Für die Garnelenfischerei im südaustralischen Spencer-Golf hat die Fischer-Vereinigung (SGWCPFA) einen Antrag auf Zertifizierung nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) gestellt. Falls erfolgreich, würden die australischen Shrimps aufgrund des MSC-Zertifikats erstmals weltweit vermarktet werden. Die Bewertung erstreckt sich auf 37 Fangschiffe der Vereinigung, die eine Lizenz für die Fischerei auf Penaeus Melicertus latisulcatus in dem großen Meeresarm besitzen. Der WWF unterstützt die Zertifizierung als Co-Antragsteller. Die Schleppnetzfischerei auf Garnelen wird im Spencer-Golf seit 1967 betrieben und begann schon ein Jahr später mit einer Beschränkung in Form von Lizenzen. Die Fischerei arbeitet auf der Grundlage eines sehr vorsichtigen Managementplans, der die Fangmenge auf insgesamt rund 2.000 t jährlich begrenzt. Die fischereiliche Aktivität ist auf sechs Monate im Jahr und nur 14 Nächte im Monat beschränkt. Gefischt werden ausschließlich größere Garnelen und diese auch nur in einem kleinen Fanggebiet, das nicht einmal 15 Prozent der Golf-Fläche ausmacht. Die Bewertung der Fischerei erfolgt durch den unabhängigen Zertifizierer Moody Marine.
Jetzt haben auch in Indien Meereswissenschaftler erstmals erfolgreich Cobia (Rachycentron canadum) in Gefangenschaft zur Fortpflanzung gebracht, meldet Fish Information & Services (FIS). In China, Vietnam und Taiwan wird der international gefragte Speisefisch schon seit längerem in kommerziellem Maßstab gezüchtet. Diese Möglichkeit besteht jetzt auch in Indien. Cobia kann bis zu 60 kg schwer werden. Auf dem Weltmarkt werden Kilopreise zwischen 5,26 € und 6,13 € erzielt. Der auch ‚black kingfish’ oder Offiziersbarsch genannte Fisch eignet sich in besonderem Maße für die Aquakultur. Er ist frohwüchsig, laicht problemlos in Gefangenschaft, besitzt eine gute Fleischqualität, wird weltweit geschätzt und lässt sich zu vergleichsweise geringen Kosten produzieren. Die Weltproduktion des Fisches liegt bei etwa 30.000 t (2007). In Indien könnten die Forscher des Central Marine Fisheries Research Insitutes (CMFRI) die Besatzfisch-Produktion in Kürze standardisieren, um Cobia auch auf dem indischen Subkontinent in größerem Umfang zu züchten. Weitere Informationen zum Cobia, zu anderen neuen Zuchtfischarten sowie zur globalen Aquakultur generell finden Sie im jüngst erschienenen Aquakultur Jahrbuch 2010/2011.
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Die US-Regierung beschuldigt das größte europäische Thunfischfang-Unternehmen, die spanische Albacora-Gruppe, der illegalen Fischerei. Für 67 registrierte Verstöße hat die US-amerikanische Verwaltung, die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA), gegen Albacora eine Geldbuße in Höhe von 6 Mio. € verhängt – die bisher höchste Strafe der NOAA, schreibt das Portal IntraFish. Der Vorwurf: der Wadenfänger ‚Albacora Uno’ habe innerhalb der Ausschließlichen Wirtschaftszone (EEZ) der USA im westlichen und zentralen Pazifischen Ozean über die Dauer von zwei Jahren in 67 Fällen Fischlocker ausgesetzt. Der Magnuson-Stevens Fishery Conservation and Management Act verbietet ausländischen Schiffen die Fischerei in US-Gewässern ohne Lizenz. Mitarbeiter der NOAA hatten die ‚Albacora Uno’ im März im Hafen von Pago Pago (Amerikanisch-Samoa) überprüft und Berichte gefunden, die die Fischerei in US-Gewässern belegen. Albacora hat nun bis Anfang Juli Zeit, entweder die Strafe zu zahlen, um eine Reduzierung zu bitten oder um eine Anhörung nachzusuchen. Die Gruppe (Jahresumsatz: 220 Mio. €) unterhält eine Flotte von 27 Fangschiffen, die jährlich rund 120.000 t fischen. Albacora besitzt mehrere Fabriken in Spanien und eine in Equador.
Der Importeur und Großhändler Food Company hat Ende Mai Insolvenz angemeldet. Der in Hamburg ansässige Seafood-Händler notierte für die vergangenen Jahre beachtliche jährliche Umsatzsteigerungen: von 13 Mio. € (2007) stieg der Umsatz um 50 Prozent auf 20 Mio. € (2008) und für 2009 sollte ein weiterer Zuwachs um 30 Prozent erreicht werden. Die Food Company importiert ein breites Fischspektrum für Deutschland und weitere europäische Ländern, darunter Alaska-Pollack, Dorade, Kabeljau, Lachs, Pangasius und Tilapia, aber auch Thun- und Schwertfisch, Barramundi oder Zander. 2008 eröffneten die Hamburger ein Büro in Vietnam. Zu den Kunden gehörten nach eigenen Angaben Deutsche See, Metro, Rewe und Nestlé. Das aktuelle Insolvenzverfahren wollte Geschäftsführer Ulf Blaes jedoch nicht kommentieren, schreibt das Portal IntraFish.
