30.11.2009

Großbritannien: GV-Lieferant betrog Kunden

M & J Seafood, größter Seafood-Lieferant für den britischen GV-Sektor, hat seine Kunden lange Zeit mit falschen Gewichtsangaben betrogen, schreibt das norwegische Portal IntraFish. Das geht aus Verhörprotokollen hervor, die im Prozess gegen den früheren Abteilungsleiter Alistair Ramus erstellt wurden. Demnach habe Mike Berthet, M & J-Direktor für Fisch und Seafood, erklärt, dass in seinem Unternehmen bis 2007 zwei Praktiken üblich waren, die als „yield uplifting“ oder „stiffing“ in der Industrie weit verbreitet sein sollen. Bei dieser „Ertragssteigerung“ verkauft der Produzent dem Kunden mehr Fisch, als dieser tatsächlich erhält. Da der Fisch vom Fang bis zur Auslieferung durch Dehydrierung und Tropfverlust Flüssigkeit verliert, berechnet der Verkäufer hierfür einen Aufschlag. Aufgrund verbreiteter Ahnungslosigkeit des Käufers könne dieser Preisaufschlag höher veranschlagt werden, als er tatsächlich ausfällt. Die betrügerische Praxis soll besonders gerne bei Lachs und Wolfsbarsch angewendet werden. Berthet habe nach Übernahme seines Postens bei M & J im August 2007 Berechnungen über tatsächlich erfolgenden Gewichtsverlust vornehmen lassen und den Betrug schließlich unterbunden. M & J gehört zur Foodservice-Gruppe Brakes Bros, die in Großbritannien und Frankreich jährlich rund 2,3 Mrd. € erwirtschaftet.
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