Der Fisch- und Feinkostspezialist Appel aus Cuxhaven verarbeitet ab sofort ausschließlich Herings- und Makrelenfilets aus nachhaltig arbeitenden Fischereibetrieben mit MSC-Siegel, teilt der Marine Stewardship Council mit. Ab Ende des Jahres werde das blaue MSC-Logo alle 29 Heringskreationen sowie die Makrelenfilets in Tomaten-Creme von Appel Feinkost kennzeichnen. Anfang des Jahres hatte Appel die ersten Heringsfilets mit MSC-Siegel in drei verschiedenen Bio-Cremes eingeführt und damit den Trend zu nachhaltiger Fischerei aufgegriffen. Marnie Bammert, Leiterin des MSC für Deutschland, Österreich und die Schweiz, begrüßte die neue MSC-gesiegelte Produktlinie von Appel.
In diesem Jahr sind aus norwegischen Lachsfarmen schon 288.581 Fische entkommen, schreibt das Portal IntraFish. Das ist gegenüber den ersten neun Monaten 2008, in denen 59.993 Lachse verloren gingen, ein Anstieg um 380 Prozent. Insgesamt lag die Zahl der Escapes 2008 bei 113.278. Unter den bisher 22 Vorfällen (1-9/2008: 15) geschah der größte im März bei Grieg Seafood in der Finnmark, als 132.634 Lachsforellen flohen. Zweitgrößter Vorfall war ein Escape aus einer Nova Sea-Zucht im April, wo 81.074 Lachse entkamen. Das Norwegische Fischerei-Direktorat, das diese Statistiken führt, teilte außerdem mit, dass die Escapes aus Kabeljau-Farmen auf 71.248 Fische, die aus 17 Farmen flohen, zurückgingen. Gegenüber 186.031 Escapes im Vorjahr sei dies eine Abnahme um 60 Prozent. Insgesamt wurden 2008 Escapes von 256.556 Kabeljauen gemeldet. Beim Heilbutt wurde in diesem Jahr bisher nur ein Escape notiert.
Die Piraterie im Indischen Ozean gefährdet nicht nur zunehmend die spanische Thunfisch-Fangflotte, sondern beeinträchtigt allmählich auch die Hersteller von Thunkonserven, erklärt die Spanische Fischerei-Vereinigung (CEPESCA). In einem Bericht der Organisation INTERATUN wird gewarnt, dass nicht nur der Lebensunterhalt der 2.000 Arbeiter an Bord der Fangschiffe zur Disposition stehe, sondern auch die Konservenindustrie mit weiteren 12.000 Beschäftigten in Mitleidenschaft gezogen werde. 2008 produzierte Spaniens Konservenindustrie 217.000 t Thunfisch-Dosen im Wert von 586,8 Mio. €, schreibt Fish Information & Services (FIS). INTERATUN betont, dass es für die Flotte der Thunfisch-Frostschiffe im Indischen Ozean gegenwärtig keine alternativen Fanggebiete gebe. Derweil befindet sich der Anfang Oktober gekidnappte Thunfischfänger ‚Alakrana’ mit 36 Mann an Bord noch immer in der Gewalt der Seeräuber. Berichten zufolge sollen die Geiselnehmer ein Lösegeld in Höhe von 4 Mio. USD (2,7 Mio. €) verlangen. Außerdem fordern die Piraten die Freilassung zweier Kameraden, die sich in spanischer Haft befinden.
In den verschiedenen Mensen des Studentenwerks Frankfurt am Main steht ab sofort Fisch aus nachhaltiger Herkunft auf dem Speiseplan, meldet der Marine Stewardship Council (MSC). Nach seiner Zertifizierung durch den MSC darf das Studentenwerk den Studenten künftig Gerichte mit Hoki, Hering, Seelachs und Wildlachs aus nachhaltiger Fischerei anbieten. „Eine in unseren Mensen durchgeführte MSC-Probewoche war sehr erfolgreich und hat uns gezeigt, dass die Studierenden gern bereit sind, für nachhaltig gefischten Fisch auch einen etwas höheren Preis zu bezahlen“, sagte Konrad Zündorf, Geschäftsführer des Studentenwerks Frankfurt am Main.
Die Erzeugerpreise sind in der europäischen Fischerei im ersten Halbjahr 2009 im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen, meldet der Verband der Deutschen Kutter- und Küstenfischer in einer Pressemitteilung. Nach Daten der EU-Kommission sank der Preis für wichtige Fischarten erheblich: Kabeljau -32%, Scholle -25%, Hering -9%, Schellfisch -38%, Seezunge -16%. Besonders dramatisch fiel der Preis für Nordseekrabben um 57%.