Der Stralsunder Fischhändler Henry Rasmus lässt keine Marketing-Chance aus. Als am vergangenen Sonnabend das norwegische Kronprinzenpaar Haakon und Mette-Marit die alte Hansestadt besuchte, erhielt das Paar unter dem Beifall von rund 1.000 Schaulustigen auch ein Fässchen Bismarck-Heringe. Denn Henry Rasmus besitzt die Original-Rezeptur für die Delikatesse und darf sie mit beurkundeter Genehmigung der Nachkommen des Reichskanzlers herstellen und vertreiben. „Da die Norweger bekanntlich etwas von Fisch verstehen, bin ich überzeugt, dass ich jetzt ein fachgerechtes Urteil über die Qualität meines Herings erhalte“, meinte Rasmus. Fisch spielt seit Jahrhunderten eine Rolle in den Beziehungen zwischen Norwegen und der pommerschen Region. Auch familiär hatte der Fischhändler einen Draht in das skandinavische Land: seine Tochter studierte ein Jahr lang in Norwegen. Rasmus produziert täglich handwerklich etwa eine Tonne Bismarck-Hering: Ostseehering von der Insel Rügel, ohne Haut, eingelegt in einem milden, süß-sauren Gewürzaufguss mit Zwiebelringen. Zur Karneval-Saison 2009 bot beispielsweise Manufactum die Stralsunder Spezialität in seinen Warenhäusern in Köln und Düsseldorf an.
Russland hat als 15. Land das Internationale Abkommen über Hafenstaatkontrollen zur Bekämpfung illegaler Fischerei (IUU-Fischerei) ratifiziert, meldet das Portal IntraFish. Russische Regierungsvertreter unterzeichneten die Vereinbarung am 29. April in Rom. Damit der Vertrag in Kraft treten kann, müssen ihn allerdings mindesten 25 UN-Staaten ratifizieren. Russland soll nach Angaben der Umweltschutzorganisation World Wildlife Fund (WWF) durch Schwarzfischerei jährlich Einbußen in Höhe von 1,2 Mrd. € erleiden. Alleine die illegale Kabeljaufischerei habe Norwegen und Russland 2005 Verluste in Höhe von 225 Mio. € beschert. Allmählich greife jedoch auch in Russland der Versuch, die Fischindustrie „grüner“ zu gestalten, meint Konstantin Zgurovsky, Leiter des Meeresprogramms beim WWF-Russland. Im vergangenen Jahr ist der erste russische Fischverarbeiter nach den Standards des Marine Stewardship Councils (MSC) zertifiziert worden. Auf Seiten der Fischerei werde die MSC-Zertifizierung von Alaska-Pollack im Fernen Osten sowie von Kabeljau und Schellfisch in der Barentssee betrieben. „Es muss aber noch eine ganze Menge geschehen, bevor Fisch aus Russland in der Welt als nachhaltig akzeptiert wird“, urteilt Zgurovsky.
Royal Greenland hat in seine Garnelenfabrik im grönländischen Ilulissat 1,7 Mio. € investiert, um die Verarbeitung rationeller zu gestalten, meldet das Portal IntraFish. „Im Ergebnis sparen wir Energie, Wasser, Öl und Strom, außerdem können wir vermutlich unsere Ausbeute verbessern“, sagte Flemming Knudsen, Geschäftsführer des führenden grönländischen Fischfang- und Fischverarbeitungsunternehmens. In der Vergangenheit habe man auf Grönland Geräte der Hochtechnologie nur zögerlich eingesetzt, weil es für die Wartung und im Schadensfall zu weit entfernt liege. „Aber heutzutage, im Zeitalter digitaler Technik, können die Maschinen von einem Computer irgendwo auf der Welt überwacht und gewartet werden,“ erklärte Knudsen den Gesinnungswandel. Die Maßnahme habe zu einer Produktionssteigerung um 20 Prozent geführt. In zwei Acht-Stunden-Schichten könnten jetzt 100 t Fertigware produziert werden. 25 Beschäftigte wurden entlassen. Die Modernisierung sei jedoch erforderlich gewesen, um die übrigen Arbeitsplätze und die Zukunft der Fabrik zu sichern.
Die 1.700 Beschäftigten in der Fischindustrie in Bremerhaven und Cuxhaven bekommen ab dem 1. Juli 2010 2,3 Prozent und ab dem 1. Mai 2011 erneut 2,3 Prozent mehr Geld. Auf dieses Ergebnis einigten sich am Dienstag die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und der Arbeitgeberverband Cuxhaven. Der neue Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 30. April 2012. Silke Kettner von der Gewerkschaft NGG kommentierte den Abschluss: „Beide Seiten haben es sich nicht leicht gemacht. Letztlich haben die Beschäftigten spürbar mehr Geld und damit sind wir zufrieden!“