Vor zwei Jahren wurden erstmals Zugdrachen für Seeschiffe eingesetzt, die deren Treibstoffverbrauch senken können. Im kommenden Jahr will das Hamburger Unternehmen SkySails erstmals einen Fischtrawler mit seinem Zugsegelsystem ausrüsten, schreibt das Hamburger Abendblatt. Das Schiff ist das größte deutsche Fischereifahrzeug, die 141 Meter lange ‚Maartje Theadora’, die von einer Tochtergesellschaft der niederländischen Reederei Parlevliet & Van der Plas in Sassnitz auf Rügen betrieben wird. Am Dienstag unterzeichneten P&P-Geschäftsführer Diederik Parlevliet und SkySails-Gründer Stephan Wrage den Vertrag in Gegenwart von EU-Fischereikommissar Joe Borg auf dem Hamburger Museumsschiff ‚Cap San Diego’. Das Projekt wurde von der EU und dem Land Mecklenburg-Vorpommern mit rund 600.000 Euro gefördert, hinzu kommen Investitionen der beteiligten Unternehmen von circa 1,5 Mio. €. Nach Angaben von SkySails kann durch den Einsatz des Segels, das einem großen Gleitschirm ähnelt, der Brennstoffverbrauch eines Schiffs um 10 bis 35 Prozent reduziert werden. Parlevliet sagte, das Segel könne auf den langen Transferfahrten etwa von Europa nach Afrika eingesetzt werden, später aber wohl auch im Fischereibetrieb selbst.
Einen ‚Praxisratgeber Lebensmittelallergene’ hat der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVL) jetzt für unverpackte (lose) Ware veröffentlicht. Der Ratgeber wurde gemeinsam mit dem Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) und in enger Kooperation mit dem Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB) erstellt. „Mit dem Praxisratgeber haben wir das komplexe Thema Lebensmittelallergien und -unverträglichkeiten allgemein verständlich aufbereitet“, erklärte BVL-Präsident Dierk Frauen. Insbesondere Betreibern von Bedientheken im Lebensmittelhandel sollen Anregungen und Tipps geliefert werden, wie sie betroffene Kunden noch besser über allergene Zutaten ihrer Produkte informieren können. Fische und aus ihnen hergestellte Erzeugnisse gehören generell zu jenen Produkten, die allergische oder andere Unverträglichkeitsreaktionen auslösen können. Darüber hinaus können zum Beispiel im Thunfisch natürlich vorkommende biogene Amine sogenannte Pseudoallergien verursachen.
Der Lachszüchter Marine Harvest will vor der schottischen Westküste im Offshore-Bereich vier große Lachsfarmen errichten, die zusammen bis zu 80.000 t Lachs produzieren sollen, meldet das norwegische Portal IntraFish. Damit wäre jede dieser Farmen auf offener See mit einer Kapazität von 20.000 t etwa dreimal so groß wie eine bisherige durchschnittliche Zuchtanlage. Das Investitionsvolumen werde bei 43 Mio. € liegen. Marine Harvest reagiere damit auf die wachsende europäische Nachfrage nach schottischem Lachs, die in den letzten Jahren jeweils um 6 bis 8% per anno gestiegen sei, sagte Alan Sutherland, Geschäftsführer für Schottland. Die Pläne sehen vor, dass 40 Beschäftigte im Schichtbetrieb arbeiten und in Unterkünften auf Barkassen vor den Äußeren Hebriden leben sollen. Eine Landbasis auf der südlichen Hebriden-Insel Barra soll die Farmen ergänzen. Geplant sei, die Gehege bis September 2012 zu besetzen. Marine Harvest Scotland hat derzeit einen Umsatz von jährlich 130 Mio. €, der mit den neuen Farmen auf 194 Mio. € steigen soll.
