Die holländische Seezungenfischerei mit Kiemennetzen ist vom Marine Stewardship Council (MSC) Ende April für ihre Nachhaltigkeit zertifiziert worden. Zur European Seafood Exhibition (ESE) in Brüssel konnte MSC-Geschäftsführer Rupert Howes die ersten Fänge dieser Saison präsentieren, die nun das blaue Öko-Label tragen dürfen. Die in Rede stehende Fischerei auf den gefragten Plattfisch fängt vor der holländischen Küste mit Kiemennetzen die größeren Exemplare der Spezies. Während der Fangsaison von April bis Oktober fangen 60 Schiffe insgesamt etwa 200 t Seezunge. Nach einer strengen, zwölf Monate dauernden Bewertungsphase, beantragt von der Dutch Fisheries Organisation (DFO) im Auftrag von 44 Fischern, verlieh der MSC das Zertifikat. Voraussetzung war die Einführung eines neuen Managementplans, der unter anderem Beschränkungen hinsichtlich der Zahl der ausgegebenen Fanglizenzen sowie der Netzlänge vorsieht. Fischer Rems Cramer verwies auf die gute Qualität von Seezungen, die mit Kiemennetzen gefangen werden. Schon vor fünf Jahren war die Seezungenfischerei von Hastings vom MSC zertifiziert worden.
Das führende kanadische Seafood-Unternehmen Clearwater Seafoods hat einen neuen Geschäftsführer, meldet das Portal IntraFish. Ian Smith (46) werde am 17. Mai die Nachfolge von Colin MacDonald antreten, der gemeinsam mit John Risley Clearwater gegründet hatte und nun in den Aufsichtsrat wechselt. Smith blickt auf 21 Jahre Erfahrung in der Nahrungsmittel- und Konsumgüterindustrie zurück. Zuletzt war er bei Campbell Soup Vizepräsident für Geschäftsentwicklung in Nordamerika. Smith dankte für die Chance, „dieses innovative kanadische Seafood-Unternehmen zu leiten, das nicht nur zu den weltweit führenden Spielern in puncto nachhaltige Fischerei und Wareneinkauf zähle, sondern auch global große Reputation für qualitativ hochwertige Krusten- und Schalentiere genieße, außerdem bekannt ist für den Einsatz innovativer Technologien, um den Mehrwert für den Verbraucher zu steigern.“
Am heutigen Montag, den 3. Mai, beginnt die Ausstrahlung einer 10-teiligen Dokumentation der HD-Verfilmung Deutschlands Küsten auf dem Fernsehsender Arte. Von Montag bis Freitag jeweils um 19:30 Uhr besteht die Gelegenheit, unsere Küstenlandschaft aus der Luft zu betrachten. Am kommenden Freitag, den 7. Mai, werden in der fünften Nordsee-Folge einige Facetten der nordfriesischen Inseln Amrum, Föhr und Sylt aus der Vogelperspektive vorgestellt. Unter anderem werden auch die Austernbänke vor Sylt, auf denen die ‚Sylter Royal’ gezüchtet wird, aus eindrucksvoller Perspektive zu sehen sein.
In Dublins Fish & Chips-Shops ist offensichtlich ein Viertel des verkauften Kabeljaus und Schellfischs nicht die Fischart, die sie vorgibt zu sein. Irische Wissenschaftler hatten in zehn Stadtteilen der Hauptstadt nach dem Zufallsprinzip in Imbissen, an Frischfisch-Theken und in Supermärkten 156 Proben „Kabeljau“ und „Schellfisch“ gezogen, von denen 39 Proben bzw. 25 Prozent andere Fischarten waren, schreibt Fish Information & Services (FIS). Die Biologen Dana Miller und Stefano Mariani vom University College Dublin berichten im US-Fachjournal „Frontiers in Ecology and the Environment“, dass bei den Räucherfisch-Proben sogar 28 von 34 (= 82,4 Prozent) falsch ausgewiesen waren und von 28 Proben „geräucherter Kabeljau“ beachtliche 26 (= 92,9 Prozent) andere Fischarten waren. Häufig war Kabeljau als Schellfisch ausgewiesen oder umgekehrt, in manchen Fällen wurde auch eine ganz andere Spezies verkauft. Die Umweltwissenschaftler sehen angesichts dieser Ergebnisse die Gefahr, dass die Falschetikettierung beim Konsumenten hinsichtlich der Verfügbarkeit und der Bestandssituation bestimmter Fischarten Illusionen erwecken könne. Außerdem dürfe der Verbraucher insbesondere in der EU, wo es umfassende Kennzeichnungsvorschriften gebe, erwarten in einem Geschäft das zu essen, wofür er bezahle.
Der norwegische Schwarmfischverarbeiter Egersund Fisk meldet für 2009 ein Rekordjahr sowohl nach Verarbeitungsmenge als auch nach Umsatz, schreibt das norwegische Portal IntraFish. Der Umsatz stieg um 45 Prozent auf 127 Mio. €, der Betriebsgewinn legte um 22 Prozent auf 6 Mio. € zu und der Reinertrag von 1,9 Mio. € war 66 Prozent höher als 2008. Verarbeitet wurden 300.000 t Fisch, vor allem Hering, Lodde, Makrele und Blauer Wittling, wobei Egersund die gesamte Wertschöpfungskette vom Fang über die Verarbeitung bis zur Distribution kontrolliert. Das Ergebnis berücksichtigt nicht die Fischöl- und Fischmehlfabrik Nordsildmel (Jahresumsatz 2009: 254 Mio. €), an der die Egersund-Gruppe 50 Prozent hält.
