13.01.2025

Großbritannien exportiert Millionen junger Aale nach Russland

Die Sustainable Eel Group (SEG) hat in einem offenen Brief an die britische Tageszeitung The Telegraph den wachsenden Export von Europäischen Aalen aus Großbritannien nach Russland scharf kritisiert. Während Großbritannien im Jahre 2022 noch etwa eine halbe Million Jungtiere nach Russland exportiert hatte, stieg die Zahl im vergangenen Jahr 2024 auf drei Millionen. "Trotz der Gefährdung der Art und unzureichender Erhaltungsmaßnahmen in England und Wales gibt es Pläne, die Exporte in 2025 auf 15 Millionen junge Aale (5 Tonnen) auszuweiten", schreibt die zum Schutz des Europäischen Aals gegründete Organisation. Befürworter dieser Exportpolitik behaupten, dass es im Bristolkanal an der Westküste Großbritanniens einen Überschuss an Aalen gebe und dass der Transport nach Kaliningrad sicherstellen würde, dass mehr Aale in die Sargassosee zurückkehren um zu laichen.

Dem widerspricht die SEG. Tatsächlich würden die Aale nahe Kaliningrad in Lagunen in der Ostsee ausgesetzt und nach Angaben russischer Offizieller zum allergrößten Teil nach ein paar Jahren abgefischt, bevor sie die Chance haben, in die Sargassosee zurückzukehren und dort zu laichen. "Dies ist definitiv kein Besatz, der zur Arterhaltung dient", betont die SEG. Die Organisation fordere deshalb, den Aalexport nach Kaliningrad zu untersagen und stattdessen in Großbritannien ein Wiederauffüllungsprogramm einzuführen, wie es in der EU bereits existiere. Die entsprechend Petition finden Sie hier.
Großbritannien exportiert Millionen junger Aale nach Russland
Foto/Grafik: Lorenz Seebauer/Wikicommons
Die Sustainable Eel Group (SEG) fordert, den jährlichen Export von Millionen Jungaalen von Großbritannien nach Russland zu stoppen und stattdessen im United Kingdom ein Wiederauffüllungsprogramm zu starten.
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