden, weil es das einzige international anerkannte Label ist, insbesondere in den USA und in Nordeuropa“, erklärte Yannick Lauri, SARPC-Präsident und Geschäftsführer des Fangunternehmens Sapmer, das seinen Hauptsitz auf der Inseln La Reunion im Indischen Ozean hat.
Das Alaska Seafood Marketing Institute (ASMI) hat sich zunächst bereit erklärt, vorläufig als Vertragspartner des Marine Stewardship Council (MSC) bei der MSC-Zertifizierung des Alaska Wildlachs’ zu fungieren. Eine endgültige Entscheidung solle bei einem ASMI-Vorstandstreffen im Dezember in Seattle fallen, schreibt das norwegische Portal IntraFish. Die Fischerei auf Alaska Wildlachs hatte erstmals im Jahre 2000 eine MSC-Zertifizierung erhalten, nach langwierigem Verfahren war diese 2007 erneuert worden. Im vergangenen Jahr war die US-Behörde Alaska Department of Fish and Game (ADF&G) als MSC-Kunde ausgestiegen. Damit bestand die Gefahr, dass schon die Fänge aus der Saison 2010 nicht mehr das blaue Label für Nachhaltigkeit tragen dürfen. Nun können Kunden in Europa, Japan und den USA zunächst wieder aufatmen. In Alaska selbst ist die MSC-Zertifizierung der Wildlachs-Fischerei durchaus nicht unumstritten. Ein Marketing-Vertreter von Ocean Beauty Seafoods, dessen CEO Mark Palmer im ASMI-Vorstand sitzt, hatte im April die MSC-Zertifizierung für überflüssig befunden. Auch eine ASMI-Sprecherin erklärte, die Organisation wolle „weiterhin ihre eigene Plattform für Nachhaltigkeit betreiben“.
Auf der 6. BioNord, einer am kommenden Sonntag in Hamburg stattfindenden Messe für den Naturkost-Fachhandel, wird Naturland die Vorzüge und Vielfalt der ökologischen Aquakultur vorstellen. Am 4. Oktober fällt im Hamburger Messe- und Congress-Zentrum (CCH) gleichzeitig der Startschuss für eine Kampagne im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau: in den kommenden Wochen werden Naturland, Fish & More, Dennree und Wechsler Feinfisch die Verbraucher an ausgesuchten Einkaufsstätten über Umwelt-, Qualitäts- und Geschmacksvorteile von Bio-Fisch und -Meeresfrüchten informieren.
Der chilenische Lachsproduzent AquaChile investiert 7,5 Mio. € in eine neue Produktion für Lachs-Smolts, meldet das norwegische Portal IntraFish. Die Brutanstalt in Pargue (Bezirk Calbuco) in der Nähe von Puerto Montt soll jährlich 50 Millionen Eier produzieren. „Das Projekt ist ein Versuch, die Situation für die chilenische Farmlachs-Industrie durch eine ganzjährige Belieferung mit seuchenfreien Eiern zu verbessern“, erklärte das Unternehmen. Damit werde die Abhängigkeit von importiertem Brutmaterial reduziert. Es sei die bisher größte Investition in der Branche im Kampf gegen eine Ausbreitung der Infektiösen Salm-Anämie (ISA).