Beamte der brasilianischen Bundesanwaltschaft haben im Hafen Belem (Bundesstaat Para) eine Tonne Haifischflossen beschlagnahmt, meldet Fish Information & Services (FIS). Die TK-Ware mit einem Marktwert von rund 12.700,- € sollte nach Japan verschifft werden. „Die gesamte illegale Ladung wurde vernichtet“, erklärte ein Behördensprecher. Der Inhaber des Exportunternehmens erhielt eine Geldstrafe in Höhe von 22.200,- €. Weitere Strafen sollen gegen die Schiffe verhängt werden, die am Fang der Haie vor der Küste Brasiliens beteiligt waren.
Die holländische Fangflotte für Nordsee-Schollen ist in die Hauptphase eines Bewertungsverfahrens nach Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) eingetreten. Dabei wird nicht allein die Schollenfischerei, sondern auch ihr Seezungen-Beifang unter den Gesichtspunkten Nachhaltigkeit, gutes Management und Umweltverträglichkeit geprüft, teilt der MSC mit. Die Schollenfischereien sind für Holland besonders wichtig: niederländische Schiffe sowie weitere Schiffe, die zwar die Flaggen anderer EU-Mitgliedsstaaten tragen, jedoch im Besitz von Holländern sind, halten insgesamt 55 Prozent der EU-TAC für Scholle. Während die Scholle traditionell nur mit der Baumkurre gefangen wurde, sind in den letzten Jahren weitere Fanggerättypen entwickelt worden. Um dieser Komplexität der Plattfisch-Fischereien gerecht zu werden, ist die Zertifizierung in zwölf Einheiten unterteilt worden: Twinrigs, Outerrigs, dänische Waden und Flyshooting (eine Weiterentwicklung der Snurrewade) - zu jeder dieser Methoden gibt es wiederum eine korrespondierende Abteilung für den Seezungen-Beifang. Antragsteller für die Zertifizierung ist die Kooperative Fischereiorganisation (CVO, Coöperatieve Visserijorganisatie), die unabhängige Bewertung übernimmt der MSC-akkreditierte Zertifizierer Moody International Certification.
Der Aufsichtsrat von Marine Harvest hat Alf-Helge Aarskog (*1967) zu seinem neuen Geschäftsführer bestellt, teilt das Seafood-Unternehmen mit. Aarskog, bisher CEO der Leroy Seafood Group, wird sein Amt spätestens zum 1. Oktober dieses Jahres antreten. Der 43-Jährige besitzt umfassende Erfahrungen in der Lachsindustrie. Aarskog war u.a. Vizepräsident der Leroy Seafood Group, Geschäftsführer von Leroy Midnor und Produktionsleiter bei Fjord Seafood, einem Unternehmen, das später mit Marine Harvest fusioniert hat. Er besitzt einen M.Sc. der Norwegischen Universität für Umweltwissenschaften (UMB) und hat darüberhinaus an der Harvard Business School Betriebswirtschaft studiert. Marine Harvest gilt als das weltweit führende Seafood-Unternehmen und global größter Produzent von Zuchtlachs. Es unterhält Dependancen in 18 Ländern und beschäftigt insgesamt etwa 5.000 Mitarbeiter. Der Hauptsitz ist Oslo und in Norwegens Hauptstadt ist Marine Harvest auch an der Börse notiert.
Die norwegische Leroy Seafood Group hat einen neuen Geschäftsführer, nachdem Alf-Helge Aarskog zu Marine Harvest gewechselt ist. Das Leroy-Direktorium ernannte gestern Henning Beltestad (42) zum neuen CEO. Beltestad hat seit 1993 in unterschiedlicher Funktion für die Gruppe gearbeitet. Seit 2007 war er Geschäftsführer der Tochter Hallvard Leroy und ist seit 2008 als Geschäftsführungsmitglied der Gesamtgruppe für Verkauf und Distribution zuständig. Zu der dreiköpfigen Führungsriege gehören außerdem Vizepräsident Stig Nilsen und Finanzvorstand Ivan Vindheim.
Die Viciunai-Gruppe, großer Produzent von Surimi, hat die spanische Surimi-Produktion Multiprosur für eine unbekannte Summe übernommen, meldet das norwegische Portal IntraFish. Die Fabrik besitzt eine Kapazität von rund 20.000 t gekühlter und gefrosteter Surimi-Produkte sowohl für den LEH als auch für den GV-Sektor. „Ein zentraler Punkt unserer langfristigen strategischen Geschäftsplanung ist die Verlagerung der Produktionen näher an die Hauptmärkte“, begründete Viciunai-Vorstandsvorsitzender Visvaldas Matijosaitis die erste Investition in Spanien. „Es besteht aber die realistische Möglichkeit, dass es nicht die letzte ist“, ergänzte Geschäftsführer Dirk Belmans. Spanien sei für Viciunai in den letzten Jahren ein Markt mit jährlich fast zweistelligem Umsatzwachstum gewesen. Nun solle für die iberische Halbinsel das Verkaufsteam vergrößert werden. Die Multiprosur-Produktion, die 2009 ihren Betrieb eingestellt hatte, solle in den kommenden Monaten modernisiert, Marketing, Vertrieb und Distribution sollen in die Gruppenstruktur integriert werden. Viciunai setzte zuletzt Produkte für jährlich 215 Mio. € (2009) um, strebt für das laufende Jahr aber schon ein Handelsvolumen von 280 Mio. € an.