Einer Thunfischfarm an der kroatischen Adria-Küste ist die natürliche Fortpflanzung des Roten Thuns gelungen, schreibt Fish Information & Services (FIS). Das Zuchtunternehmen Kali Tuna und Laboratorien der Universität von Split haben demnach Thunfischeier in „natürlicher Umgebung“ ohne Hormoneinsatz oder weitere menschliche Hilfe bis zur Reife gebracht. Ähnliches war zuvor nur Wissenschaftlern der Kinki-Universität in Japan und dem australischen Züchter Clean Seas Tuna gelungen.
Die Eigener von vier baskischen Fischereiunternehmen werden ausländische Ex-Soldaten an Bord nehmen, um sich gegen Piratenübergriffe in den Gewässern vor Somalia zu schützen, schreibt Fish Information & Services (FIS). Aktueller Anlass ist das Kidnapping des spanischen Thunfischfängers ‚Alakrana’, der sich seit vergangenem Freitag mit 36 Besatzungsmitgliedern in der Hand von Piraten befindet. Die acht Thunfangschiffe, die demnächst von ehemaligen Elite-Soldaten geschützt werden, fahren unter der Flagge der Seychellen. Für sie gelten daher nicht gesetzliche Beschränkungen Spaniens, das den Einsatz privater Sicherheitsunternehmen nur im Indischen Ozean zulässt und Militär an Bord untersagt. Die Basken erklärten, jetzt könnten sie unter gleichen Bedingungen fischen wie die französische Flotte, deren Schiffe seit Juli jeweils von vier Marinesoldaten begleitet werden. Für den Schutz zahlen die vier Reedereien aus dem baskischen Bermeo jeweils 24.000,- € pro Schiff und Monat. Nach einer Testphase werde entschieden, ob die Maßnahme fortgesetzt werde. Für die Freilassung der ‚Alakrana’ hätten die Piraten inzwischen eine Lösegeldzahlung von mehr als einer Million € verlangt, wird berichtet.
Pamela und Volker Brun eröffnen im holsteinischen Ahrensburg ihr Fischgeschäft in neuen Räumen. Ab morgen präsentiert sich das Fachgeschäft, das die Tochter des Hamburger Fischhändlers Werner Schloh seit zehn Jahren führt, quasi am Tor des Ahrensburger Einkaufszentrums CCA an der Großen Straße. Das umfangreiche Angebot von Frischfisch, Filets, Meeresfrüchten und Räucherfisch wird täglich frisch am Hamburger Fischmarkt eingekauft, mehr als 20 Salate sind hausgemacht. Neu ist ein gut 120 Quadratmeter großer Bistro-Bereich mit über 40 Sitzplätzen. „Alles wird frisch zubereitet: vom Frühstück mit Rührei und Nordseekrabben über die verschiedenen Gerichte mit frischen Fischfilets bis zu kleinen Snacks, zum Beispiel Fish & Chips in der handlichen Spitztüte“, sagt Pamela Brun. Im Sommer gibt es Außenplätze mit Blick über die Große Straße. Und da die Bruns Fußballfans sind, werden im Bistro auch Liveübertragungen von Bundesligaspielen gezeigt. Die zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon zwei Auszubildende, präsentieren sich in neuen Farben: weiß-blau das Verkaufsteam für den Frischetresen, das Bistroteam im schwarzen Outfit. Am morgigen Donnerstag, dem 8. Oktober, laden Pamela und Volker Brun ihre Kunden auf ein Glas Prosecco ein.