Hawesta, Hersteller von Fischkonserven, hat die Geschäftsanteile an die Rügen Fisch AG auf Sassnitz verkauft, heißt es in einer Presse-Mitteilung des Finanzdienstleisters Majunke Consulting, der den Verkauf begleitet hat. Hawesta war in den vergangenen Jahren in eine Absatzkrise geraten. Ende vergangenen Jahres hatten die Lübecker 67 Mitarbeiter entlassen. Rügen Fisch war bisher der zweitgrößte deutsche Hersteller von Fischkonserven mit 240 Mitarbeitern, einer Jahresproduktion von etwa 86 Mio. Dosen und einem für dieses Jahr erwarteten Umsatz von 95 Mio. €. Bis 2012 solle der Umsatz auf 140 Mio. € steigen, wird Rügen Fisch-Geschäftsführer Klaus Peper in einer Publikation der Deutschen Bank zitiert. Die Übernahme des holsteinischen Wettbewerbers signalisiert, dass damit offensichtlich nicht nur organisches Wachstum gemeint ist: der addierte Umsatz der beiden Produzenten dürfte bei mehr als 140 Mio. € liegen.
Der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVL) besiegelte zusammen mit dem Bundesverband der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels anlässlich der Anuga in Köln den Aufbau einer umfangreichen Online-Datenbank zur Darstellung der Bestandssituation kommerziell genutzter Seefischbestände. Vertragspartner ist das Johann Heinrich von Thünen-Institut (vTI-Bundesinstitut), das mit Unterstützung des Bundesernährungsministeriums (BMELV) die Datenbank für die etwa 130 Fischbestände, die in Deutschland Marktrelevanz haben, aufbauen wird. „Mit Hilfe der Datenbank liefern wir Handel und Fischwirtschaft jetzt erstmalig wissenschaftlich abgesicherte Informationen, die es ermöglichen, den Fischeinkauf künftig noch nachhaltiger zu gestalten“, erklärte Dierk Frauen, BVL-Präsident. Bereits im vergangenen Jahr hatten sich Fischwirtschaft und Handel auf eine genauere Fanggebietskennzeichnung auf freiwilliger Basis verständigt.
Der Bocuse d’Or ist der wohl wichtigste Wettbewerb für Chefköche weltweit. Nun ist erstmals auch Seafood aus Schottland für das Finale im französischen Lyon nominiert worden. Seeteufel, Kaisergranat und Krebse aus schottischer Fischerei dürfen bei dem nächsten kulinarischen Wettstreit, der allerdings erst wieder 2011 stattfindet, dabei sein, meldet die Marketingorganisation Seafood Scotland (SFS). Das sei eine „hervorragende Gelegenheit, um das Ansehen von Schottland als Lieferant hochwertigen und nachhaltigen Seafoods zu stärken“, freut sich SFS-Geschäftsführerin Libby Woodhatch. Denn der alle zwei Jahre veranstaltete Wettbewerb wird von einem Marketing-Programm begleitet, das den Bekanntheitsgrad von Fisch und Seafood aus Schottland sowohl in Frankreich als auch in den 23 anderen teilnehmenden Ländern heben werde. Richard Lochhead, Staatssekretär für Fischerei bei der schottischen Regionalregierung, wies aus diesem Anlass darauf hin, dass auf Basis Wert inzwischen mehr als die Hälfte der schottischen Fischereierzeugnisse entweder vom MSC schon zertifiziert seien oder sich gegenwärtig einer Zertifizierung unterzögen.
Der Kormoran wird „Vogel des Jahres 2010“. Das haben der deutsche Naturschutzbund NABU und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) entschieden. Damit erhält die seit Jahren geführte heftige Auseinandersetzung um den umstrittenen Großvogel eine neue Dimension. Die beiden Verbände dokumentierten mit dieser Entscheidung, dass sie „sich außerhalb jeglicher Vernunft und insbesondere außerhalb demokratischer Normen bewegen“, heißt es in einer emotional engagierten Pressemitteilung des Deutschen Fischerei-Verbandes (DFV).
Fisch-Delikatessen Schälte hat sein Geschäft in Solingen-Ohligs um ein Fischrestaurant erweitert, meldet das Solinger Tageblatt. Im Nachbargebäude Düsseldorfer Straße 90, direkt angrenzend an das Fachgeschäft, haben Stephan und Partick Schälte gestern ein Restaurant mit fast 40 Sitzplätzen eröffnet. „Unsere Kunden sagen schon seit vielen Jahren: Macht doch mal ein gutes Restaurant“, erläutert Patrick Schälte (37). In dem Haus mit denkmalgeschützter Fassade wurden der Holzfußboden und ein alter Stahlträger frei gelegt. Auf der Restaurantkarte soll ein „weltweiter Querschnitt“ an Fischgerichten angeboten werden. Patrick Schälte: „Wir legen Wert auf Bioprodukte und Produkte aus der Region, etwa bei Gemüse und Obst. Zudem unterstützen wir die nachhaltige Fischerei.“ Die neuen Räumlichkeiten erweitern die Möglichkeiten des Unternehmens, hebt Stephan Schälte (45) hervor. Denkbar seien neben den Kochkursen, die seit drei Jahren angeboten werden, auch Weinproben und Lesungen. Das Bistro im Fischfachgeschäft bleibt erhalten. Das Gastro-Team wurde deshalb um einen Koch und zwei Servicekräfte vergrößert.