18.12.2009

Caviar Creator hat Insolvenz angemeldet

Der Betreiber der Kaviarproduktion in Demmin, die Caviar Creator Manufaktur GmbH, hat Insolvenz angemeldet. Die Geschäftsführung habe den Antrag am Mittwoch beim Amtsgericht Neubrandenburg gestellt, sagte eine Gerichtssprecherin am Donnerstag. Hintergrund sollen Finanzprobleme sein. Die Stornierung einer Bestellung von 700 Kilo Kaviar habe dem schon zuvor klammen Unternehmen den letzten Schlag versetzt. Insolvenzverwalter Christian Brockdorff will nun versuchen, den Fischrogen im Wert von etwa 500.000 Euro im Weihnachts- und Silvestergeschäft zu verkaufen. Wie hoch die Verbindlichkeiten von Caviar Creator sind, wisse er noch nicht, sagte Brockdorff. „Ich bin erst ein Tag mit dem Fall befasst. Ein Teil der Buchhaltung ist nicht aufzufinden“. Die Produktion in der Störzuchtanlage mit rund 280.000 Fischen und 19 Mitarbeitern soll aber weitergehen. Die Manufaktur GmbH ist eine von zahlreichen Tochterfirmen der umstrittenen Caviar Creator Inc (Las Vegas). Gegen Vorstandschef Frank Schaefer hat die Staatsanwaltschaft Düsseldorf Anklage wegen Verdachts des Kapitalanlagebetrugs erhoben. Schaefer soll mehr als 50 Millionen Euro von Anlegern erhalten, die Geldgeber über die Renditeaussichten der Zuchtanlage aber getäuscht haben.

Die nach eigenen Angaben weltweit größte überdachte Zuchtanlage für Störe war in der Vergangenheit auch wegen zweifelhafter Besitzerwechsel in die Schlagzeilen geraten. Verschiedene Unternehmen könnten noch Rechte an Caviar Creator anmelden, sagte Brockdorff. „Da wurden wilde Verträge geschlossen und wir müssen erst prüfen, welche davon wirksam sind“. Schaefer soll die Störzuchtanlage in Demmin über eine andere Tochterfirma – der Caviar Creator AG in der Schweiz – inzwischen an die Schweizer Investorengesellschaft Organic Aquaculture Technologies (OAT) AG mit Sitz in Baar im Kanton Zug verkauft haben. „Der Kauf ist vertraglich vollzogen, wir sind Eigentümer der Anlagen und Fische“, sagte OAT-Sprecherin Giulia Griffin der dpa. Zum Kaufpreis machte sie keine Angaben, das Geld sei aber in Raten geflossen. Wie der Geldfluss bei Caviar Creator firmenintern laufe, könne sie nicht beurteilen. Aus Sicht der Schweizer ist die Insolvenz des jetzigen Betreibers „ein Schritt auf dem Weg zum Übergang der Betriebsrechte an uns.“ OAT wolle die Mitarbeiter halten. Hinter der neuen Eigentümergesellschaft stehen Griffin zufolge sechs finanzstarke Aktionäre, die aber noch nicht genannt werden wollen. „Sie sind wegen der Historie vorsichtig, sagte Griffin. Die OAT AG wurde vom kanadischen Unternehmensentwickler GGBD (Vancouver) gegründet.
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