Marco Polo, einer der größten Sushi-Produzenten in Zentraleuropa, will seine gegenwärtige Kapazität verdoppeln und gleichzeitig sein Sortiment auf weitere japanische Produkte ausdehnen, meldet das norwegische Portal IntraFish. Im französischen und deutschen LEH soll Marco Polo Marktführer für verpacktes Sushi sein, das unter der Eigenmarke Yedo und unter Handelsmarken in den Truhen liegt. In seiner französischen Fabrik stellt Marco Polo derzeit täglich 500.000 Stück Sushi her, könnte und würde die Menge jedoch gerne verdoppeln, sagt Marketing-Direktor Guilhem du Repaire. Sushi habe sich inzwischen vom innovativen Gastro-Artikel zum gängigen LEH-Produkt entwickelt, das auch im Preis nachgegeben habe, nicht zuletzt aufgrund der gegenwärtigen Wirtschaftskrise. „Wir müssen deshalb mehr Produkte - neue Produkte - anbieten und investieren daher in die Entwicklung und Forschung eines breiten Sortiments japanischer Artikel.“ Dazu können Sashimi, Salate, Suppen und vorgegarte Produkte gehören. Marco Polo setzte 2008 mehr als 35 Mio. € um. Vor kurzem kauften die Franzosen 51 Prozent von Wakame, deutscher Hersteller von frischem Sushi. Über dessen Betrieb in Kerpen distribuiert Marco Polo seine Sushi-Range auf dem deutschen Markt, der als drittgrößter in Europa gilt.
Die Philippinen bauen ihre Zucht von Pangasius aus, heißt es in der philippinischen Business World. Im Compostela Valley, einer traditionellen Bergbau-Provinz, soll die derzeit erst auf 220 Hektar betriebene Aquakultur zügig ausgebaut werden. Träger des Vorhabens sind die philippinische Regierung und San Miguel Food, sagte Projektleiterin Nelly L. Esperanza, die für das örtliche Büro des Handelsministeriums arbeitet. Noch ist das pazifische Land bei dem beliebten Zuchtfisch ein Netto-Importeur: monatlich sollen etwa 30 bis 40 Container Pangasiusfilet eingeführt werden.
Die pazifischen Fischereien auf Buckel- und Keta-Lachs vor der russischen Kurilen-Insel Iturup sind die ersten des Landes, die vom Marine Stewardship Council (MSC) jetzt Anfang September zertifiziert worden sind. Das Management betreiben gemeinsam Russlands Regierung und das Privatunternehmen J.S.C. Gidrostroy, das den meisten Lachs von Iturup fischt, verarbeitet und vermarktet. Die Fangsaison vor der Insel nordöstlich von Hokkaido läuft alljährlich von Anfang Juli bis Ende November, wobei die Lachse mit festen Fallen küstennah in den Buchten von Prostor und Kurilsk gefangen werden. Im Jahresdurchschnitt werden 37.000 t Buckellachs (Oncorhynchus gorbuscha) und 10.000 t Ketalachs (Oncorhynchus keta) angelandet und in zwei Betrieben von J.S.C. Gidrostroy auf der Insel verarbeitet, insbesondere zu h & g-Ware, aber auch zu anderen Produkten, die auf dem russischen Binnenmarkt sowie nach Europa, Asien und Nordamerika verkauft werden.
Die Fischerei auf Pazifischen Heilbutt (Hippoglossus stenolepis) vor der kanadischen Provinz Britisch-Kolumbien ist vom Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltige und gut gemanagede Fischerei zertifiziert worden, schreibt Fish Information & Services (FIS). Es handelt sich um die erste Fischerei der Provinz, deren Produkte das blaue MSC-Logo tragen dürfen. Der große Plattfisch wird dort von Mitte März bis Mitte November mit Angelleinen gefangen. Der Fisch wird frisch und gefroren gehandelt, als ganzer Fisch, filetiert oder gesteakt sowie als grätenfreie ‚Bratenstücke’ (roasts). Auch Heilbutt-Bäckchen sind erhältlich. Die Produkte werden in den USA und Kanada, aber auch nach Europa verkauft. Partner des MSC ist die Pacific Halibut Management Association of BC (PHMA), in der die meisten kommerziellen Fangschiffseigner von British Columbia zusammengeschlossen sind. Die Durchführung der Zertifizierung lag in den Händen der Scientific Certification Systems.